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[N. N.]: Die Curieuse [...] Köchin. Nürnberg, 1706.

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Das XL. Capitel.
Vom Trenchiren und Vorlegen nach heutiger
Art und Gewonheit.
Num. 1. Das gebratene Huhn.

Setze oder drehe mit der Schüssel/ nach zierlicher Auffhebung und Ein-
schlagung der Messer/ daß es mit dem Halse zn deiner Rechten kommt; hernach
lege die Gabel/ und zähne es hinten mit dem Messer aus; nachmals stosse das
Messer/ die Schneide unter sich gekehret/ beym Halse/ die Gabel aber hin-
ten ein/ und wende es einwarts um/ daß der Rucken oben komme/ ziehe die
Gabel hinten heraus/ und imbrochire sie wiederum auf das neue/ den Flügeln
gleich/ etwas schregniden Rücken/ biß du den Hipffauff wohl fassest: dann
wende das Huhn zierlich über den Arm um/ lasse es sincken/ ziehe das Messer
heraus/ und zerschneide es folgender Gestalt.

1. Löse mit einem Hieb oder Schnitt den Hals.
2. Schneide den Oberschnitt an rechten Flügel.
3. Den Contra-Schnitt daselbst.
4. Den Oberschnitt am rechten Schenckel.
5. Den Contraschnitt daselbst/ wende das Huhn etwas zur lincken
Seiten/ mit Hülffe des Messers/ und schneide
6. Den Oberschnitt an lincken Flügel.
7. Den Contraschnitt daselbst.
8. Den Oberschnitt an lincken Schenckel.
9. Den Contraschnitt daselbst.
10. Löse das Ziehbeinlein.
11. und 12. Das rechte und lincke Brust-Fleisch.
13. 14. Hebe die Achselbeinlein auf/ setze das Huhn/ den Steuß in die
Höhe kehrend/ zierlich nieder/ und mache
15. 16. Die Spaltschnitte auf beyden Seiten wende es wie zuvor
und stoß
17. 18. Die Rippen auf beyden Seiten/ entzwey.
19. Lege den Hipffauff ab.
20. Das übrige aber untergeschlagenem Messer zierlich nieder/ und
zertheile den Rumpff.
Nun folget die Vorlegung.
1. Ein Flügel und Spat-Schnitt.
2. Den andern Flügel nebst dem Ziehbeinlein.
3. Ein
Das XL. Capitel.
Vom Trenchiren und Vorlegen nach heutiger
Art und Gewonheit.
Num. 1. Das gebratene Huhn.

Setze oder drehe mit der Schuͤſſel/ nach zierlicher Auffhebung und Ein-
ſchlagung der Meſſer/ daß es mit dem Halſe zn deiner Rechten kommt; hernach
lege die Gabel/ und zaͤhne es hinten mit dem Meſſer aus; nachmals ſtoſſe das
Meſſer/ die Schneide unter ſich gekehret/ beym Halſe/ die Gabel aber hin-
ten ein/ und wende es einwarts um/ daß der Rucken oben komme/ ziehe die
Gabel hinten heraus/ und imbrochire ſie wiederum auf das neue/ den Fluͤgeln
gleich/ etwas ſchregniden Ruͤcken/ biß du den Hipffauff wohl faſſeſt: dann
wende das Huhn zierlich uͤber den Arm um/ laſſe es ſincken/ ziehe das Meſſer
heraus/ und zerſchneide es folgender Geſtalt.

1. Loͤſe mit einem Hieb oder Schnitt den Hals.
2. Schneide den Oberſchnitt an rechten Fluͤgel.
3. Den Contra-Schnitt daſelbſt.
4. Den Oberſchnitt am rechten Schenckel.
5. Den Contraſchnitt daſelbſt/ wende das Huhn etwas zur lincken
Seiten/ mit Huͤlffe des Meſſers/ und ſchneide
6. Den Oberſchnitt an lincken Fluͤgel.
7. Den Contraſchnitt daſelbſt.
8. Den Oberſchnitt an lincken Schenckel.
9. Den Contraſchnitt daſelbſt.
10. Loͤſe das Ziehbeinlein.
11. und 12. Das rechte und lincke Bruſt-Fleiſch.
13. 14. Hebe die Achſelbeinlein auf/ ſetze das Huhn/ den Steuß in die
Hoͤhe kehrend/ zierlich nieder/ und mache
15. 16. Die Spaltſchnitte auf beyden Seiten wende es wie zuvor
und ſtoß
17. 18. Die Rippen auf beyden Seiten/ entzwey.
19. Lege den Hipffauff ab.
20. Das uͤbrige aber untergeſchlagenem Meſſer zierlich nieder/ und
zertheile den Rumpff.
Nun folget die Vorlegung.
1. Ein Fluͤgel und Spat-Schnitt.
2. Den andern Fluͤgel nebſt dem Ziehbeinlein.
3. Ein
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[698/0722] Das XL. Capitel. Vom Trenchiren und Vorlegen nach heutiger Art und Gewonheit. Num. 1. Das gebratene Huhn. Setze oder drehe mit der Schuͤſſel/ nach zierlicher Auffhebung und Ein- ſchlagung der Meſſer/ daß es mit dem Halſe zn deiner Rechten kommt; hernach lege die Gabel/ und zaͤhne es hinten mit dem Meſſer aus; nachmals ſtoſſe das Meſſer/ die Schneide unter ſich gekehret/ beym Halſe/ die Gabel aber hin- ten ein/ und wende es einwarts um/ daß der Rucken oben komme/ ziehe die Gabel hinten heraus/ und imbrochire ſie wiederum auf das neue/ den Fluͤgeln gleich/ etwas ſchregniden Ruͤcken/ biß du den Hipffauff wohl faſſeſt: dann wende das Huhn zierlich uͤber den Arm um/ laſſe es ſincken/ ziehe das Meſſer heraus/ und zerſchneide es folgender Geſtalt. 1. Loͤſe mit einem Hieb oder Schnitt den Hals. 2. Schneide den Oberſchnitt an rechten Fluͤgel. 3. Den Contra-Schnitt daſelbſt. 4. Den Oberſchnitt am rechten Schenckel. 5. Den Contraſchnitt daſelbſt/ wende das Huhn etwas zur lincken Seiten/ mit Huͤlffe des Meſſers/ und ſchneide 6. Den Oberſchnitt an lincken Fluͤgel. 7. Den Contraſchnitt daſelbſt. 8. Den Oberſchnitt an lincken Schenckel. 9. Den Contraſchnitt daſelbſt. 10. Loͤſe das Ziehbeinlein. 11. und 12. Das rechte und lincke Bruſt-Fleiſch. 13. 14. Hebe die Achſelbeinlein auf/ ſetze das Huhn/ den Steuß in die Hoͤhe kehrend/ zierlich nieder/ und mache 15. 16. Die Spaltſchnitte auf beyden Seiten wende es wie zuvor und ſtoß 17. 18. Die Rippen auf beyden Seiten/ entzwey. 19. Lege den Hipffauff ab. 20. Das uͤbrige aber untergeſchlagenem Meſſer zierlich nieder/ und zertheile den Rumpff. Nun folget die Vorlegung. 1. Ein Fluͤgel und Spat-Schnitt. 2. Den andern Fluͤgel nebſt dem Ziehbeinlein. 3. Ein

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Zitationshilfe: [N. N.]: Die Curieuse [...] Köchin. Nürnberg, 1706, S. 698. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/oa_koechin_1706/722>, abgerufen am 21.11.2024.