[N. N.]: Die Curieuse [...] Köchin. Nürnberg, 1706.Das XXX. Capitel/ 4. Ein gutes Reiß-Koch. Siede den Reiß in einer guten Milch/ daß er gar weich wird/ darnach treibe 5. Reiß auf Türckische Manier zu kochen. Man nimmt von 3. Eyern das Weisse/ und dann 2. gantze Eyer/ schlägt es 6. Gutes Reis-Mues zu machen. Siede eine Hand voll Reiß in guter Milch/ bis er wohl weich wird/ und nicht 7. Ein kaltes Reiß-Mues. Nimm Mandeln und Reiß/ treibe es mit einer dicken Milch ab/ gieß Malva- Oder nimm anderthalb Maas dicke Milch in einen Hafen/ setze sie zum Feu- dere
Das XXX. Capitel/ 4. Ein gutes Reiß-Koch. Siede den Reiß in einer guten Milch/ daß er gar weich wird/ darnach treibe 5. Reiß auf Tuͤrckiſche Manier zu kochen. Man nimmt von 3. Eyern das Weiſſe/ und dann 2. gantze Eyer/ ſchlaͤgt es 6. Gutes Reis-Mues zu machen. Siede eine Hand voll Reiß in guter Milch/ bis er wohl weich wird/ und nicht 7. Ein kaltes Reiß-Mues. Nimm Mandeln und Reiß/ treibe es mit einer dicken Milch ab/ gieß Malva- Oder nimm anderthalb Maas dicke Milch in einen Hafen/ ſetze ſie zum Feu- dere
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Das XXX. Capitel/
4. Ein gutes Reiß-Koch.
Siede den Reiß in einer guten Milch/ daß er gar weich wird/ darnach treibe
ihn durch ein ſchoͤnes ſauberes Sieb/ ſchlage 8. Eyer-Dottern daran/ einen nach
dem andern/ zuckers ſo ſuͤß als du ihn haben wilſt/ und nimm ein wenig Roſen-
Waſſer/ laſſe ein Schmaltz zergehen in einer Schuͤſſel oder meſſingen Pſannen/
thue darnach Reiß hinein/ ruͤhrs alleweil/ bis daß ſiedet/ darnach decke es zu/ oben
und unten eine Glut/ daß fein braun wird.
5. Reiß auf Tuͤrckiſche Manier zu kochen.
Man nimmt von 3. Eyern das Weiſſe/ und dann 2. gantze Eyer/ ſchlaͤgt es
wohl ab/ alsdann darzu bey 3. Quartier der beſten oder ſuͤſſen Milch/ und legt ein
Stuͤck Zucker darein/ nach Belieben/ ſiedet es bey ſittſamen Feuer/ und ruͤhret es
ſtets um/ daß es nicht anbrenne/ wann es ziemlich dicke worden/ gieſſet man es
durch ein Sieb/ auf eine Schuͤſſel/ bis es geſtanden iſt/ hernach ſchneidet man wohl
geweichte und geſchaͤlte Mandeln/ wie kleine Stefftlein laͤnglicht/ in Geſtalt ein-
gemachter Citronaten/ thut darzu Piſtacien/ auch wer da will/ Zimmet/ ſiede ohn-
gefehr ſo viel Reiß als dieſer geſchnittenen Sachen ſind/ in einer ſehr guten Milch/
nur ſo lange/ bis er als lange Wuͤrmer wird/ laſſe ihn alsdann abſeigen und uͤber-
trocknen; alsdann nimm alle dieſe Stuͤcke zuſammen/ und ſchwinge es wohl un-
tereinander in einen groͤblicht pulverſirten Zucker/ laſſe es wieder ein wenig trock-
nen/ ſtreue es hernach in abgeſtandene Milch/ oder giebe es in einer Schuͤſſel ſo be-
ſonders/ dann es laͤſſet ſich auch ſo trocken wohl eſſen.
6. Gutes Reis-Mues zu machen.
Siede eine Hand voll Reiß in guter Milch/ bis er wohl weich wird/ und nicht
zu dick/ darnach ſo treibe ihn durch einen engen Durchſchlag und haͤrin Tuch/ ruͤh-
re einen guten Loͤffel voll Zucker darein/ iſt es zu dick/ ſo gieß noch mehr Rahm dar-
zu/ mache es mit Saffran gelb/ oder laſſe es weiß/ und giebe es kalt oder warm.
7. Ein kaltes Reiß-Mues.
Nimm Mandeln und Reiß/ treibe es mit einer dicken Milch ab/ gieß Malva-
ſier daran/ laſſe es ſieden/ ſtreue Triſaneth und Bluͤmlein darauf.
Oder nimm anderthalb Maas dicke Milch in einen Hafen/ ſetze ſie zum Feu-
er/ nimm 1. ℔. Reiß-Meel/ zwiere es mit einer kalten Milch an/ und wann die an-
dere
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