Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Pahl, Johann Gottfried]: Die Philosophen aus dem Uranus. Konstantinopel, 1796.

Bild:
<< vorherige Seite

daß er sich je nur eine Thorschreibersstelle kaufen könnte, lachte ihm triumphirend ins Gesicht; - Atabu war bedrükt und seufzte; - und Elafu strampfte, nach seiner Weise, voll Grimmes, mit den Füsen auf die Erde.

XVIII.

Wir speisten am folgenden Abend am Gesellschaftstische. Unser junger Rechtsgelehrte hatte am Morgen des Tages seine Wünsche gekrönt gesehen, und war bereits mit dem Dekret auf die gesuchte Stelle in sein Vaterort zurück gereist. An Atabu's Seite sas ein Mann von mittlern Jahren, ganz in sich gekehrt, und mit allen Merkmalen eines grosen innerlichen Grames bezeichnet. Ein beträchtlicher Unfall schien diesem unserm Tischgenossen, der sonst immer guter Laune und sehr redselig war, verstimmt zu haben. Atabu nahm sich die Freyheit, ihm sein Befremden über diese auffallende Veränderung seines Benehmens zu erklären. Er flüsterte ihm einige Flüche über den Minister

daß er sich je nur eine Thorschreibersstelle kaufen könnte, lachte ihm triumphirend ins Gesicht; – Atabu war bedrükt und seufzte; – und Elafu strampfte, nach seiner Weise, voll Grimmes, mit den Füsen auf die Erde.

XVIII.

Wir speisten am folgenden Abend am Gesellschaftstische. Unser junger Rechtsgelehrte hatte am Morgen des Tages seine Wünsche gekrönt gesehen, und war bereits mit dem Dekret auf die gesuchte Stelle in sein Vaterort zurück gereist. An Atabu’s Seite sas ein Mann von mittlern Jahren, ganz in sich gekehrt, und mit allen Merkmalen eines grosen innerlichen Grames bezeichnet. Ein beträchtlicher Unfall schien diesem unserm Tischgenossen, der sonst immer guter Laune und sehr redselig war, verstimmt zu haben. Atabu nahm sich die Freyheit, ihm sein Befremden über diese auffallende Veränderung seines Benehmens zu erklären. Er flüsterte ihm einige Flüche über den Minister

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0167" n="163"/>
daß er sich je nur eine Thorschreibersstelle kaufen könnte, lachte ihm triumphirend ins Gesicht; &#x2013; <hi rendition="#g">Atabu</hi> war bedrükt und seufzte; &#x2013; und <hi rendition="#g">Elafu</hi> strampfte, nach seiner Weise, voll Grimmes, mit den Füsen auf die Erde.</p>
      </div>
      <div n="1">
        <head>XVIII.</head><lb/>
        <p>Wir speisten am folgenden Abend am Gesellschaftstische. Unser junger Rechtsgelehrte hatte am Morgen des Tages seine Wünsche gekrönt gesehen, und war bereits mit dem Dekret auf die gesuchte Stelle in sein Vaterort zurück gereist. An <hi rendition="#g">Atabu&#x2019;s</hi> Seite sas ein Mann von mittlern Jahren, ganz in sich gekehrt, und mit allen Merkmalen eines grosen innerlichen Grames bezeichnet. Ein beträchtlicher Unfall schien diesem unserm Tischgenossen, der sonst immer guter Laune und sehr redselig war, verstimmt zu haben. <hi rendition="#g">Atabu</hi> nahm sich die Freyheit, ihm sein Befremden über diese auffallende Veränderung seines Benehmens zu erklären. Er flüsterte ihm einige Flüche über den Minister
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[163/0167] daß er sich je nur eine Thorschreibersstelle kaufen könnte, lachte ihm triumphirend ins Gesicht; – Atabu war bedrükt und seufzte; – und Elafu strampfte, nach seiner Weise, voll Grimmes, mit den Füsen auf die Erde. XVIII. Wir speisten am folgenden Abend am Gesellschaftstische. Unser junger Rechtsgelehrte hatte am Morgen des Tages seine Wünsche gekrönt gesehen, und war bereits mit dem Dekret auf die gesuchte Stelle in sein Vaterort zurück gereist. An Atabu’s Seite sas ein Mann von mittlern Jahren, ganz in sich gekehrt, und mit allen Merkmalen eines grosen innerlichen Grames bezeichnet. Ein beträchtlicher Unfall schien diesem unserm Tischgenossen, der sonst immer guter Laune und sehr redselig war, verstimmt zu haben. Atabu nahm sich die Freyheit, ihm sein Befremden über diese auffallende Veränderung seines Benehmens zu erklären. Er flüsterte ihm einige Flüche über den Minister

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2012-10-29T10:30:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Göttinger Digitalisierungszentrum: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2012-10-29T10:30:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2012-10-29T10:30:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/pahl_philosophen_1796
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/pahl_philosophen_1796/167
Zitationshilfe: [Pahl, Johann Gottfried]: Die Philosophen aus dem Uranus. Konstantinopel, 1796, S. 163. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pahl_philosophen_1796/167>, abgerufen am 03.12.2024.