Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder. 1. Band: A-L. Berlin, 1898.[Bunsen, Frl. Marie v.] *Bunsen, Frl. Marie v., Berlin W. Maienstrasse 1, wurde am 16. Januar 1860 geboren. Sie ist eine Enkelin des Freundes Friedrich Wilhelm IV., des Verfassers der noch heute lesenswerten "Zeichen der Zeit", des Gesandten in Rom, Karl Josias Freiherrn von Bunsen, und beschäftigt sich mit Aquarellmalerei und Schriftstellerei. In Westermanns Monatsheften erschien ihre Novelle "Schwester Irene". - Gegen den Strom. Ein Stimmungsbild aus dem neuen Berlin. 8. (177) Berlin 1893, Gebr. Paetel. n 3.-, in Leinw. n 4.50 [Burchard, Agnes] *Burchard, Agnes, Ps. A., Rostock, Neuer Markt 22, ist in Rostock den 3. März 1843 als Tochter des Rechtsanwalts Hans Burchard geboren und bildete sich, da grosse Kränklichkeit sie oft am Schulbesuch hinderte, vornämlich durch Lektüre. Da sie mit Vorliebe das Studium fremder Sprachen trieb, so ging sie zuerst nach England, später nach Washington, woselbst sie nach einem abgelegten Examen in 5 Sprachen ein Jahr als Postbeamte, dann als Lehrerin thätig war. Der Frauenverein "Reform" erwählte sie zu seiner Vertreterin beim grossen Frauenkongress in Chicago. Von Amerika aus schickte sie eine ganze Anzahl von Berichten über den Stand der Frauenfrage an "Frauenberuf", ein Blatt, an dem sie ständige Mitarbeiterin war. Als Vorsitzende und Delegierte der Rostocker Lehrerinnen-Sektion besuchte sie die Generalversammlung des "Deutschen Lehrerinnen-Verbandes" 1897 in Leipzig. Sie hat in verschiedenen Blättern, meistens in der "Rostocker Zeitung", Kritiken, Reiseschilderungen, namentlich eingehend über London, über erziehliche Fragen und kleine Novellen, zunächst mit "A", dann unter ihrem Namen veröffentlicht. In den letzten Jahren hat sie mehrfach Vorträge gehalten. - Konstantinopel. Übers. a. d. Italien. (von De Amicis). 2 Bde. 8. (478) Rostock, 1882, Werther. n 6.- - Skizzen aus dem Soldatenleben. Übers. a. d. Italien, (von De Amicis). Mit einer längeren Vorrede der Übersetzerin. (226) Stuttgart 1886, Spemann. n 1.- [Burchardi, Elwine v.] Burchardi, Elwine v., geb. Härtel. Küchentrost. Altes u. neues für den Tisch nebst Resterküche u. Lügenessen. 16. (167) Dresden 1878, Burdach. geb. n 2.50 [Burchardt-Nienstein, Frl. Asta] *Burchardt-Nienstein, Frl. Asta, Freiendiez bei Diez, Nassau, ist am 5. April 1855 zu Gransee in der Mark als Tochter des Oberlehrers Burchard geboren, welcher später an das Kadettenhaus nach Potsdam kam, dann nach Oranienstein in Hessen-Nassau versetzt wurde. Von früh auf zeigte sie Anlage und Interesse für Litteratur, wurde aber von eigner Produktion durch häusliche Pflichten abgehalten. Reisen ins Ausland, die schöne Natur und der rege Gesellschaftsverkehr in der Heimat, wie auch Studien mannigfachster Art haben Geist und Anschauung gebildet. Mit 19 Jahren hat sie das höhere Lehrerinnenexamen absolviert, ohne den Lehrberuf zu ergreifen. Seit längerer Zeit litterarisch thätig, hat sie zu den verschiedensten Journalen und Sammelwerken Beiträge geliefert, so 1886 zwei kleine Novellen in "Über Land und Meer". Die erste, "Sprechende Augen", wurde ins Russische, Englische und Französische, die zweite, "Lebensstern", ins Französische und Englische übersetzt. Das poetische Lebensbild "Der grosse Kaiser" wurde von vielen höheren Lehranstalten und Vereinen aufgeführt, wie sie auch jahrelang Festspiele [Bunsen, Frl. Marie v.] *Bunsen, Frl. Marie v., Berlin W. Maienstrasse 1, wurde am 16. Januar 1860 geboren. Sie ist eine Enkelin des Freundes Friedrich Wilhelm IV., des Verfassers der noch heute lesenswerten »Zeichen der Zeit«, des Gesandten in Rom, Karl Josias Freiherrn von Bunsen, und beschäftigt sich mit Aquarellmalerei und Schriftstellerei. In Westermanns Monatsheften erschien ihre Novelle »Schwester Irene«. ‒ Gegen den Strom. Ein Stimmungsbild aus dem neuen Berlin. 8. (177) Berlin 1893, Gebr. Paetel. n 3.