Bogen ausgehn, sich nach dem magnetischen Pole hinneigen, also von ihm angezogen werden. Ganz dasselbe haben höchst merkwürdigerweise Davy und Arago im kleinen entdekt. Bei den sehr starken Voltaischen Säulen, die man England hat, erscheint bei dem Überströmen der elektrischen Materie durch 2 Kohlen eine Flamme von 3-4 Zoll Länge (welche das Nordlicht vorstelt). Arago hat durch einen Magnet(welcher denmagnetischen Pol der Erde vorstelt) die Flamme abgelenkt, und zwar so, dass der Nordpol des Magnets sie anzog, der Südpol sie absties; grade wie der Erdmagnetismus die Stralen des Nordlichtes lenkt.
Indem ich jezt zu den Erdbeben, heissen Quellen und Vulkanen übergehe, will ich in Erinnerung bringen, dass wir auch diese Erscheinungen nicht abgesondert und für sich betrachten werden, sondern im Zusammenhange dieser ganzen Reihe: denn nur, wenn man alle einzelnen Theile der Geognosie in Verbindung bringt, kann man einen Schematismus der geognostischen Erscheinungen zu Stande bringen.
Es wird dies klarer werden, wenn wir die 5 Abschnitte der Geognosie noch einmal kurz zusammenstellen:
Bogen ausgehn, sich nach dem magnetischen Pole hinneigen, also von ihm angezogen werden. Ganz dasselbe haben höchst merkwürdigerweise Davy und Arago im kleinen entdekt. Bei den sehr starken Voltaischen Säulen, die man England hat, erscheint bei dem Überströmen der elektrischen Materie durch 2 Kohlen eine Flamme von 3–4 Zoll Länge (welche das Nordlicht vorstelt). Arago hat durch einen Magnet⎡(welcher denmagnetischen Pol der Erde vorstelt) die Flam̃e abgelenkt, und zwar so, dass der Nordpol des Magnets sie anzog, der Südpol sie absties; grade wie der Erdmagnetismus die Stralen des Nordlichtes lenkt.
Indem ich jezt zu den Erdbeben, heissen Quellen und Vulkanen übergehe, will ich in Erinnerung bringen, dass wir auch diese Erscheinungen nicht abgesondert und für sich betrachten werden, sondern im Zusammenhange dieser ganzen Reihe: denn nur, wenn man alle einzelnen Theile der Geognosie in Verbindung bringt, kann man einen Schematismus der geognostischen Erscheinungen zu Stande bringen.
Es wird dies klarer werden, wenn wir die 5 Abschnitte der Geognosie noch einmal kurz zusammenstellen:
<TEI><text><body><divn="1"><divtype="session"n="31"><p><pbfacs="#f0362"n="179v"/>
Bogen ausgehn, sich nach dem magnetischen Pole hinneigen,<lb/>
also von ihm angezogen werden. Ganz dasselbe haben höchst<lb/>
merkwürdigerweise <hirendition="#u"><persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118524089 http://d-nb.info/gnd/118524089">Davy</persName></hi> und <hirendition="#u"><persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118847767 http://d-nb.info/gnd/118847767">Arago</persName></hi> im kleinen entdekt.<lb/>
Bei den sehr starken <persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-119292556 http://d-nb.info/gnd/119292556">Volta</persName>ischen Säulen, die man England<lb/>
hat, erscheint bei dem Überströmen der elektrischen Materie<lb/>
durch 2 Kohlen eine Flamme von 3–4 Zoll Länge (welche das<lb/>
Nordlicht vorstelt). <hirendition="#u"><persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118847767 http://d-nb.info/gnd/118847767">Arago</persName></hi> hat durch einen Magnet<noteplace="left"><metamark/>(welcher <choice><abbr>d.</abbr><expanresp="#CT">den</expan></choice><choice><abbr>magnet.</abbr><expanresp="#CT">magnetischen</expan></choice> Pol der<lb/>
Erde vorstelt)<lb/></note> die Flam̃e<lb/>
abgelenkt, und zwar so, dass der <choice><abbr>Ndpol</abbr><expanresp="#CT">Nordpol</expan></choice> des <choice><abbr>Mgnets</abbr><expanresp="#CT">Magnets</expan></choice> sie anzog,<lb/>
der Südpol sie absties; grade wie der Erdmagnetismus die<lb/>
Stralen des Nordlichtes lenkt.</p><lb/></div><divtype="session"n="32"><headtype="leftMargin"><choice><orig>23. <choice><abbr>Febr.</abbr><expanresp="#CT">Februar</expan></choice><spacedim="horizontal"/><hirendition="#b #uu">32.</hi></orig><regresp="#CT">32. Vorlesung, <reftarget="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/gliederung"><datewhen="1828-02-23">23. Februar 1828</date></ref></reg></choice></head><lb/><p>Indem ich jezt zu den Erdbeben, heissen Quellen und Vulkanen<lb/>
übergehe, will ich in Erinnerung bringen, dass wir auch diese<lb/>
Erscheinungen nicht abgesondert und für sich betrachten werden,<lb/>
sondern im Zusammenhange dieser ganzen Reihe: denn nur,<lb/>
wenn man alle einzelnen Theile der Geognosie in Verbindung<lb/>
bringt, kann man einen Schematismus der geognostischen<lb/>
Erscheinungen zu Stande bringen.</p><lb/><p>Es wird dies klarer werden, wenn wir die 5 Abschnitte der<lb/>
Geognosie noch einmal kurz zusammenstellen:</p><lb/></div></div></body></text></TEI>
[179v/0362]
Bogen ausgehn, sich nach dem magnetischen Pole hinneigen,
also von ihm angezogen werden. Ganz dasselbe haben höchst
merkwürdigerweise Davy und Arago im kleinen entdekt.
Bei den sehr starken Voltaischen Säulen, die man England
hat, erscheint bei dem Überströmen der elektrischen Materie
durch 2 Kohlen eine Flamme von 3–4 Zoll Länge (welche das
Nordlicht vorstelt). Arago hat durch einen Magnet die Flam̃e
abgelenkt, und zwar so, dass der Ndpol des Mgnets sie anzog,
der Südpol sie absties; grade wie der Erdmagnetismus die
Stralen des Nordlichtes lenkt.
(welcher d. magnet. Pol der
Erde vorstelt)
23. Febr. 32.
Indem ich jezt zu den Erdbeben, heissen Quellen und Vulkanen
übergehe, will ich in Erinnerung bringen, dass wir auch diese
Erscheinungen nicht abgesondert und für sich betrachten werden,
sondern im Zusammenhange dieser ganzen Reihe: denn nur,
wenn man alle einzelnen Theile der Geognosie in Verbindung
bringt, kann man einen Schematismus der geognostischen
Erscheinungen zu Stande bringen.
Es wird dies klarer werden, wenn wir die 5 Abschnitte der
Geognosie noch einmal kurz zusammenstellen:
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 179v. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/362>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.