des Fernrohres beruht. Man bringt nämlich die beiden zu bestimmenden Sterne in den bedekten und unbedekten Theil des Spiegels zusammen, und schraubt das Fernrohr so lange fort oder zurük, bis beide Sterne von gleicher Licht- stärke erscheinen: die Verrükkung des Fernrohres giebt dann ein sehr genaues Maas für die relative Lichtstärke.
Als Berichtigung mus bemerkt werden, dass man den Nebelflek im Orion nicht mit blossen Augen sieht, sondern nur einen grossen Stern- haufen im Schwerdte desselben. Herschel minor hat ein eigenes Me- moire über diesen Nebelflek herausgegeben, und bewiesen, dass die Veränderungen in demselben von Huygens bis Legentil müssen vor- gegangen sein: er hatte zugleich die glükliche Idee, eine Karte des- selben zu entwerfen, wonach man nun alle künftigen Veränderungen darin, die man mit Recht Weltbegebenheiten nennen kann, mit Genauigkeit wird nachweisen können. Zugleich kann hier bemerkt werden, welchen Vorzug die Frauenhoferschen Instrumente vor allen früheren haben. Herschel sah an einer bestimten Stelle dieses Nebelflekkesdurch sein 40-füssiges Teleskop. nur 4 kleine Sterne beisammenstehen. Struve hat durch einen Frauenhoferschen Refraktor den 5ten dazu entdeckt.
Durch die von mir angegebene Methode, im Spiegelsextanten
des Fernrohres beruht. Man bringt nämlich die beiden zu bestimmenden Sterne in den bedekten und unbedekten Theil des Spiegels zusammen, und schraubt das Fernrohr so lange fort oder zurük, bis beide Sterne von gleicher Licht- stärke erscheinen: die Verrükkung des Fernrohres giebt dann ein sehr genaues Maas für die relative Lichtstärke.
Als Berichtigung mus bemerkt werden, dass man den Nebelflek im Orion nicht mit blossen Augen sieht, sondern nur einen grossen Stern- haufen im Schwerdte desselben. Herschel minor hat ein eigenes Mé- moire über diesen Nebelflek herausgegeben, und bewiesen, dass die Veränderungen in demselben von Huygens bis Legentil müssen vor- gegangen sein: er hatte zugleich die glükliche Idee, eine Karte des- selben zu entwerfen, wonach man nun alle künftigen Veränderungen darin, die man mit Recht Weltbegebenheiten nennen kann, mit Genauigkeit wird nachweisen können. Zugleich kann hier bemerkt werden, welchen Vorzug die Frauenhoferschen Instrumente vor allen früheren haben. Herschel sah an einer bestimten Stelle dieses Nebelflekkes⎡durch sein 40-füssiges Teleskop. nur 4 kleine Sterne beisammenstehen. Struve hat durch einen Frauenhoferschen Refraktor den 5ten dazu entdeckt.
Durch die von mir angegebene Methode, im Spiegelsextanten
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[71r/0145]
des Fernrohres beruht. Man bringt nämlich die beiden zu
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des Spiegels zusammen, und schraubt das Fernrohr so
lange fort oder zurük, bis beide Sterne von gleicher Licht-
stärke erscheinen: die Verrükkung des Fernrohres giebt dann
ein sehr genaues Maas für die relative Lichtstärke.
14. 19. Dez.
Als Berichtigung mus bemerkt werden, dass man den Nebelflek im
Orion nicht mit blossen Augen sieht, sondern nur einen grossen Stern-
haufen im Schwerdte desselben. Herschel minor hat ein eigenes Mé-
moire über diesen Nebelflek herausgegeben, und bewiesen, dass die
Veränderungen in demselben von Huygens bis Legentil müssen vor-
gegangen sein: er hatte zugleich die glükliche Idee, eine Karte des-
selben zu entwerfen, wonach man nun alle künftigen Veränderungen
darin, die man mit Recht Weltbegebenheiten nennen kann, mit
Genauigkeit wird nachweisen können. Zugleich kann hier bemerkt
werden, welchen Vorzug die Frauenhoferschen Instrumente vor allen
früheren haben. Herschel sah an einer bestimten Stelle dieses
Nebelflekkes nur 4 kleine Sterne beisammenstehen. Struve hat
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Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 71r. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/145>, abgerufen am 21.11.2024.
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