Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Pasch, Johann Georg: Florilegium Fortificatorium Tripartitum Oder Anweisung zu der ietzigen Zeit üblichen Krieges-Bau-Kunst. Halle (Saale), 1662.

Bild:
<< vorherige Seite
oder Kriegs-Bau-Kunst.

Aus diesen Tabellen kan man dieselben mit den obbeschriebenen General maximis
conferirend,
die beste Proportion außlesen/ und seiner Beliebung nach sich
darin exerciren, worzu man allhie Anlaß genug haben wird.

Das vierdte und letzte Capittel.

Zum Beschluß werden allhier 212. Aphorismi militares oder Krieges-
Regeln/ aus bewehrten Autoren zusammen gezogen/ anhero
gesetzet.

1. Es sol sich niemand ohne unumgängliche Vrsachen in einen öffentlichen
Krieg einlassen/ denn das heißet nach des Augusti Imperatoris Außspruche/ mit
einen güldenen Hamen fischen/ wo man Frieden durch Krieg suchen wil;
2. Wenn der Feind ins Land fält und die Pässe wohl verwahret sind/ ists
besser/ man thue demselben eine Zeitlang biß zu bequemer Gelegenheit aus den
Festungen und Schantzen müglichen Abbruch/ als daß man ihm alsobalden ei-
ne Schlacht liefern wolte/ weil auff den unglückhafften Fall das gantze Land da-
durch leichtlich in höchste Gefahr gesetzet werden kan.
3. Es ist gut mit dem jenigen es halten/ der unsers Feindes Freund ist/ damit
man vermittels solcher Freundschafft von des Feindes Vorhaben und Anschlä-
gen desto leichter etwas erfahren möge.
4. Ein Kriegs-Heer sol sich in keiner Festung versperren lassen/ damit er außer-
halb derselben die Hand frey behalten/ und allenthalben/ was zur Rettung des
Landes und zu des Feindes Abtreibung dienet/ müglichste Mittel an die Hand
schaffen könte.
5. Wer
R r ij
oder Kriegs-Bau-Kunſt.

Aus dieſen Tabellen kan man dieſelben mit den obbeſchriebenen General maximis
conferirend,
die beſte Proportion außleſen/ und ſeiner Beliebung nach ſich
darin exerciren, worzu man allhie Anlaß genug haben wird.

Das vierdte und letzte Capittel.

Zum Beſchluß werden allhier 212. Aphoriſmi militares oder Krieges-
Regeln/ aus bewehrten Autoren zuſammen gezogen/ anhero
geſetzet.