–, in Leinw. n 4.50 [Burchard, Agnes] *Burchard, Agnes, Ps. A., Rostock, Neuer Markt 22, ist in Rostock den 3. März 1843 als Tochter des Rechtsanwalts Hans Burchard geboren und bildete sich, da grosse Kränklichkeit sie oft am Schulbesuch hinderte, vornämlich durch Lektüre. Da sie mit Vorliebe das Studium fremder Sprachen trieb, so ging sie zuerst nach England, später nach Washington, woselbst sie nach einem abgelegten Examen in 5 Sprachen ein Jahr als Postbeamte, dann als Lehrerin thätig war. Der Frauenverein »Reform« erwählte sie zu seiner Vertreterin beim grossen Frauenkongress in Chicago. Von Amerika aus schickte sie eine ganze Anzahl von Berichten über den Stand der Frauenfrage an »Frauenberuf«, ein Blatt, an dem sie ständige Mitarbeiterin war. Als Vorsitzende und Delegierte der Rostocker Lehrerinnen-Sektion besuchte sie die Generalversammlung des »Deutschen Lehrerinnen-Verbandes« 1897 in Leipzig. Sie hat in verschiedenen Blättern, meistens in der »Rostocker Zeitung«, Kritiken, Reiseschilderungen, namentlich eingehend über London, über erziehliche Fragen und kleine Novellen, zunächst mit »A«, dann unter ihrem Namen veröffentlicht. In den letzten Jahren hat sie mehrfach Vorträge gehalten. ‒ Konstantinopel. Übers. a. d. Italien. (von De Amicis). 2 Bde. 8. (478) Rostock, 1882, Werther. n 6.– ‒ Skizzen aus dem Soldatenleben. Übers. a. d. Italien, (von De Amicis). Mit einer längeren Vorrede der Übersetzerin. (226) Stuttgart 1886, Spemann. n 1.– [Burchardi, Elwine v.] Burchardi, Elwine v., geb. Härtel. Küchentrost. Altes u. neues für den Tisch nebst Resterküche u. Lügenessen. 16. (167) Dresden 1878, Burdach. geb. n 2.50 [Burchardt-Nienstein, Frl. Asta] *Burchardt-Nienstein, Frl. Asta, Freiendiez bei Diez, Nassau, ist am 5. April 1855 zu Gransee in der Mark als Tochter des Oberlehrers Burchard geboren, welcher später an das Kadettenhaus nach Potsdam kam, dann nach Oranienstein in Hessen-Nassau versetzt wurde. Von früh auf zeigte sie Anlage und Interesse für Litteratur, wurde aber von eigner Produktion durch häusliche Pflichten abgehalten. Reisen ins Ausland, die schöne Natur und der rege Gesellschaftsverkehr in der Heimat, wie auch Studien mannigfachster Art haben Geist und Anschauung gebildet. Mit 19 Jahren hat sie das höhere Lehrerinnenexamen absolviert, ohne den Lehrberuf zu ergreifen. Seit längerer Zeit litterarisch thätig, hat sie zu den verschiedensten Journalen und Sammelwerken Beiträge geliefert, so 1886 zwei kleine Novellen in »Über Land und Meer«. Die erste, »Sprechende Augen«, wurde ins Russische, Englische und Französische, die zweite, »Lebensstern«, ins Französische und Englische übersetzt. 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Als Vorsitzende und Delegierte der Rostocker Lehrerinnen-Sektion besuchte sie die Generalversammlung des »Deutschen Lehrerinnen-Verbandes« 1897 in Leipzig. Sie hat in verschiedenen Blättern, meistens in der »Rostocker Zeitung«, Kritiken, Reiseschilderungen, namentlich eingehend über London, über erziehliche Fragen und kleine Novellen, zunächst mit »A«, dann unter ihrem Namen veröffentlicht. In den letzten Jahren hat sie mehrfach Vorträge gehalten.</p><lb/> <p>‒ Konstantinopel. Übers. a. d. Italien. (von De Amicis). 2 Bde. 8. (478) Rostock, 1882, Werther. n 6.–</p><lb/> <p>‒ Skizzen aus dem Soldatenleben. Übers. a. d. Italien, (von De Amicis). Mit einer längeren Vorrede der Übersetzerin. (226) Stuttgart 1886, Spemann. n 1.–</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry"> <head> <supplied> <persName>Burchardi, Elwine v.</persName> </supplied> </head><lb/> <p><hi rendition="#b">Burchardi,</hi> Elwine v., geb. Härtel. Küchentrost. Altes u. neues für den Tisch nebst Resterküche u. 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Seit längerer Zeit litterarisch thätig, hat sie zu den verschiedensten Journalen und Sammelwerken Beiträge geliefert, so 1886 zwei kleine Novellen in »Über Land und Meer«. Die erste, »Sprechende Augen«, wurde ins Russische, Englische und Französische, die zweite, »Lebensstern«, ins Französische und Englische übersetzt. Das poetische Lebensbild »Der grosse Kaiser« wurde von vielen höheren Lehranstalten und Vereinen aufgeführt, wie sie auch jahrelang Festspiele </p> </div> </body> </text> </TEI> [0134]
Bunsen, Frl. Marie v.
