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Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 3. Osnabrück, 1687.

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stehen/ und traurig außsehen/ als ob sie Läunisch wären/ in sich selbst murmelten/ und den Worten nachdäpten/ damit sie selbe nachsprechen lernen/ und herschwätzen möchten: Wann sie dann solche gefasset / und außsprechen können/ und deßwegen gelobet werden; schwingen sie die Flügel / drähen den Kopff hin und her/ hüpffen/ springen und lassen allerley Freudenzeichen der erlangten Wissenschafft/ und verdienten Lobes halber / verspüren.

Wann sie durch die Häuser lauffen und der menschen Gesellschafft gewohnet sind / sonderlich wann sie zu plaudern abgerichtet/ sind sie gar kurtzweilich / leuthselich mit dem Gesinde/ und spielen mit den Kindern/ setzen sich auff dero Schooß/ und fliegen auff den Tisch/ als ob sie mit dazu gehörten/ wann es Zeit zur Mahlzeit/ sind sie fertig dabey/ essen mit den andren Gästen / welchen sie mit ihrem Geplauder/ Possen und Anzeigung der Freundschafft allerhand Kurtzweil machen/ daß also die Einwohner/ absonderlich die Spanier / von sothanen Commendadors-Vögeln/ sehr viel halten. In der Vermischung sind sie sehr unkeusch/ brüten und hecken/ gleich unsren Innländischen Spreen.

Von dem AEgyptischen Vogel Ibis.

MAn gibt vor/ daß dieser Vogel die Menschen/ und zwar anfangs die AEgyptier / am aller ersten das sonderbahre Hülff-Mittel/ zu Clystiren/ gelehret/ und durch sein Exempel gezeuget haben solle/ massen/ wann dieser Vogel Verstopffung des Leibes hat/ füllet er seinen Halß mit Peckel und vielem saltzigem Meerwasser/ stecket seinen Schnabel hinten in den Affterdarm / zwinget also daß Wasser von hinten zu in seinen Leib/ setzet ihm selber ein Clystier/ wordurch er purgiret wird/ Öffnung bekommet/ und also sein Gedärme reiniget, Er ist an Leibes-grösse/ und vielen andren Beschaffenheiten deßfals dem Storchen sehr ähnlich/ doch hat der Ibis einen krummen Schnabel; Seinen Auffenthalt hat er am Ufer des Flusses Nili in AEgypten.

Er hat einen hefftigen und tödlichen Haß und Streit wieder die Schlangen/ nach dero Brüt und Jungen er sehr begierig ist: Dahero kompts/ daß die AEgyptier ihn Vorzeiten vor einen Abgott geehret/ wann dieser Vogel gefangen/ und auß dem Land weggeführet werden wil/ hungert er sich selbst zu tode.

stehen/ und traurig außsehen/ als ob sie Läunisch wären/ in sich selbst murmelten/ und den Worten nachdäpten/ damit sie selbe nachsprechen lernen/ und herschwätzen möchten: Wann sie dann solche gefasset / und außsprechen können/ und deßwegen gelobet werden; schwingen sie die Flügel / drähen den Kopff hin und her/ hüpffen/ springen und lassen allerley Freudenzeichen der erlangten Wissenschafft/ und verdienten Lobes halber / verspüren.

Wann sie durch die Häuser lauffen und der menschen Gesellschafft gewohnet sind / sonderlich wann sie zu plaudern abgerichtet/ sind sie gar kurtzweilich / leuthselich mit dem Gesinde/ und spielen mit den Kindern/ setzen sich auff dero Schooß/ und fliegen auff den Tisch/ als ob sie mit dazu gehörten/ wann es Zeit zur Mahlzeit/ sind sie fertig dabey/ essen mit den andren Gästen / welchen sie mit ihrem Geplauder/ Possen und Anzeigung der Freundschafft allerhand Kurtzweil machen/ daß also die Einwohner/ absonderlich die Spanier / von sothanen Commendadors-Vögeln/ sehr viel halten. In der Vermischung sind sie sehr unkeusch/ brüten und hecken/ gleich unsren Innländischen Spreen.

Von dem AEgyptischen Vogel Ibis.

