[N. N.]: Die Curieuse [...] Köchin. Nürnberg, 1706.Das XXXVI. Capitel. alsdann siedet sie in weissen Wein/ und thut/ wie zuvor bey den Pflaumen/ oderdrucket sie auch nur durch/ wann sie gantz reiffe sind/ und siedet sie mit Wein und Zucker/ biß sie reiffe werden. 26. Das trockene Mues von Kirschen/ Pflaumen etc. das gantze Jahr durch/ zu halten. Man nimmt wohl zeitiger Weichseln/ pflücket die Stengel ab/ und kochet Das XXXVI. Capitel. Vom Zucker und dessen Eigen- schafften. Was des Zuckers Eigenschafft anbelanget/ so ist derselbige insgemein Jm einkauffen ist der Zucker dreyerley 1. Der Allerbeste so sehr hart und gläntzend/ weiß/ wie auch schwehr am Ge- 2. Der Mittelmässige/ so etwas graulicht/ unb nicht so weiß und hart/ als vo- 3. Der Geringste/ so gar melbicht/ und noch schwärtzer als voriger/ auch leich- Nota, Den wohlfeilsten Zucker nennet man Farin Melis-Thomas/ oder NB. Der Zucker/ wann er noch frisch ist/ so ist er warmer und feuchter Na- Aller
Das XXXVI. Capitel. alsdann ſiedet ſie in weiſſen Wein/ und thut/ wie zuvor bey den Pflaumen/ oderdrucket ſie auch nur durch/ wann ſie gantz reiffe ſind/ und ſiedet ſie mit Wein und Zucker/ biß ſie reiffe werden. 26. Das trockene Mues von Kirſchen/ Pflaumen ꝛc. das gantze Jahr durch/ zu halten. Man nimmt wohl zeitiger Weichſeln/ pfluͤcket die Stengel ab/ und kochet Das XXXVI. Capitel. Vom Zucker und deſſen Eigen- ſchafften. Was des Zuckers Eigenſchafft anbelanget/ ſo iſt derſelbige insgemein Jm einkauffen iſt der Zucker dreyerley 1. Der Allerbeſte ſo ſehr hart und glaͤntzend/ weiß/ wie auch ſchwehr am Ge- 2. Der Mittelmaͤſſige/ ſo etwas graulicht/ unb nicht ſo weiß und hart/ als vo- 3. Der Geringſte/ ſo gar melbicht/ und noch ſchwaͤrtzer als voriger/ auch leich- Nota, Den wohlfeilſten Zucker nennet man Farin Melis-Thomas/ oder NB. Der Zucker/ wann er noch friſch iſt/ ſo iſt er warmer und feuchter Na- Aller
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Das XXXVI. Capitel.
alsdann ſiedet ſie in weiſſen Wein/ und thut/ wie zuvor bey den Pflaumen/ oder
drucket ſie auch nur durch/ wann ſie gantz reiffe ſind/ und ſiedet ſie mit Wein und
Zucker/ biß ſie reiffe werden.
26. Das trockene Mues von Kirſchen/ Pflaumen ꝛc.
das gantze Jahr durch/ zu halten.
Man nimmt wohl zeitiger Weichſeln/ pfluͤcket die Stengel ab/ und kochet
ſie ohn einige Feuchtigkeit vor ſich ſelbſten in einen Tiegel oder ehernen Topff/ und
wann ſie einmahlen anheben zu ſieden/ in ihrem eigenen Safft/ ſo ruͤhret ſie wohl
um mit einer Spadel von Grund auf/ daß ſie nicht anbrennen/ ſie haben genug
gekochet/ wann alles zu einem dicken Mues geworden iſt/ alsdann laͤſſet man es
kalt werden/ und drucket es durch einen gantzen feinen Durchſchlag. Breitet die-
ſes Mues aus/ uͤber duͤnne glatte glaſurte und ſaubere Schuͤſſeln/ oder ſonſten/ und
laͤſſet es alſo treugen an der Sonnen/ oder in einem Ofen/ gleich wann ihr euer
Brodt heraus genommen: Alsdann machet man es loß und hebet es auf/ es dienet
Appetit zu erwecken/ und zu kuͤhlen in hitzigen Kranckheiten.
Das XXXVI. Capitel.
Vom Zucker und deſſen Eigen-
ſchafften.
Was des Zuckers Eigenſchafft anbelanget/ ſo iſt derſelbige insgemein
zwiſchen feucht und trocken/ einer mittelmaͤſſigen Natur/ und neiget ſich mehr zur
Hitze als zur Kaͤlte.
Jm einkauffen iſt der Zucker dreyerley
1. Der Allerbeſte ſo ſehr hart und glaͤntzend/ weiß/ wie auch ſchwehr am Ge-
wichte.
2. Der Mittelmaͤſſige/ ſo etwas graulicht/ unb nicht ſo weiß und hart/ als vo-
riger/ auch mittelmaͤſſiges Gewichte.
3. Der Geringſte/ ſo gar melbicht/ und noch ſchwaͤrtzer als voriger/ auch leich-
ter am Gewichte.
Nota, Den wohlfeilſten Zucker nennet man Farin Melis-Thomas/ oder
Caſaun-Zucker.
NB. Der Zucker/ wann er noch friſch iſt/ ſo iſt er warmer und feuchter Na-
tur/ je aͤlter er iſt/ je hitziger er wird/ und dem Haupt ſchaͤdlich.
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