[Pahl, Johann Gottfried]: Die Philosophen aus dem Uranus. Konstantinopel, 1796.doch fein, in einer andern Rüksicht, sezte Atabu hinzu, denn da, wo nichts anonymisches gedrukt werden darf, wird gewiß auch höchst selten gegen die Vorurteile angestosen, denen bald der Stat, bald die Clerisey das Siegel der Heiligkeit und der Unverlezlichkeit aufgedrukt hat." Die Gesellschaft schien unsrer Deklamationen müde zu seyn. Alles brach plözlich auf. "Freymütige Leute! - murmelte der eine von den Gästen zur Thüre hinaus; - "unverschämte Pursche!" - der andre; - "unsinnige Weltreformatoren, der dritte, - die man ins Tollhaus bringen sollte!" - XI. Es waren uns vom ersten Augenblicke unsrer Niederlassung auf die Erde bis hieher, so viele Thorheiten und Sottisen, und eine so tyrannisch herrschende Macht der Vorurteile aufgestosen, daß wir in der That alle Hoffnung, irgend einmal eine Spur von Vernunft und Philosophie aufzufinden, anfiengen, fahren zu lassen. "Ich denke doch fein, in einer andern Rüksicht, sezte Atabu hinzu, denn da, wo nichts anonymisches gedrukt werden darf, wird gewiß auch höchst selten gegen die Vorurteile angestosen, denen bald der Stat, bald die Clerisey das Siegel der Heiligkeit und der Unverlezlichkeit aufgedrukt hat.“ Die Gesellschaft schien unsrer Deklamationen müde zu seyn. Alles brach plözlich auf. „Freymütige Leute! – murmelte der eine von den Gästen zur Thüre hinaus; – „unverschämte Pursche!“ – der andre; – „unsinnige Weltreformatoren, der dritte, – die man ins Tollhaus bringen sollte!“ – XI. Es waren uns vom ersten Augenblicke unsrer Niederlassung auf die Erde bis hieher, so viele Thorheiten und Sottisen, und eine so tyrannisch herrschende Macht der Vorurteile aufgestosen, daß wir in der That alle Hoffnung, irgend einmal eine Spur von Vernunft und Philosophie aufzufinden, anfiengen, fahren zu lassen. „Ich denke <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0097" n="93"/> doch fein, in einer andern Rüksicht, sezte <hi rendition="#g">Atabu</hi> hinzu, denn da, wo nichts anonymisches gedrukt werden darf, wird gewiß auch höchst selten gegen die Vorurteile angestosen, denen bald der Stat, bald die Clerisey das Siegel der Heiligkeit und der Unverlezlichkeit aufgedrukt hat.“</p> <p>Die Gesellschaft schien unsrer Deklamationen müde zu seyn. Alles brach plözlich auf. „Freymütige Leute! – murmelte der eine von den Gästen zur Thüre hinaus; – „unverschämte Pursche!“ – der andre; – „unsinnige Weltreformatoren, der dritte, – die man ins Tollhaus bringen sollte!“ –</p> </div> <div n="1"> <head>XI.</head><lb/> <p>Es waren uns vom ersten Augenblicke unsrer Niederlassung auf die Erde bis hieher, so viele Thorheiten und Sottisen, und eine so tyrannisch herrschende Macht der Vorurteile aufgestosen, daß wir in der That alle Hoffnung, irgend einmal eine Spur von Vernunft und Philosophie aufzufinden, anfiengen, fahren zu lassen. „Ich denke </p> </div> </body> </text> </TEI> [93/0097]
doch fein, in einer andern Rüksicht, sezte Atabu hinzu, denn da, wo nichts anonymisches gedrukt werden darf, wird gewiß auch höchst selten gegen die Vorurteile angestosen, denen bald der Stat, bald die Clerisey das Siegel der Heiligkeit und der Unverlezlichkeit aufgedrukt hat.“
Die Gesellschaft schien unsrer Deklamationen müde zu seyn. Alles brach plözlich auf. „Freymütige Leute! – murmelte der eine von den Gästen zur Thüre hinaus; – „unverschämte Pursche!“ – der andre; – „unsinnige Weltreformatoren, der dritte, – die man ins Tollhaus bringen sollte!“ –
XI.
Es waren uns vom ersten Augenblicke unsrer Niederlassung auf die Erde bis hieher, so viele Thorheiten und Sottisen, und eine so tyrannisch herrschende Macht der Vorurteile aufgestosen, daß wir in der That alle Hoffnung, irgend einmal eine Spur von Vernunft und Philosophie aufzufinden, anfiengen, fahren zu lassen. „Ich denke
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax.
(2012-10-29T10:30:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Göttinger Digitalisierungszentrum: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2012-10-29T10:30:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat.
(2012-10-29T10:30:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |