Pachelbel-Gehag, Johann Christoph von: Ausführliche Beschreibung Des Fichtel-Berges, Jn Norgau liegend. Leipzig, 1716.Beschreibung des Fichtelbergs. Der Schlackenwalder Bach. Schlacken-walder Bach. Weil der Schlackenwalder Bach die Eger auch trefflich ver- Döpel. Die Döpel giebt unserer Eger auch einen trefflichen Zuwachs chen
Beſchreibung des Fichtelbergs. Der Schlackenwalder Bach. Schlacken-walder Bach. Weil der Schlackenwalder Bach die Eger auch trefflich ver- Doͤpel. Die Doͤpel giebt unſerer Eger auch einen trefflichen Zuwachs chen
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Beſchreibung des Fichtelbergs.
Der Schlackenwalder Bach.
Weil der Schlackenwalder Bach die Eger auch trefflich ver-
mehret/ ſo meritiret er gleichfalls hier conſiderirt zu werden; ſolcher
entſpringet nun aus dem Boͤhmiſchen Gebuͤrg/ nicht weit von Koͤ-
nigswerth einem ſchoͤnen Marck und Schloß in dem Ellenboger
Gebieth/ und wird mit mercklichen Koſten der Gewercken deß rei-
chen Zinn-Bergwercks auf der Hueb umb viel hohe Berge gefuͤh-
ret. Dieſen Graben hat erſtlich ein Hirt abgegangen/ und iſt 1530.
durch einen/ der Roßmeiſel genannt/ abgewogen und zum hoͤchſten
Nutz und Frommen/ beedes wegen des Waſſers zum naſſen Buch-
werck/ das zu Schlackenwald Hanß Portner An. 1525. auffgerich-
tet/ und dann auch wegen des Holtzfloͤßens/ welches man in dieſem
Graben von Koͤnigswerth dahin foͤrdert/ verfertigt worden. Es
flieſſet dieſer Graben durch Schoͤnfeld und Schlackenwald/ zwey
vornehme und faſt die aͤlteſten von Zinn/ Berg-Staͤdte in Teutſch-
land/ mit Zinn Bergwerck weit und breit beruffen/ eine halbe Mei-
le von einander gelegen/ worunter Schoͤnfeld die aͤlteſte iſt/ ſo/ daß
auch alle Berg-Staͤdte in Teutſchland/ ſo Zinn machen/ ihr Recht
daher hohlen muͤſſen. Unter Schlackenwald lauffet nun gemeld-
ter Bach gen Ellenbogen/ ſo jetzt ein Haupt-Paß zum Koͤnigreich
Boͤhmen und ein feines Staͤdtlein und Schloß auf einem Berg iſt/
ſo die Eger faſt gantz umfleußt/ allda nun faͤllet der Bach mit ſol-
cher Macht und Gewalt in die Eger/ daß er auch von Schlacken-
wald bißgen Ellenbogen/ dahin eine gute Meil iſt/ viel Sand/ ♃-
Stein/ und Grauppen von den Muͤhlen mit ſich dahin fuͤhret. Von
welchen allen Bruſchius zu leſen.
Die Doͤpel giebt unſerer Eger auch einen trefflichen Zuwachs
an Waſſer/ dieſelbe entſpringet eine Meilwegs uͤber dem Cloſter
Doͤpel/ aus einem Boͤhmiſchen Gebuͤrg/ Badhorn genannt/ bey
welchem auch ein gewaltiger See iſt/ den man den Badhorner See
nennet/ durch dieſen See lauffet die Doͤpel/ ſtreichet hinter dem Clo-
ſter Doͤpel/ Præmonſtratenſer-Ordens/ hin/ von hier kommet ſie fuͤr
ein feines Staͤdtlein/ ſo auch Doͤpel genannt wird/ und dem Praͤla-
ten zu Doͤpel gehoͤret/ lauffet von dannen durch viele Waͤlder und
zwiſchen hohen Bergen auf Petſchau einem Staͤdtlein und herrli-
chen
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