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[N. N.]: Die Curieuse [...] Köchin. Nürnberg, 1706.

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Allerhand Essig zu machen.
ein Tag 14. in der Stuben gestanden/ so setzet es an ein anders doch nicht feuch-
tes Ort.

NB. Also mag man allerley dergleichen Früchte/ als Welsche Kirschen/
Marillen/ Johannis-Beer/ Wein-Nägelein/ Weinbeer und andere mehr
einsetzen.



Das XXXIX. Capitel.
Von allerhand Essig-Künsten/ so in
die Kuchen gehörig.
Num. 1. Die allgemeineste Weisse guten Wein-
Essig zu machen.

Man nehme des allerbesten Weins/ und schütte denselbigen in das Faß/
biß an die Helffte/ und lasse den Spund oben am Fasse offen/ setze also dassel-
bige Faß an ein warmes Ort/ als etwan auf die Korn-Schütte/ oder unter das
Dach.

NB, Welcher da will einen guten scharffen Weinessig machen/ derselbige
werffe Saltz/ Pfeffer/ und Sauerteig in Wein/ und rühre es durcheinander/
oder damit es noch geschwinder zugehe/ man lege glühende Steine oder glühen-
den Ziegel oder Schneben/ oder glühenden Stahl in Wein/ lasse den Punten
oben offen stehen.

Oder man nehme das Essig-Fäßlein 4. Tage lang an die Sonnen/ und
werffe ein wenig Saltz darzu.

Oder man nehme einen irrdenen Hafen/ oder Krug/ und füllet denselbigen
mit guten Wein/ vermache ihn behebe zu/ und setze ihn darnach in einen Kessel
voll siedenden Wassers/ und lasse das Wasser eine gute Zeit kochen/ so ist er sauer.

Oder man lege zerstossene Mangold-Wurtzel oder Rettich/ oder Nesseln
oder Weische Kirschen/ Maulbeer/ unzeitige Schlehen/ oder ein frisch Gärsten-
Brod in das Fäßlein.

2. Weinessig nach der Menge zu machen.

Wie man Essig solle machen/ nach der Menge auf 7. 8. 9. oder mehr Fu-
der/ welche Kunst aus der rechten Philosophia herkommet; Man solle nehmen
ein Eichen Fäßlein/ und anderley/ und das es seye als eine halbe Tonne/ und

spünde
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Allerhand Eſſig zu machen.
ein Tag 14. in der Stuben geſtanden/ ſo ſetzet es an ein anders doch nicht feuch-
tes Ort.

NB. Alſo mag man allerley dergleichen Fruͤchte/ als Welſche Kirſchen/
Marillen/ Johannis-Beer/ Wein-Naͤgelein/ Weinbeer und andere mehr
einſetzen.



Das XXXIX. Capitel.
Von allerhand Eſſig-Kuͤnſten/ ſo in
die Kuchen gehoͤrig.
Num. 1. Die allgemeineſte Weiſſe guten Wein-
Eſſig zu machen.

Man nehme des allerbeſten Weins/ und ſchuͤtte denſelbigen in das Faß/
biß an die Helffte/ und laſſe den Spund oben am Faſſe offen/ ſetze alſo daſſel-
bige Faß an ein warmes Ort/ als etwan auf die Korn-Schuͤtte/ oder unter das
Dach.

NB, Welcher da will einen guten ſcharffen Weineſſig machen/ derſelbige
werffe Saltz/ Pfeffer/ und Sauerteig in Wein/ und ruͤhre es durcheinander/
oder damit es noch geſchwinder zugehe/ man lege gluͤhende Steine oder gluͤhen-
den Ziegel oder Schneben/ oder gluͤhenden Stahl in Wein/ laſſe den Punten
oben offen ſtehen.

Oder man nehme das Eſſig-Faͤßlein 4. Tage lang an die Sonnen/ und
werffe ein wenig Saltz darzu.

Oder man nehme einen irrdenen Hafen/ oder Krug/ und fuͤllet denſelbigen
mit guten Wein/ vermache ihn behebe zu/ und ſetze ihn darnach in einen Keſſel
voll ſiedenden Waſſers/ und laſſe das Waſſer eine gute Zeit kochen/ ſo iſt er ſauer.

Oder man lege zerſtoſſene Mangold-Wurtzel oder Rettich/ oder Neſſeln
oder Weiſche Kirſchen/ Maulbeer/ unzeitige Schlehen/ oder ein friſch Gaͤrſten-
Brod in das Faͤßlein.

2. Weineſſig nach der Menge zu machen.

Wie man Eſſig ſolle machen/ nach der Menge auf 7. 8. 9. oder mehr Fu-
der/ welche Kunſt aus der rechten Philoſophia herkommet; Man ſolle nehmen
ein Eichen Faͤßlein/ und anderley/ und das es ſeye als eine halbe Tonne/ und

ſpuͤnde
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[659/0681] Allerhand Eſſig zu machen. ein Tag 14. in der Stuben geſtanden/ ſo ſetzet es an ein anders doch nicht feuch- tes Ort. NB. Alſo mag man allerley dergleichen Fruͤchte/ als Welſche Kirſchen/ Marillen/ Johannis-Beer/ Wein-Naͤgelein/ Weinbeer und andere mehr einſetzen. Das XXXIX. Capitel. Von allerhand Eſſig-Kuͤnſten/ ſo in die Kuchen gehoͤrig. Num. 1. Die allgemeineſte Weiſſe guten Wein- Eſſig zu machen. Man nehme des allerbeſten Weins/ und ſchuͤtte denſelbigen in das Faß/ biß an die Helffte/ und laſſe den Spund oben am Faſſe offen/ ſetze alſo daſſel- bige Faß an ein warmes Ort/ als etwan auf die Korn-Schuͤtte/ oder unter das Dach. NB, Welcher da will einen guten ſcharffen Weineſſig machen/ derſelbige werffe Saltz/ Pfeffer/ und Sauerteig in Wein/ und ruͤhre es durcheinander/ oder damit es noch geſchwinder zugehe/ man lege gluͤhende Steine oder gluͤhen- den Ziegel oder Schneben/ oder gluͤhenden Stahl in Wein/ laſſe den Punten oben offen ſtehen. Oder man nehme das Eſſig-Faͤßlein 4. Tage lang an die Sonnen/ und werffe ein wenig Saltz darzu. Oder man nehme einen irrdenen Hafen/ oder Krug/ und fuͤllet denſelbigen mit guten Wein/ vermache ihn behebe zu/ und ſetze ihn darnach in einen Keſſel voll ſiedenden Waſſers/ und laſſe das Waſſer eine gute Zeit kochen/ ſo iſt er ſauer. Oder man lege zerſtoſſene Mangold-Wurtzel oder Rettich/ oder Neſſeln oder Weiſche Kirſchen/ Maulbeer/ unzeitige Schlehen/ oder ein friſch Gaͤrſten- Brod in das Faͤßlein. 2. Weineſſig nach der Menge zu machen. Wie man Eſſig ſolle machen/ nach der Menge auf 7. 8. 9. oder mehr Fu- der/ welche Kunſt aus der rechten Philoſophia herkommet; Man ſolle nehmen ein Eichen Faͤßlein/ und anderley/ und das es ſeye als eine halbe Tonne/ und ſpuͤnde O o o o 2

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Zitationshilfe: [N. N.]: Die Curieuse [...] Köchin. Nürnberg, 1706, S. 659. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/oa_koechin_1706/681>, abgerufen am 21.11.2024.