[N. N.]: Die Curieuse [...] Köchin. Nürnberg, 1706.Von allerley Zuckerwerck. viette/ leget darin doppelt grau Pappier/ nähet es feste an das Tuch/ alsdanndas Tuch so es nütze ist/ noch einmahlen über das Pappier geschlagen/ und als ei- nen Trichter sormirt/ und also dadurch filtriret. Den Korn-Brandwein seinen widrigen Geschmack zu benehmen. Man schlägt mit rohen Kalck 10. Pfund zu 40. Pfund des Brandweins Dem Frucht-Brandwein seinen üblen Geruch zu benehmen. Nimm guten Frucht-Brandwein 20. Maas/ ungelöschten Kalck 20. Pf. Ros Solis von Bingenheim. Nimm 3. Pfund Spiritus vini (der Frucht-Brandwein ist hierzu am besten) Köstliche Essentia zum Hippocras. Nimm Cardomomen 2. Loth/ auserlesenen Zimmet ein Loth/ Jngwer ein Finger
Von allerley Zuckerwerck. viette/ leget darin doppelt grau Pappier/ naͤhet es feſte an das Tuch/ alsdanndas Tuch ſo es nuͤtze iſt/ noch einmahlen uͤber das Pappier geſchlagen/ und als ei- nen Trichter ſormirt/ und alſo dadurch filtriret. Den Korn-Brandwein ſeinen widrigen Geſchmack zu benehmen. Man ſchlaͤgt mit rohen Kalck 10. Pfund zu 40. Pfund des Brandweins Dem Frucht-Brandwein ſeinen uͤblen Geruch zu benehmen. Nimm guten Frucht-Brandwein 20. Maas/ ungeloͤſchten Kalck 20. Pf. Ros Solis von Bingenheim. Nimm 3. Pfund Spiritus vini (der Frucht-Brandwein iſt hierzu am beſten) Koͤſtliche Eſſentia zum Hippocras. Nimm Cardomomen 2. Loth/ auserleſenen Zimmet ein Loth/ Jngwer ein Finger
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Von allerley Zuckerwerck.
viette/ leget darin doppelt grau Pappier/ naͤhet es feſte an das Tuch/ alsdann
das Tuch ſo es nuͤtze iſt/ noch einmahlen uͤber das Pappier geſchlagen/ und als ei-
nen Trichter ſormirt/ und alſo dadurch filtriret.
Den Korn-Brandwein ſeinen widrigen Geſchmack
zu benehmen.
Man ſchlaͤgt mit rohen Kalck 10. Pfund zu 40. Pfund des Brandweins
uͤbeln Geruch und Olitaͤt nieder/ hernach ziehet man ihn 2. oder 3. mahlen mit
weiſſen Bier-Hefen uͤber/ ſo wird er ſehr hell/ wohlſchmaͤckend/ und ſo ſtarck als
ein Rheiniſcher Brandwein/ und beſſer zu den Ros Solis als andere.
Dem Frucht-Brandwein ſeinen uͤblen Geruch
zu benehmen.
Nimm guten Frucht-Brandwein 20. Maas/ ungeloͤſchten Kalck 20. Pf.
thue den Brandwein im Kalck in ein Geſchirr oder kupfferne Blaſen/ und trei-
be ihn ſo uͤber mit gelindem Feuer/ dieſen Brandwein kan man haben/ ſo ſtarck
als man wil/ wann er wie Rheiniſcher ſchmecken ſolle/ ſetzt man ihme auf gedachte
20. Maas zu 4. Pfund Tartari Crudi und 2. Maaß dicke Weinhefen/ und ziehet
ihn alſo uͤber/ ſo wird er dem beſten Rheiniſchen Brandwein gleich.
Ros Solis von Bingenheim.
Nimm 3. Pfund Spiritus vini (der Frucht-Brandwein iſt hierzu am beſten)
Canari-Zucker ein Pfund/ Roſenwaſſer ein Pfund/ geſtoſſenen Corianderwurtz/
weiſſen langen Pfeffer 1. halb Loth/ Naͤgelein 4. Stuͤck/ Ambra 8. Gran/ Mo-
ſchus 12. Gran/ der Zucker wird mit den Roſenwaſſer gelaͤutert/ der Spiritus vini
worinn vorhero die Gewuͤrtze eingeweichet werden/ wird auch filtriret/ der Am-
bra und Moſchus mit Zucker gerieben/ in ein Tuͤchlein gethan/ und in den Spiritum
vini gehencket/ hernach gieſſet man den gelaͤuterten Zucker ſo heiß/ als er vom
Feuer kommet/ darzu/ und faͤrbet es mit dem extract von rothen Klapper-Roſen/
iſt der Spiritus vini zu ſtarck/ ſo thut man deſſen 3. Pfund 4. Loͤffel voll ſuͤſſe Milch
oben auf/ ehe der Spiritus gebrauchet wird/ laͤſſet es eine halbe Stunde mit ein-
ander ſtehen/ ſo wird ſich die Milch und Kaͤſe hernach ſcheiden/ alsdann filtriret
man den Spiritum vini erſt/ und gebraucht ihn/ wie obgemeldt.
Koͤſtliche Eſſentia zum Hippocras.
Nimm Cardomomen 2. Loth/ auserleſenen Zimmet ein Loth/ Jngwer ein
Quintlein/ Muſcaten-Blumen/ Naͤgelein jedes ein halb Quintlein/ alles klein
geſtoſſen in ein Kolblein gethan/ alsdann 4. Untzen von den beſten rectif. Spir. vini
ohne phlegma iſt/ und das Pulver hinweg brennet/ daruͤber gegoſſen/ daß er 2.
Finger
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