1. Es ſol ſich niemand ohne unumgaͤngliche Vrſachen in einen oͤffentlichen
Krieg einlaſſen/ denn das heißet nach des Auguſti Imperatoris Außſpruche/ mit
einen guͤldenen Hamen fiſchen/ wo man Frieden durch Krieg ſuchen wil;
2. Wenn der Feind ins Land faͤlt und die Paͤſſe wohl verwahret ſind/ iſts
beſſer/ man thue demſelben eine Zeitlang biß zu bequemer Gelegenheit aus den
Feſtungen und Schantzen muͤglichen Abbruch/ als daß man ihm alſobalden ei-
ne Schlacht liefern wolte/ weil auff den ungluͤckhafften Fall das gantze Land da-
durch leichtlich in hoͤchſte Gefahr geſetzet werden kan.
3. Es iſt gut mit dem jenigen es halten/ der unſers Feindes Freund iſt/ damit
man vermittels ſolcher Freundſchafft von des Feindes Vorhaben und Anſchlaͤ-
gen deſto leichter etwas erfahren moͤge.
4. Ein Kriegs-Heer ſol ſich in keiner Feſtung verſperrẽ laſſen/ damit er außer-
halb derſelben die Hand frey behalten/ und allenthalben/ was zur Rettung des
Landes und zu des Feindes Abtreibung dienet/ muͤglichſte Mittel an die Hand
ſchaffen koͤnte.
5. Wer
R r ij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0323" n="311"/>
          <fw place="top" type="header">oder Kriegs-Bau-Kun&#x017F;t.</fw><lb/>
          <p>Aus die&#x017F;en Tabellen kan man die&#x017F;elben mit den obbe&#x017F;chriebenen <hi rendition="#aq">General maximis<lb/>
conferirend,</hi> die be&#x017F;te <hi rendition="#aq">Proportion</hi> außle&#x017F;en/ und &#x017F;einer Beliebung nach &#x017F;ich<lb/>
darin <hi rendition="#aq">exerciren,</hi> worzu man allhie Anlaß genug haben wird.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Das vierdte und letzte Capittel.</hi> </head><lb/>
          <argument>
            <p>Zum Be&#x017F;chluß werden allhier 212. <hi rendition="#aq">Aphori&#x017F;mi militares</hi> oder Krieges-<lb/>
Regeln/ aus bewehrten <hi rendition="#aq">Autoren</hi> zu&#x017F;ammen gezogen/ anhero<lb/>
ge&#x017F;etzet.</p>
          </argument><lb/>
          <list>
            <item>1. Es &#x017F;ol &#x017F;ich niemand ohne unumga&#x0364;ngliche Vr&#x017F;achen in einen o&#x0364;ffentlichen<lb/>
Krieg einla&#x017F;&#x017F;en/ denn das heißet nach des <hi rendition="#aq">Augu&#x017F;ti Imperatoris</hi> Auß&#x017F;pruche/ mit<lb/>
einen gu&#x0364;ldenen Hamen fi&#x017F;chen/ wo man Frieden durch Krieg &#x017F;uchen wil;</item><lb/>
            <item>2. Wenn der Feind ins Land fa&#x0364;lt und die Pa&#x0364;&#x017F;&#x017F;e wohl verwahret &#x017F;ind/ i&#x017F;ts<lb/>
be&#x017F;&#x017F;er/ man thue dem&#x017F;elben eine Zeitlang biß zu bequemer Gelegenheit aus den<lb/>
Fe&#x017F;tungen und Schantzen mu&#x0364;glichen Abbruch/ als daß man ihm al&#x017F;obalden ei-<lb/>
ne Schlacht liefern wolte/ weil auff den unglu&#x0364;ckhafften Fall das gantze Land da-<lb/>
durch leichtlich in ho&#x0364;ch&#x017F;te Gefahr ge&#x017F;etzet werden kan.</item><lb/>
            <item>3. Es i&#x017F;t gut mit dem jenigen es halten/ der un&#x017F;ers Feindes Freund i&#x017F;t/ damit<lb/>
man vermittels &#x017F;olcher Freund&#x017F;chafft von des Feindes Vorhaben und An&#x017F;chla&#x0364;-<lb/>
gen de&#x017F;to leichter etwas erfahren mo&#x0364;ge.</item><lb/>
            <item>4. Ein Kriegs-Heer &#x017F;ol &#x017F;ich in keiner Fe&#x017F;tung ver&#x017F;perre&#x0303; la&#x017F;&#x017F;en/ damit er außer-<lb/>
halb der&#x017F;elben die Hand frey behalten/ und allenthalben/ was zur Rettung des<lb/>
Landes und zu des Feindes Abtreibung dienet/ mu&#x0364;glich&#x017F;te Mittel an die Hand<lb/>
&#x017F;chaffen ko&#x0364;nte.</item>
          </list><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig">R r ij</fw>
          <fw place="bottom" type="catch">5. Wer</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[311/0323] oder Kriegs-Bau-Kunſt. Aus dieſen Tabellen kan man dieſelben mit den obbeſchriebenen General maximis conferirend, die beſte Proportion außleſen/ und ſeiner Beliebung nach ſich darin exerciren, worzu man allhie Anlaß genug haben wird. Das vierdte und letzte Capittel. Zum Beſchluß werden allhier 212. Aphoriſmi militares oder Krieges- Regeln/ aus bewehrten Autoren zuſammen gezogen/ anhero geſetzet. 1. Es ſol ſich niemand ohne unumgaͤngliche Vrſachen in einen oͤffentlichen Krieg einlaſſen/ denn das heißet nach des Auguſti Imperatoris Außſpruche/ mit einen guͤldenen Hamen fiſchen/ wo man Frieden durch Krieg ſuchen wil; 2. Wenn der Feind ins Land faͤlt und die Paͤſſe wohl verwahret ſind/ iſts beſſer/ man thue demſelben eine Zeitlang biß zu bequemer Gelegenheit aus den Feſtungen und Schantzen muͤglichen Abbruch/ als daß man ihm alſobalden ei- ne Schlacht liefern wolte/ weil auff den ungluͤckhafften Fall das gantze Land da- durch leichtlich in hoͤchſte Gefahr geſetzet werden kan. 3. Es iſt gut mit dem jenigen es halten/ der unſers Feindes Freund iſt/ damit man vermittels ſolcher Freundſchafft von des Feindes Vorhaben und Anſchlaͤ- gen deſto leichter etwas erfahren moͤge. 4. Ein Kriegs-Heer ſol ſich in keiner Feſtung verſperrẽ laſſen/ damit er außer- halb derſelben die Hand frey behalten/ und allenthalben/ was zur Rettung des Landes und zu des Feindes Abtreibung dienet/ muͤglichſte Mittel an die Hand ſchaffen koͤnte. 5. Wer R r ij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/pascha_kriegsbaukunst_1662
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/pascha_kriegsbaukunst_1662/323
Zitationshilfe: Pasch, Johann Georg: Florilegium Fortificatorium Tripartitum Oder Anweisung zu der ietzigen Zeit üblichen Krieges-Bau-Kunst. Halle (Saale), 1662, S. 311. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pascha_kriegsbaukunst_1662/323>, abgerufen am 21.11.2024.