[N. N.]: Die Curieuse [...] Köchin. Nürnberg, 1706.Von allerley köstlichen Wässern und Geträncken. Von allerley köstlichen und delicaten Wassern und Geträncken/ deren sich das meiste Jtaliänische Frau- enzimmer bey Gastereyen zum Geträncke be- reiten und fürsetzen lässet. Nimm ein kräfftiges Wasser/ nach deinem eigenen Belieben dessen Maas/ Nimm 4. Pfund Zucker/ ein Maas Wasser/ und das Weisse von einem Ey/ Darnach nimm 6. Gran Bisam/ zerstosse ihn klein in einem Mörsel/ je 2. Ein gut gesotten Wasser/ welches sich das Frau- enzimmer gemeiniglich zu ihren Trunck bedienet. Nimm Muscaten. Blüh/ Zimmet/ Engelsüß/ und Sauer Ampffer/ thue Etliches Frauen-Zimmer/ so des Biers ungewohnt/ bedienet sich zwar 3. Liminat zu machen. Nimm eine Citronen/ schneide die Schelffen länglicht/ nimm das Marck Zucker Yy yy 3
Von allerley koͤſtlichen Waͤſſern und Getraͤncken. Von allerley koͤſtlichen und delicaten Waſſern und Getraͤncken/ deren ſich das meiſte Jtaliaͤniſche Frau- enzimmer bey Gaſtereyen zum Getraͤncke be- reiten und fuͤrſetzen laͤſſet. Nimm ein kraͤfftiges Waſſer/ nach deinem eigenen Belieben deſſen Maas/ Nimm 4. Pfund Zucker/ ein Maas Waſſer/ und das Weiſſe von einem Ey/ Darnach nimm 6. Gran Biſam/ zerſtoſſe ihn klein in einem Moͤrſel/ je 2. Ein gut geſotten Waſſer/ welches ſich das Frau- enzimmer gemeiniglich zu ihren Trunck bedienet. Nimm Muſcaten. Bluͤh/ Zimmet/ Engelſuͤß/ und Sauer Ampffer/ thue Etliches Frauen-Zimmer/ ſo des Biers ungewohnt/ bedienet ſich zwar 3. Liminat zu machen. Nimm eine Citronen/ ſchneide die Schelffen laͤnglicht/ nimm das Marck Zucker Yy yy 3
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Von allerley koͤſtlichen Waͤſſern und Getraͤncken.
Von allerley koͤſtlichen und delicaten Waſſern und
Getraͤncken/ deren ſich das meiſte Jtaliaͤniſche Frau-
enzimmer bey Gaſtereyen zum Getraͤncke be-
reiten und fuͤrſetzen laͤſſet.
Nimm ein kraͤfftiges Waſſer/ nach deinem eigenen Belieben deſſen Maas/
alsdann bereite den Zucker wie folget:
Nimm 4. Pfund Zucker/ ein Maas Waſſer/ und das Weiſſe von einem Ey/
das zuvor muß abgeſchlagen werden/ in dieſem Maas Waſſer/ daß es ſchaumicht
iſt/ alsdann thut man den Zucker darzu hinein/ laͤſſet denſelben auf dem Kohl-
Feuer ſtarck einkochen/ nachdeme nimmt man ihn ab/ und ſchaͤumet ihn ſauber/
ſeyhet ihn durch ein Haar-Sieb/ in einen reinen Krug/ laͤſſet ihn alſo abkuͤhlen.
Darnach nimm 6. Gran Biſam/ zerſtoſſe ihn klein in einem Moͤrſel/ je
kleiner je beſſer/ zu dieſen thue ein klein Stuͤck harten Zucker/ zerſtoſſe ihn auch/
nimm alsdann die obgemeldte Maas kraͤfftiges Waſſer/ thue ſie in ein kupffern
zugedeckt Geſchirr/ thue den kleingeſtoſſenen Zucker/ und Biſam hinein/ laſſe
es zugedeckt einen guten Sud thun/ und zugedeckt wieder abkuͤhlen/ alſo kan es
zum Gebrauch auffgehoben werden.
2. Ein gut geſotten Waſſer/ welches ſich das Frau-
enzimmer gemeiniglich zu ihren Trunck
bedienet.
Nimm Muſcaten. Bluͤh/ Zimmet/ Engelſuͤß/ und Sauer Ampffer/ thue
es in einen Haſen/ daß nichts fettes hinein gekommen/ gieſſe friſches Brunnen-
Waſſer daruͤber/ und laſſe ihn wohl verdeckt bey dem Feuer/ zwey quer Finger
breit einſieden.
Etliches Frauen-Zimmer/ ſo des Biers ungewohnt/ bedienet ſich zwar
des Waſſers/ vermiſchet es aber mit etwas Brantewein/ oder baͤhen die Rin-
den von Rocken-Brod/ reiben dieſe mit einem guten Theil Muſcaten-Nuß/
oder geſtoſſenen Naͤgelein und werffen es in dis Waſſer/ worvon ſie trincken.
3. Liminat zu machen.
Nimm eine Citronen/ ſchneide die Schelffen laͤnglicht/ nimm das Marck
heraus/ zwinde es mit Wein durch/ darnach miſche halb Wein und halb Waſ-
ſer/ thue diß ausgepreßte Citronen-Marck/ ſo in den Wein gelaſſen/ auch darzu/
das aber in dem Tuch geblieben/ thue hinweg/ desgleichen kanſt du auch Koch-
Zucker
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