[N. N.]: Die Curieuse [...] Köchin. Nürnberg, 1706.Das XXXV. Capitel. 7. Petersilien oder Peterlein-Wurtzel lange Zeit gut zu erhalten. Wann man Petersilien oder Peterlein-Wurtzeln/ ehe noch die rauhe Käl- NB. Dieses wird auf gleiche Art mit dem Seleri gar wohl an- 8. Aepffel und Birne lange Zeit gut zu erhalten. Aepffel und Birne sind eine lange Zeit frisch zu erhalten/ wann man selbige/ so 9. Quitten auf eine gar treffliche Art zu bewahren. Nehmet unbeschädigte im trocknen Wetter gebrochene Quitten/ setzet sie in Diese Art. Quitten haben um Pfingsten einen bessern Geschmack gehabt/ Wann ihr auch Weinhefen nehmet/ die hübsch sauber wären/ würdet ihr 2. Quitten kan man auf gleiche Art/ so wohl als auf denen gemeinen Obst- 10. Gra-
Das XXXV. Capitel. 7. Peterſilien oder Peterlein-Wurtzel lange Zeit gut zu erhalten. Wann man Peterſilien oder Peterlein-Wurtzeln/ ehe noch die rauhe Kaͤl- NB. Dieſes wird auf gleiche Art mit dem Seleri gar wohl an- 8. Aepffel und Birne lange Zeit gut zu erhalten. Aepffel und Birne ſind eine lange Zeit friſch zu erhalten/ wann man ſelbige/ ſo 9. Quitten auf eine gar treffliche Art zu bewahren. Nehmet unbeſchaͤdigte im trocknen Wetter gebrochene Quitten/ ſetzet ſie in Dieſe Art. Quitten haben um Pfingſten einen beſſern Geſchmack gehabt/ Wann ihr auch Weinhefen nehmet/ die huͤbſch ſauber waͤren/ wuͤrdet ihr 2. Quitten kan man auf gleiche Art/ ſo wohl als auf denen gemeinen Obſt- 10. Gra-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0594" n="572"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Das <hi rendition="#aq">XXXV.</hi> Capitel.</hi> </fw><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">7. Peterſilien oder Peterlein-Wurtzel lange<lb/> Zeit gut zu erhalten.</hi> </head><lb/> <p>Wann man Peterſilien oder Peterlein-Wurtzeln/ ehe noch die rauhe Kaͤl-<lb/> te einfaͤllet/ ausziehet/ und in gute Erde im Keller einſtecket/ kan man den gantzen<lb/> Winter durch/ Peterſilien-Kraut friſch haben/ wie wohl es etwas gelblichter Far-<lb/> be iſt/ als im Sommer.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">NB.</hi> Dieſes wird auf gleiche Art mit dem Seleri gar wohl an-<lb/> gehen.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">8. Aepffel und Birne lange Zeit gut zu erhalten.</hi> </head><lb/> <p>Aepffel und Birne ſind eine lange Zeit friſch zu erhalten/ wann man ſelbige/ ſo<lb/> bald ſie vom Baum abgebrochen/ in Werck oder Hanff alſo eingemachet/ daß ſie<lb/> ein ander nicht beruͤhren/ in Faͤßlein oder Kiſten eingepackt/ und an einem trocknen<lb/> darbey vor der Kaͤlte wohl verwahrten Ort ſtehen laͤſſet.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">9. Quitten auf eine gar treffliche Art zu<lb/> bewahren.</hi> </head><lb/> <p>Nehmet unbeſchaͤdigte im trocknen Wetter gebrochene Quitten/ ſetzet ſie in<lb/> ein Faß/ von etwan einem Eimer groß/ begieſſet ſie voll mit duͤnnem Bier/ und wo es<lb/> einen Schaum auffwirfft/ ſo nehmt ihn ab/ alle 10. biß 12. Tage/ laſſet es ab/ aus<lb/> einen Loch im Boden des Faſſes/ gieſſet es wieder mit ſchlechten Bier gantz voll/<lb/> daß die Quitten bedecket ſeyn.