MAn gibt vor/ daß dieser Vogel die Menschen/ und zwar anfangs die AEgyptier / am aller ersten das sonderbahre Hülff-Mittel/ zu Clystiren/ gelehret/ und durch sein Exempel gezeuget haben solle/ massen/ wann dieser Vogel Verstopffung des Leibes hat/ füllet er seinen Halß mit Peckel und vielem saltzigem Meerwasser/ stecket seinen Schnabel hinten in den Affterdarm / zwinget also daß Wasser von hinten zu in seinen Leib/ setzet ihm selber ein Clystier/ wordurch er purgiret wird/ Öffnung bekommet/ und also sein Gedärme reiniget, Er ist an Leibes-grösse/ und vielen andren Beschaffenheiten deßfals dem Storchen sehr ähnlich/ doch hat der Ibis einen krummen Schnabel; Seinen Auffenthalt hat er am Ufer des Flusses Nili in AEgypten.

Er hat einen hefftigen und tödlichen Haß und Streit wieder die Schlangen/ nach dero Brüt und Jungen er sehr begierig ist: Dahero kompts/ daß die AEgyptier ihn Vorzeiten vor einen Abgott geehret/ wann dieser Vogel gefangen/ und auß dem Land weggeführet werden wil/ hungert er sich selbst zu tode.

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[191/0055] stehen/ und traurig außsehen/ als ob sie Läunisch wären/ in sich selbst murmelten/ und den Worten nachdäpten/ damit sie selbe nachsprechen lernen/ und herschwätzen möchten: Wann sie dann solche gefasset / und außsprechen können/ und deßwegen gelobet werden; schwingen sie die Flügel / drähen den Kopff hin und her/ hüpffen/ springen und lassen allerley Freudenzeichen der erlangten Wissenschafft/ und verdienten Lobes halber / verspüren. Wann sie durch die Häuser lauffen und der menschen Gesellschafft gewohnet sind / sonderlich wann sie zu plaudern abgerichtet/ sind sie gar kurtzweilich / leuthselich mit dem Gesinde/ und spielen mit den Kindern/ setzen sich auff dero Schooß/ und fliegen auff den Tisch/ als ob sie mit dazu gehörten/ wann es Zeit zur Mahlzeit/ sind sie fertig dabey/ essen mit den andren Gästen / welchen sie mit ihrem Geplauder/ Possen und Anzeigung der Freundschafft allerhand Kurtzweil machen/ daß also die Einwohner/ absonderlich die Spanier / von sothanen Commendadors-Vögeln/ sehr viel halten. In der Vermischung sind sie sehr unkeusch/ brüten und hecken/ gleich unsren Innländischen Spreen. Von dem AEgyptischen Vogel Ibis. MAn gibt vor/ daß dieser Vogel die Menschen/ und zwar anfangs die AEgyptier / am aller ersten das sonderbahre Hülff-Mittel/ zu Clystiren/ gelehret/ und durch sein Exempel gezeuget haben solle/ massen/ wann dieser Vogel Verstopffung des Leibes hat/ füllet er seinen Halß mit Peckel und vielem saltzigem Meerwasser/ stecket seinen Schnabel hinten in den Affterdarm / zwinget also daß Wasser von hinten zu in seinen Leib/ setzet ihm selber ein Clystier/ wordurch er purgiret wird/ Öffnung bekommet/ und also sein Gedärme reiniget, Er ist an Leibes-grösse/ und vielen andren Beschaffenheiten deßfals dem Storchen sehr ähnlich/ doch hat der Ibis einen krummen Schnabel; Seinen Auffenthalt hat er am Ufer des Flusses Nili in AEgypten. Er hat einen hefftigen und tödlichen Haß und Streit wieder die Schlangen/ nach dero Brüt und Jungen er sehr begierig ist: Dahero kompts/ daß die AEgyptier ihn Vorzeiten vor einen Abgott geehret/ wann dieser Vogel gefangen/ und auß dem Land weggeführet werden wil/ hungert er sich selbst zu tode.

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Zitationshilfe: Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 3. Osnabrück, 1687, S. 191. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nylandt_schauplatz03_1678/55>, abgerufen am 21.11.2024.