*Bunsen, Frl. Marie v., Berlin W. Maienstrasse 1, wurde am 16. Januar 1860 geboren. Sie ist eine Enkelin des Freundes Friedrich Wilhelm IV., des Verfassers der noch heute lesenswerten »Zeichen der Zeit«, des Gesandten in Rom, Karl Josias Freiherrn von Bunsen, und beschäftigt sich mit Aquarellmalerei und Schriftstellerei. In Westermanns Monatsheften erschien ihre Novelle »Schwester Irene«.
‒ Gegen den Strom. Ein Stimmungsbild aus dem neuen Berlin. 8. (177) Berlin 1893, Gebr. Paetel. n 3.–, in Leinw. n 4.50
Burchard, Agnes
*Burchard, Agnes, Ps. A., Rostock, Neuer Markt 22, ist in Rostock den 3. März 1843 als Tochter des Rechtsanwalts Hans Burchard geboren und bildete sich, da grosse Kränklichkeit sie oft am Schulbesuch hinderte, vornämlich durch Lektüre. Da sie mit Vorliebe das Studium fremder Sprachen trieb, so ging sie zuerst nach England, später nach Washington, woselbst sie nach einem abgelegten Examen in 5 Sprachen ein Jahr als Postbeamte, dann als Lehrerin thätig war. Der Frauenverein »Reform« erwählte sie zu seiner Vertreterin beim grossen Frauenkongress in Chicago. Von Amerika aus schickte sie eine ganze Anzahl von Berichten über den Stand der Frauenfrage an »Frauenberuf«, ein Blatt, an dem sie ständige Mitarbeiterin war. Als Vorsitzende und Delegierte der Rostocker Lehrerinnen-Sektion besuchte sie die Generalversammlung des »Deutschen Lehrerinnen-Verbandes« 1897 in Leipzig. Sie hat in verschiedenen Blättern, meistens in der »Rostocker Zeitung«, Kritiken, Reiseschilderungen, namentlich eingehend über London, über erziehliche Fragen und kleine Novellen, zunächst mit »A«, dann unter ihrem Namen veröffentlicht. In den letzten Jahren hat sie mehrfach Vorträge gehalten.
‒ Konstantinopel. Übers. a. d. Italien. (von De Amicis). 2 Bde. 8. (478) Rostock, 1882, Werther. n 6.–
‒ Skizzen aus dem Soldatenleben. Übers. a. d. Italien, (von De Amicis). Mit einer längeren Vorrede der Übersetzerin. (226) Stuttgart 1886, Spemann. n 1.–
Burchardi, Elwine v.
Burchardi, Elwine v., geb. Härtel. Küchentrost. Altes u. neues für den Tisch nebst Resterküche u. Lügenessen. 16. (167) Dresden 1878, Burdach. geb. n 2.50
Burchardt-Nienstein, Frl. Asta
*Burchardt-Nienstein, Frl. Asta, Freiendiez bei Diez, Nassau, ist am 5. April 1855 zu Gransee in der Mark als Tochter des Oberlehrers Burchard geboren, welcher später an das Kadettenhaus nach Potsdam kam, dann nach Oranienstein in Hessen-Nassau versetzt wurde. Von früh auf zeigte sie Anlage und Interesse für Litteratur, wurde aber von eigner Produktion durch häusliche Pflichten abgehalten. Reisen ins Ausland, die schöne Natur und der rege Gesellschaftsverkehr in der Heimat, wie auch Studien mannigfachster Art haben Geist und Anschauung gebildet. Mit 19 Jahren hat sie das höhere Lehrerinnenexamen absolviert, ohne den Lehrberuf zu ergreifen. Seit längerer Zeit litterarisch thätig, hat sie zu den verschiedensten Journalen und Sammelwerken Beiträge geliefert, so 1886 zwei kleine Novellen in »Über Land und Meer«. Die erste, »Sprechende Augen«, wurde ins Russische, Englische und Französische, die zweite, »Lebensstern«, ins Französische und Englische übersetzt. Das poetische Lebensbild »Der grosse Kaiser« wurde von vielen höheren Lehranstalten und Vereinen aufgeführt, wie sie auch jahrelang Festspiele
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