Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 4. Osnabrück, 1687.sie haben einen Schwantz/ keine Scheeren aber harte Beinlein. Bellonius will/ daß die ausser den Beinlein auch Scheeren haben/ und solche / wie AElianus sagt finden sich in Indien im Fluß Ganges, mit sehr grossen Scheeren. Im Frühling ist der Leib schwärtzlich/ werden hernacher aber weiß. Sie leben in den See-Pfülen und steinigten Ortern. In der Indianischen See findet man sehr grosse/ so sich in tieffen Gründen/ die kleinen aber an Ufern auffhalten. Sie fressen Fleisch von den Fischen. Das Männlein wird wegen zweyer weissen Flecken so es an der Brust hat/ vom Weiblein unterschieden. Sie werden vertheilt in die breite Squilla, und Squilla Gibba, welche klein/ diese wann sie in Wasser gesotten/ werden aus Essig gegessen/ oder in Öhl gebacken. Von dem See-Ritter/ oder See-Weiblein. WAs von diesem See-Mann/ und See-Weib/ welche die Griechen den Fisch Anthropomarphus, genennet haben/ zu halten sey/ stellen wir in eines jeden beurtheilung/ was aber hievon folget/ sollen die Gelehrten/ die sie beschrieben/ beglaubigen. Der hochberühmte Jesuit Kircherus schreibet: daß sie in Gewissen Jahrs Zeiten/ in der Ost-Indischen See ohnweit Vissaja, welches die Spanier unter haben/ und Pecten genennet wird/ gefangen werden: Welcher Fisch / weil er Menschlicher Gestalt ist/ Pechemuger, oder Frawen Fisch/ genennet wird: derenobertheil biß an die Geburts Glieder/ einem natürlichen Menschen meisten theils gleichet/ das übrige untertheil aber endiget sich in einen Fisch. Gehen wir zurück und lesen was schon vor langen Jahren davon geschrieben / so bezeugen die Historien/ daß in vorigen Zeiten Gesandten von Lisbona nach den Käyser Tiberium gereist/ ihme zuverständigen/ daß bey ihnen ein solcher Seemann/ in gleicher Gestalt wie ihn die Poeten beschrieben/ warhafftig gesehen worden/ wie dann auch ein Gesandte/ den die Römer nach Franckreich abgefertiget/ dem Käyser Augusto berichtet: Daß allwo an den See-Ufern/ viele dergleichen See-Männer/ und See-Weiber/ tod gefunden worden. Zur Zeit des Käysers Tiberii, ließ die See durch ihren Ablauff bey Leon, uber die 300. dergleichen See-Wunder / sie haben einen Schwantz/ keine Scheeren aber harte Beinlein. Bellonius will/ daß die ausser den Beinlein auch Scheeren haben/ und solche / wie AElianus sagt finden sich in Indien im Fluß Ganges, mit sehr grossen Scheeren. Im Frühling ist der Leib schwärtzlich/ werden hernacher aber weiß. Sie leben in den See-Pfülen und steinigten Ortern. In der Indianischen See findet man sehr grosse/ so sich in tieffen Gründen/ die kleinen aber an Ufern auffhalten. Sie fressen Fleisch von den Fischen. Das Mäñlein wird wegen zweyer weissen Flecken so es an der Brust hat/ vom Weiblein unterschieden. Sie werden vertheilt in die breite Squilla, und Squilla Gibba, welche klein/ diese wann sie in Wasser gesotten/ werden aus Essig gegessen/ oder in Öhl gebacken. Von dem See-Ritter/ oder See-Weiblein. WAs von diesem See-Mann/ und See-Weib/ welche die Griechen den Fisch Anthropomarphus, genennet haben/ zu halten sey/ stellen wir in eines jeden beurtheilung/ was aber hievon folget/ sollen die Gelehrten/ die sie beschrieben/ beglaubigen. Der hochberühmte Jesuit Kircherus schreibet: daß sie in Gewissen Jahrs Zeiten/ in der Ost-Indischen See ohnweit Vissaja, welches die Spanier unter haben/ und Pecten genennet wird/ gefangen werden: Welcher Fisch / weil er Menschlicher Gestalt ist/ Pechemuger, oder Frawen Fisch/ genennet wird: derenobertheil biß an die Geburts Glieder/ einem natürlichen Menschen meisten theils gleichet/ das übrige untertheil aber endiget sich in einen Fisch. Gehen wir zurück und lesen was schon vor langen Jahren davon geschrieben / so bezeugen die Historien/ daß in vorigen Zeiten Gesandten von Lisbona nach den Käyser Tiberium gereist/ ihme zuverständigen/ daß bey ihnen ein solcher Seemann/ in gleicher Gestalt wie ihn die Poeten beschrieben/ warhafftig gesehen worden/ wie dann auch ein Gesandte/ den die Römer nach Franckreich abgefertiget/ dem Käyser Augusto berichtet: Daß allwo an den See-Ufern/ viele dergleichen See-Männer/ und See-Weiber/ tod gefunden worden. Zur Zeit des Käysers Tiberii, ließ die See durch ihren Ablauff bey Leon, uber die 300. dergleichen See-Wunder / <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0067" n="299"/> sie haben einen Schwantz/ keine Scheeren aber harte Beinlein. Bellonius will/ daß die ausser den Beinlein auch Scheeren haben/ und solche / wie AElianus sagt finden sich in Indien im Fluß Ganges, mit sehr grossen Scheeren. Im Frühling ist der Leib schwärtzlich/ werden hernacher aber weiß. Sie leben in den See-Pfülen und steinigten Ortern. In der Indianischen See findet man sehr grosse/ so sich in tieffen Gründen/ die kleinen aber an Ufern auffhalten. Sie fressen Fleisch von den Fischen. Das Mäñlein wird wegen zweyer weissen Flecken so es an der Brust hat/ vom Weiblein unterschieden. Sie werden vertheilt in die breite Squilla, und Squilla Gibba, welche klein/ diese wann sie in Wasser gesotten/ werden aus Essig gegessen/ oder in Öhl gebacken.