[N. N.]: Die Curieuse [...] Köchin. Nürnberg, 1706.Das XIV. Capitel/ 2. Die Hasel-Hüner kan man auch in ein süß und gelbes Mandel-Geschär- 3. Die Hasel-Hüner können auch auf Ungarisch schwartz/ mit jungen Hü- 4. Die Hasel-Hüner sind auch sehr gut mit Agrest-Beeren/ fein sauber/ es 5. Sonderlich sind sie delicat und gut in Pasteten mit Limonien eingemacht/ NB. So wol die Hasel-als Reb-Hüner können durchaus allerdings/ wie NB. Den Hasel- und Reb-Hünern/ darf man eben nicht/ wie andern Wild- Will man Hasel- oder Rebhüner braten/ so mag man es eben darmit wie mit Die jungen Hasel- und Reb-Hüner/ welche so groß als eine Wachtel sind/ NB. Man mag sie auch mit Zimmet und Negelein um die Brust und 3. Eine gute Citronen-Brühe über Hasel- Hüner. Man nimmt ein wenig guter Rindfleischbrühe/ ein wenig Malvasier/ ein we- Das
Das XIV. Capitel/ 2. Die Haſel-Huͤner kan man auch in ein ſuͤß und gelbes Mandel-Geſchaͤr- 3. Die Haſel-Huͤner koͤnnen auch auf Ungariſch ſchwartz/ mit jungen Huͤ- 4. Die Haſel-Huͤner ſind auch ſehr gut mit Agreſt-Beeren/ fein ſauber/ es 5. Sonderlich ſind ſie delicat und gut in Paſteten mit Limonien eingemacht/ NB. So wol die Haſel-als Reb-Huͤner koͤnnen durchaus allerdings/ wie NB. Den Haſel- und Reb-Huͤnern/ darf man eben nicht/ wie andern Wild- Will man Haſel- oder Rebhuͤner braten/ ſo mag man es eben darmit wie mit Die jungen Haſel- und Reb-Huͤner/ welche ſo groß als eine Wachtel ſind/ NB. Man mag ſie auch mit Zimmet und Negelein um die Bruſt und 3. Eine gute Citronen-Bruͤhe uͤber Haſel- Huͤner. Man nimmt ein wenig guter Rindfleiſchbruͤhe/ ein wenig Malvaſier/ ein we- Das
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Das XIV. Capitel/
2. Die Haſel-Huͤner kan man auch in ein ſuͤß und gelbes Mandel-Geſchaͤr-
be einmachen.
3. Die Haſel-Huͤner koͤnnen auch auf Ungariſch ſchwartz/ mit jungen Huͤ-
ner-Schweiß und ſchwartzen kleinen Weinbeerlein eingemacht werden/ ſo werden
ſie auch ſehr gut und wolgeſchmack.
4. Die Haſel-Huͤner ſind auch ſehr gut mit Agreſt-Beeren/ fein ſauber/ es
ſeye gelb oder weiß/ eingemacht/ auf beyde Manieren gut.
5. Sonderlich ſind ſie delicat und gut in Paſteten mit Limonien eingemacht/
man mags warm oder kalt aufgeben.
NB. So wol die Haſel-als Reb-Huͤner koͤnnen durchaus allerdings/ wie
von den Faſanen vermeldet/ zugerichtet werden/ man muß die Koͤpffe nicht berupf-
fen/ ſondern mit Papier verbinden; Wann man es auftraͤgt/ machet man die Fluͤ-
gel wieder daran/ ſie werden auf gruͤnen Laub trucken aufgegeben/ und mag man
gantze Citronen oder Pomerantzen darbey aufſetzen.
NB. Den Haſel- und Reb-Huͤnern/ darf man eben nicht/ wie andern Wild-
Gefluͤgel/ das Fleiſch lang erſterben laſſen/ ſondern man mag ſelbige gantz friſch
braten/ oder in gute Suppen thun/ auch auf Kohl und Mandel-Milch aufgeben.
Will man Haſel- oder Rebhuͤner braten/ ſo mag man es eben darmit wie mit
den Capaunen machen/ nur daß man ihnen die Fluͤgel wie den jungen Gaͤnſen ab-
ſchneidet/ und den Kopf hangen/ auch den Hals uͤber die Helffte ungepfluͤcket laͤſſet.
Die jungen Haſel- und Reb-Huͤner/ welche ſo groß als eine Wachtel ſind/
kan man in breitgeſchnittenen Speck winden/ und uͤber ein jedes ein Wein-Blat
ſtecken/ hernach an einen kleinen hoͤltzernen Spieß wie die junge Huͤhnlein hefften.
NB. Man mag ſie auch mit Zimmet und Negelein um die Bruſt und
Schenckel ſpicken.
3. Eine gute Citronen-Bruͤhe uͤber Haſel-
Huͤner.
Man nimmt ein wenig guter Rindfleiſchbruͤhe/ ein wenig Malvaſier/ ein we-
nig Truͤbes aus der Brat-Pfannen/ Zucker/ Zimmet/ Cardomoͤmlein/ Muſcaten-
bluͤh/ ein wenig Jngwer und Pfeffer/ druckt dann von einer zimlichen Citronen
den Safft in die Bruͤhe/ und wann man ſolche uͤber die Haſel-Huͤner anrichten
will/ ſo kan man die Citronen-Schelffen klein zerſchneiden/ in Waſſer uͤberſchwaͤl-
len/ daß das Bittere davon kommet/ dann miteinander ſieden laſſen/ und
uͤber die Feld-Huͤner gieſſen.
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