Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 4. Osnabrück, 1687.keine schädliche See-Thiere in der nähe/ weiln sie sich an keinem Ort sehen noch finden lassen/ da solche schädliche Thiere zuvermercken/ dahero sie die Seefahrende/ heilige Fische nennen. Von den Meer-Zungen. DIe Meer-Zunge hat den Nahmen wegen ihrer Gestalt/ die Frantzosen/ wie Bellonius meldet/ nennen sie See-Patrys/ wegen des leckern Geschmacks. Dieser Fisch ist unterschiedlicher Art und Gestalt. Rondeletius hat sie in sechserley Arten vertheilt: die erste/ so länger und schmälern Leibs / [Abbildung]und in Pfülen gefangen wird/ sey kleiner als die Meer-Zungen und rieche Moddericht. Die andre/ nennet er geäugte/ ohngeachtet sie der vorigen an Leibe und innerlichen Theilen gleich sey/ habe sie doch viel Flecken die als Augen sehen/ dahero sie Fleckenzungen genennet werden/ deren Schuppen sind so hart / daß wo man sie nicht zuvor wohl brühet/ nicht geschuppet werden können; die dritte ist der andren am Leibe so viel ungleich als die Butt von der Schollen unterschieden/ welche die Frantzosen Pola nennen/ wie nun die rechte Zunge ihres annehmlichen Geschmacks halber den Patrysen verglichen wird / schmecket diese hingegen wild und ist sehr schleimig/ schwer zuverdauen und riecht keine schädliche See-Thiere in der nähe/ weiln sie sich an keinem Ort sehen noch finden lassen/ da solche schädliche Thiere zuvermercken/ dahero sie die Seefahrende/ heilige Fische nennen. Von den Meer-Zungen. DIe Meer-Zunge hat den Nahmen wegen ihrer Gestalt/ die Frantzosen/ wie Bellonius meldet/ nennen sie See-Patrys/ wegen des leckern Geschmacks. Dieser Fisch ist unterschiedlicher Art und Gestalt. Rondeletius hat sie in sechserley Arten vertheilt: die erste/ so länger und schmälern Leibs / [Abbildung]und in Pfülen gefangen wird/ sey kleiner als die Meer-Zungen und rieche Moddericht. Die andre/ nennet er geäugte/ ohngeachtet sie der vorigen an Leibe und innerlichen Theilen gleich sey/ habe sie doch viel Flecken die als Augen sehen/ dahero sie Fleckenzungen genennet werden/ deren Schuppen sind so hart / daß wo man sie nicht zuvor wohl brühet/ nicht geschuppet werden köñen; die dritte ist der andren am Leibe so viel ungleich als die Butt von der Schollen unterschieden/ welche die Frantzosen Pola nennen/ wie nun die rechte Zunge ihres annehmlichen Geschmacks halber den Patrysen verglichen wird / schmecket diese hingegen wild uñ ist sehr schleimig/ schwer zuverdauen und riecht <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0049" n="281"/> keine schädliche See-Thiere in der nähe/ weiln sie sich an keinem Ort sehen noch finden lassen/ da solche schädliche Thiere zuvermercken/ dahero sie die Seefahrende/ heilige Fische nennen.</p> </div> <div> <head>Von den Meer-Zungen.</head> <p>DIe Meer-Zunge hat den Nahmen wegen ihrer Gestalt/ die Frantzosen/ wie Bellonius meldet/ nennen sie See-Patrys/ wegen des leckern Geschmacks. Dieser Fisch ist unterschiedlicher Art und Gestalt. Rondeletius hat sie in sechserley Arten vertheilt: die erste/ so länger und schmälern Leibs /</p> <figure/> <p>und in Pfülen gefangen wird/ sey kleiner als die Meer-Zungen und rieche Moddericht. Die andre/ nennet er geäugte/ ohngeachtet sie der vorigen an Leibe und innerlichen Theilen gleich sey/ habe sie doch viel Flecken die als Augen sehen/ dahero sie Fleckenzungen genennet werden/ deren Schuppen sind so hart / daß wo man sie nicht zuvor wohl brühet/ nicht geschuppet werden köñen; die dritte ist der andren am Leibe so viel ungleich als die Butt von der Schollen unterschieden/ welche die Frantzosen Pola nennen/ wie nun die rechte Zunge ihres annehmlichen Geschmacks halber den Patrysen verglichen wird / schmecket diese hingegen wild uñ ist sehr schleimig/ schwer zuverdauen und riecht </p> </div> </body> </text> </TEI> [281/0049]
keine schädliche See-Thiere in der nähe/ weiln sie sich an keinem Ort sehen noch finden lassen/ da solche schädliche Thiere zuvermercken/ dahero sie die Seefahrende/ heilige Fische nennen.
Von den Meer-Zungen. DIe Meer-Zunge hat den Nahmen wegen ihrer Gestalt/ die Frantzosen/ wie Bellonius meldet/ nennen sie See-Patrys/ wegen des leckern Geschmacks. Dieser Fisch ist unterschiedlicher Art und Gestalt. Rondeletius hat sie in sechserley Arten vertheilt: die erste/ so länger und schmälern Leibs /
[Abbildung]
und in Pfülen gefangen wird/ sey kleiner als die Meer-Zungen und rieche Moddericht. Die andre/ nennet er geäugte/ ohngeachtet sie der vorigen an Leibe und innerlichen Theilen gleich sey/ habe sie doch viel Flecken die als Augen sehen/ dahero sie Fleckenzungen genennet werden/ deren Schuppen sind so hart / daß wo man sie nicht zuvor wohl brühet/ nicht geschuppet werden köñen; die dritte ist der andren am Leibe so viel ungleich als die Butt von der Schollen unterschieden/ welche die Frantzosen Pola nennen/ wie nun die rechte Zunge ihres annehmlichen Geschmacks halber den Patrysen verglichen wird / schmecket diese hingegen wild uñ ist sehr schleimig/ schwer zuverdauen und riecht
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/nylandt_schauplatz04_1678 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/nylandt_schauplatz04_1678/49 |
Zitationshilfe: | Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 4. Osnabrück, 1687, S. 281. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nylandt_schauplatz04_1678/49>, abgerufen am 22.02.2025. |