[N. N.]: Die Curieuse [...] Köchin. Nürnberg, 1706.Das XX. Capitel. weichen es hernach in süsse Milch/ so viel sie einmahl brauchen/ und schoppensie also. 10. Noch eine andere Art/ Gänse wohl und gut zu mästen. Die jenigen Gänse/ so vier Monat alt sind/ seynd zur Mastung am besten/ de- Deß Tages über/ solle man ihnen dreymahl Gersten/ und im Wasser gequell- Man machet auch Wolgern von Waitzen-Kleyen und stopffet sie darmit/ Man solle ihnen nicht viel zu trincken geben/ so werden sie fett/ und bekommen Wann eine gemäste Gans mit samt den Federn/ sieben biß acht Pfund wiegt/ NB. Das Gänse-Fett wird sonderbar zum Gebrauch aufgehaben/ man ha- Die Gänse werden mit grossem Nutzen eingesaltzen und im Rauch-Fang Von dem Nästen der Hüner und Ca- paunen. Num. 1. Fette Hüner oder Capaunen zu machen. Lasse den Gersten die Spitzen abbrechen und ätze sie darmit/ ist besser dann Laß
Das XX. Capitel. weichen es hernach in ſuͤſſe Milch/ ſo viel ſie einmahl brauchen/ und ſchoppenſie alſo. 10. Noch eine andere Art/ Gaͤnſe wohl und gut zu maͤſten. Die jenigen Gaͤnſe/ ſo vier Monat alt ſind/ ſeynd zur Maſtung am beſten/ de- Deß Tages uͤber/ ſolle man ihnen dreymahl Gerſten/ und im Waſſer gequell- Man machet auch Wolgern von Waitzen-Kleyen und ſtopffet ſie darmit/ Man ſolle ihnen nicht viel zu trincken geben/ ſo werden ſie fett/ und bekommen Wann eine gemaͤſte Gans mit ſamt den Federn/ ſieben biß acht Pfund wiegt/ NB. Das Gaͤnſe-Fett wird ſonderbar zum Gebrauch aufgehaben/ man ha- Die Gaͤnſe werden mit groſſem Nutzen eingeſaltzen und im Rauch-Fang Von dem Naͤſten der Huͤner und Ca- paunen. Num. 1. Fette Huͤner oder Capaunen zu machen. Laſſe den Gerſten die Spitzen abbrechen und aͤtze ſie darmit/ iſt beſſer dann Laß
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Das XX. Capitel.
weichen es hernach in ſuͤſſe Milch/ ſo viel ſie einmahl brauchen/ und ſchoppen
ſie alſo.
10. Noch eine andere Art/ Gaͤnſe wohl und gut
zu maͤſten.
Die jenigen Gaͤnſe/ ſo vier Monat alt ſind/ ſeynd zur Maſtung am beſten/ de-
rowegen ſolle man die allerſchoͤnſten und groͤſſeſten darzu nehmen/ und dieſelbigen
an einem finſtern und dunckeln Orte einſchlieſſen/ und alſo die/ ſo noch junge ſeynd/
etliche zwantzig oder meiſtens dreyſſig Tage lang/ die alten aber/ wie etliche wollen/
zwey Monat lang eingeſchloſſen halten.
Deß Tages uͤber/ ſolle man ihnen dreymahl Gerſten/ und im Waſſer gequell-
ten Waitzen/ auch Meel mit Honig und Waſſer gemiſcht/ zu eſſen geben/ dann
die Gerſten machet das Gaͤnſe-Fleiſch ſchoͤn weiß/ der Waitze aber/ machet ſie fett
und vollkommenes Leibes.
Man machet auch Wolgern von Waitzen-Kleyen und ſtopffet ſie darmit/
Buch-Waitzen machet ſie auch fett.
Man ſolle ihnen nicht viel zu trincken geben/ ſo werden ſie fett/ und bekommen
groſſe Lebern.
Wann eine gemaͤſte Gans mit ſamt den Federn/ ſieben biß acht Pfund wiegt/
ſo kan man ſie endlich ſchon abthun und ſchlachten.
NB. Das Gaͤnſe-Fett wird ſonderbar zum Gebrauch aufgehaben/ man ha-
cket es klein/ laͤſſet es bey dem Feuer in einer Pfanne aus/ wie das Schweinen-
Fett/ ſaltzet es ein wenig/ und behaͤlt es in irꝛdenen glaſurten Geſchirren/ alſo blei-
bet es lange/ und ſolle zum Kochen edeler und beſſer ſeyn/ als das andere; es hat
auch dieſe Eigenſchafft/ daß es in der Kaͤlte nie geſtehet/ und bleibet allezeit fluͤſſig wie
ein Oel.
Die Gaͤnſe werden mit groſſem Nutzen eingeſaltzen und im Rauch-Fang
aufgeſelchet.
Von dem Naͤſten der Huͤner und Ca-
paunen.
Num. 1. Fette Huͤner oder Capaunen zu
machen.
Laſſe den Gerſten die Spitzen abbrechen und aͤtze ſie darmit/ iſt beſſer dann
Korn und Habern/ uͤberkommen den Pfiffes nicht/ werden auch nicht ſiech. Gieb
ihnen Koͤrnlein in das Waſſer und Sand/ ob ſie aber aus Ubelwarten den Pfiffes
bekommen/ ſo ſchneide Brod ein/ wie eine Suppen/ gieſſe heiß Waſſer daruͤber/
und ſaͤe es voller Pfeffer/ das hilfft ihnen.
Laß
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