</p> </div> <div> <head>Von dem See-Ritter/ oder See-Weiblein.</head> <p>WAs von diesem See-Mann/ und See-Weib/ welche die Griechen den Fisch Anthropomarphus, genennet haben/ zu halten sey/ stellen wir in eines jeden beurtheilung/ was aber hievon folget/ sollen die Gelehrten/ die sie beschrieben/ beglaubigen. Der hochberühmte Jesuit Kircherus schreibet: daß sie in Gewissen Jahrs Zeiten/ in der Ost-Indischen See ohnweit Vissaja, welches die Spanier unter haben/ und Pecten genennet wird/ gefangen werden: Welcher Fisch / weil er Menschlicher Gestalt ist/ Pechemuger, oder Frawen Fisch/ genennet wird: derenobertheil biß an die Geburts Glieder/ einem natürlichen Menschen meisten theils gleichet/ das übrige untertheil aber endiget sich in einen Fisch. Gehen wir zurück und lesen was schon vor langen Jahren davon geschrieben / so bezeugen die Historien/ daß in vorigen Zeiten Gesandten von Lisbona nach den Käyser Tiberium gereist/ ihme zuverständigen/ daß bey ihnen ein solcher Seemann/ in gleicher Gestalt wie ihn die Poeten beschrieben/ warhafftig gesehen worden/ wie dann auch ein Gesandte/ den die Römer nach Franckreich abgefertiget/ dem Käyser Augusto berichtet: Daß allwo an den See-Ufern/ viele dergleichen See-Männer/ und See-Weiber/ tod gefunden worden. Zur Zeit des Käysers Tiberii, ließ die See durch ihren Ablauff bey Leon, uber die 300. dergleichen See-Wunder / </p> </div> </body> </text> </TEI> [299/0067]
sie haben einen Schwantz/ keine Scheeren aber harte Beinlein. Bellonius will/ daß die ausser den Beinlein auch Scheeren haben/ und solche / wie AElianus sagt finden sich in Indien im Fluß Ganges, mit sehr grossen Scheeren. Im Frühling ist der Leib schwärtzlich/ werden hernacher aber weiß. Sie leben in den See-Pfülen und steinigten Ortern. In der Indianischen See findet man sehr grosse/ so sich in tieffen Gründen/ die kleinen aber an Ufern auffhalten. Sie fressen Fleisch von den Fischen. Das Mäñlein wird wegen zweyer weissen Flecken so es an der Brust hat/ vom Weiblein unterschieden. Sie werden vertheilt in die breite Squilla, und Squilla Gibba, welche klein/ diese wann sie in Wasser gesotten/ werden aus Essig gegessen/ oder in Öhl gebacken.
Von dem See-Ritter/ oder See-Weiblein. WAs von diesem See-Mann/ und See-Weib/ welche die Griechen den Fisch Anthropomarphus, genennet haben/ zu halten sey/ stellen wir in eines jeden beurtheilung/ was aber hievon folget/ sollen die Gelehrten/ die sie beschrieben/ beglaubigen. Der hochberühmte Jesuit Kircherus schreibet: daß sie in Gewissen Jahrs Zeiten/ in der Ost-Indischen See ohnweit Vissaja, welches die Spanier unter haben/ und Pecten genennet wird/ gefangen werden: Welcher Fisch / weil er Menschlicher Gestalt ist/ Pechemuger, oder Frawen Fisch/ genennet wird: derenobertheil biß an die Geburts Glieder/ einem natürlichen Menschen meisten theils gleichet/ das übrige untertheil aber endiget sich in einen Fisch. Gehen wir zurück und lesen was schon vor langen Jahren davon geschrieben / so bezeugen die Historien/ daß in vorigen Zeiten Gesandten von Lisbona nach den Käyser Tiberium gereist/ ihme zuverständigen/ daß bey ihnen ein solcher Seemann/ in gleicher Gestalt wie ihn die Poeten beschrieben/ warhafftig gesehen worden/ wie dann auch ein Gesandte/ den die Römer nach Franckreich abgefertiget/ dem Käyser Augusto berichtet: Daß allwo an den See-Ufern/ viele dergleichen See-Männer/ und See-Weiber/ tod gefunden worden. Zur Zeit des Käysers Tiberii, ließ die See durch ihren Ablauff bey Leon, uber die 300. dergleichen See-Wunder /
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Zitationshilfe: | Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 4. Osnabrück, 1687, S. 299. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nylandt_schauplatz04_1678/67>, abgerufen am 22.02.2025. |