</p><lb/> <p>Dieſe Art. Quitten haben um Pfingſten einen beſſern Geſchmack gehabt/<lb/> als einige andere gekochte oder eingemachte.</p><lb/> <p>Wann ihr auch Weinhefen nehmet/ die huͤbſch ſauber waͤren/ wuͤrdet ihr<lb/> euere Quitten das gantze Jahr darvon friſch halten koͤnnen/ auch koͤnnet ihr Ber-<lb/> beris-Beer hierinn bey guter Farbe und voll Safftes halten.</p><lb/> <p>2. Quitten kan man auf gleiche Art/ ſo wohl als auf denen gemeinen Obſt-<lb/> Laͤgern auffbehalten/ doch iſt zu mercken/ daß man ſie nicht dahin lege/ wo etwan<lb/> Aepffel oder Birnen liegen/ weilen ſie ſelbigen mit ihren ſtarcken Geruch ſchaͤdlich<lb/> ſeyn/ auch ſolle man ſie in keinen Zimmer auffbehalten/ wo Weintrauben auffge-<lb/> hangen ſind/ oder ſonſten zu liegen kommen/ weilen die Quitten von dem aus-<lb/> duͤnſtenden Geruch/ der ihnen gantz zu wider/ vor der Zeit faulen<lb/> ſollen.</p> </div><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">10. Gra-</hi> </fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [572/0594]
Das XXXV. Capitel.
7. Peterſilien oder Peterlein-Wurtzel lange
Zeit gut zu erhalten.
Wann man Peterſilien oder Peterlein-Wurtzeln/ ehe noch die rauhe Kaͤl-
te einfaͤllet/ ausziehet/ und in gute Erde im Keller einſtecket/ kan man den gantzen
Winter durch/ Peterſilien-Kraut friſch haben/ wie wohl es etwas gelblichter Far-
be iſt/ als im Sommer.
NB. Dieſes wird auf gleiche Art mit dem Seleri gar wohl an-
gehen.
8. Aepffel und Birne lange Zeit gut zu erhalten.
Aepffel und Birne ſind eine lange Zeit friſch zu erhalten/ wann man ſelbige/ ſo
bald ſie vom Baum abgebrochen/ in Werck oder Hanff alſo eingemachet/ daß ſie
ein ander nicht beruͤhren/ in Faͤßlein oder Kiſten eingepackt/ und an einem trocknen
darbey vor der Kaͤlte wohl verwahrten Ort ſtehen laͤſſet.
9. Quitten auf eine gar treffliche Art zu
bewahren.
Nehmet unbeſchaͤdigte im trocknen Wetter gebrochene Quitten/ ſetzet ſie in
ein Faß/ von etwan einem Eimer groß/ begieſſet ſie voll mit duͤnnem Bier/ und wo es
einen Schaum auffwirfft/ ſo nehmt ihn ab/ alle 10. biß 12. Tage/ laſſet es ab/ aus
einen Loch im Boden des Faſſes/ gieſſet es wieder mit ſchlechten Bier gantz voll/
daß die Quitten bedecket ſeyn.
Dieſe Art. Quitten haben um Pfingſten einen beſſern Geſchmack gehabt/
als einige andere gekochte oder eingemachte.
Wann ihr auch Weinhefen nehmet/ die huͤbſch ſauber waͤren/ wuͤrdet ihr
euere Quitten das gantze Jahr darvon friſch halten koͤnnen/ auch koͤnnet ihr Ber-
beris-Beer hierinn bey guter Farbe und voll Safftes halten.
2. Quitten kan man auf gleiche Art/ ſo wohl als auf denen gemeinen Obſt-
Laͤgern auffbehalten/ doch iſt zu mercken/ daß man ſie nicht dahin lege/ wo etwan
Aepffel oder Birnen liegen/ weilen ſie ſelbigen mit ihren ſtarcken Geruch ſchaͤdlich
ſeyn/ auch ſolle man ſie in keinen Zimmer auffbehalten/ wo Weintrauben auffge-
hangen ſind/ oder ſonſten zu liegen kommen/ weilen die Quitten von dem aus-
duͤnſtenden Geruch/ der ihnen gantz zu wider/ vor der Zeit faulen
ſollen.
10. Gra-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |