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[N. N.]: Die Curieuse [...] Köchin. Nürnberg, 1706.

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Das XXI. Capitel.
heiſſes Waſſer daran/ nimm einen kleinen Beſen/ und ruͤhre ſie wohl im Schaff dar-
mit um/ daß der Schleim darvon komme/ nimm ſie darnach/ und drucke ihnen die
Schnaͤbel wohl aus/ und lege ſie in eine Pfanne/ ſaltze ſie wohl/ und gieſſe ein Waſ-
ſer daran/ laſſe ſie dann ſieden/ und richte ſie mit der Bruͤh eines Theils an/ und ſetze
Pfeffer und Jngwer darneben auf.

2. Neun-Augen und Bricken gut zu bachen.

Nimm die Neun-Augen/ bereite ſie/ wie vorgemeldet/ fein ſauber im Waſſer/
ſchneide ihnen die Koͤpffe und Schwaͤntze ab/ ſaltze ſie/ und waͤltze ſie in Erbs- oder
Waitzen-Meel/ und bache ſie/ mache darnach ein Bruͤhlein daruͤber/ nimm ein we-
nig Eſſig/ Jngwer und Pfeffer/ drucke eine Pomerantzen darein/ laſſe ſie ſieden/ rich-
te ſie uͤber die gebachene Neun-Augen.

Neun-Augen/ wann ſie noch leben/ werden in warmer Milch ertraͤncket/ mit
halb Waſſer/ Wein oder Eſſig Saltz/ Jngwer/ Pfeffer und Muſcaten-Bluͤh/ oder
Saffran/ Peterſilien/ oder Kuͤmmel und friſcher Butter geſotten.

2. Neun-Augen zu braten.

Man nimmt die Neun-Augen/ ziehet ihnen die Haut ab/ legt ſie in warm Waſ-
ſer/ das das Saltz darvon zeucht/ legt ſie dann auf den Roſt/ und braͤtet ſie ge-
ſchwind hinweg/ richtet ſie auf einer Schuͤſſel an/ und giebt geſtoſſenen Pfeffer mit
Eſſig darzu.

Von den Lampreten.

Dieſe toͤdtet man/ indeme man ihnen eine Spick-Nadel in die Ohren-Loͤcher
ſpiſſt/ welche nacheinander ſitzen/ eben wie auf einer Pfeiffen; man faͤnget hernach
das herauslauffende Blut auf/ wormit man die Bruͤh dick machet/ hernach reibet
man ſie ab/ und oͤffnet ihnen den Bauch/ nim̃t den Faden/ der ihnen laͤngſt den Ruck-
Graden ſitzet/ heraus/ legt ſie darauf in ein Schmaar/ und Stoof Topf/ und machet
eine ordinari Bruͤh daruͤber/ von ihrem Blut/ und zwantzig Gewuͤrtz-Naͤgelein. Es
koͤnnen auch die jenige/ ſo das Suͤſſe lieben/ etwas Zucker daran thun.

Man braͤtet ſolche Lampreten auch am Spieſſe betropffet ſie mit Butter/ und
macht eine Bruͤh von Pfeffer/ Gewuͤrtz-Naͤgelein/ Zucker und Zimmet daruͤber.

So ſetzet man ſie auch in eine Paſteten/ mit ſolcher Bruͤh/ als an die junge Lam-
breten gemachet wird.

Man ſiedet ſie auch/ und machet eine braune Bruͤh von Zucker/ Zimmet/ Naͤ-
gelein und ordinari Fiſchbruͤh/ welche man zu allerhand ſolchen Bruͤhen gebrau-
chet/ daruͤber.

Eine Lamprete auf andere Art zuzurichten.

Die Lamprete muß ſich in Wein todt ſaugen/ dann ſo wird das Eingeweyde

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Zitationshilfe: [N. N.]: Die Curieuse [...] Köchin. Nürnberg, 1706, S. 286. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/oa_koechin_1706/308>, abgerufen am 19.02.2025.