Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 40, Frankfurt (Main), 1672.auffgebracht; Die Hertzogin von Montmouth seye eines Sohns genesen/ deme Wien den 18. dito. Auß Ober-Ungarn continuirt nit daß die Flüchtige Rebellen Kalo erobert Dantzig den 19. dito. Von Warschau wird berichtet/ daß der Moßcowitische Abgesandter zu Ja- Haag den 21. dito. Man hält allhier für sicher daß die Engländer ihre gröste Schiffe aufflegen tains
auffgebracht; Die Hertzogin von Montmouth seye eines Sohns genesen/ deme Wien den 18. dito. Auß Ober-Ungarn continuirt nit daß die Flüchtige Rebellen Kalo erobert Dantzig den 19. dito. Von Warschau wird berichtet/ daß der Moßcowitische Abgesandter zu Ja- Haag den 21. dito. Man hält allhier für sicher daß die Engländer ihre gröste Schiffe aufflegen tains
<TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0003" n="[3]"/> auffgebracht; Die Hertzogin von <hi rendition="#aq">Montmouth</hi> seye eines Sohns genesen/ deme<lb/> der Titul eines <hi rendition="#aq">Comte de Dunkasta</hi> und <hi rendition="#aq">de Docket</hi> geben worden; Die Eng-<lb/> ländische Flotte ist in der <hi rendition="#aq">Baye de la Note</hi> ahnkommen/ würd sich aber nach einge-<lb/> nommener Erfrischung wieder in See begeben.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Wien den 18. dito.</head><lb/> <p>Auß Ober-Ungarn continuirt nit daß die Flüchtige Rebellen Kalo erobert<lb/> und die darinn liegende Besatzung niedergehauen sondern allein/ daß sie das flache<lb/> Land mit Rauben und Brennen verdorben/ und dem General Spanckau den Paß<lb/> nacher Caschau gesperret haben/ dahero sich dieser/ weilen ihme der Feind zu starck<lb/> gewesen/ mit seinem <hi rendition="#aq">Corpo</hi> nacher Tockay retiriren müssen/ fernerm Unheil aber<lb/> vorzukommen/ seynd vom Hoff-Kriegs-Rath noch unterschiedliche Regimenter<lb/> in Eyl dahin zu <hi rendition="#aq">marchiren</hi> beordret worden. Auß Pohlen will verlauten/ ob<lb/> solten sich die Türcken nunmehr der Ukraina bemächtiget/ und ihren <hi rendition="#aq">marche</hi> auff<lb/> Reuschlemberg herauff gerichtet haben/ deßwegen der Bischoff von Crackau den<lb/> Königl. Schatz in Schlesien zu <hi rendition="#aq">salviren</hi> entschlossen seye; Vorgestern Abend ist<lb/> ein Türckische Gesandschafft in etlich und 30. Persohnen bestehend anhero ge-<lb/> langt/ inwas Verrichtung/ würd nach erster Audientz zu vernehmen sein.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Dantzig den 19. dito.</head><lb/> <p>Von Warschau wird berichtet/ daß der Moßcowitische Abgesandter zu <hi rendition="#aq">Ja-<lb/> novviecz</hi> Audientz gehabt/ und im Nahmen seines GroßCzarn wegen deß getrof-<lb/> fenen Friedens den Eyd geleystet/ auch zu deß Königs Diensten 60. biß 70000.<lb/> Mann ahngebotten/ so bald er wieder abgefertiget/ werden Ih. Maytt. sambt der<lb/><hi rendition="#aq">Pospolite Ruszenie,</hi> so sich seithero zimblich starck eingefunden/ auffbrechen/ und<lb/> ihren Marche nach Lüblin nehmen/ woselbst die andere Weywodschafften dero<lb/> Ahnkunfft erwarten/ immittelst hat man dem Cosackischen Feldherrn Hanenko<lb/> 10000. fl. gut Geld/ auch der Cron Völckern nach <hi rendition="#aq">Proportion</hi> eine gewisse Sum-<lb/> ma außzahlen lassen; von dem Ahnzug der Türcken/ und daß Caminiec belägert/<lb/> auch in äusserster Gefahr stehe/ wollen die Brieffe auß Boruzon 10. Meil von ge-<lb/> dachtem Caminiec nichts wissen/ wohl aber/ daß sich allerhandt zusammen geraff-<lb/> tes Volck von Cosacken und Tartarn/ worunter auch viele auff Türckische Ma-<lb/> nier gekleidet/ der Orten sehen lassen/ und alles was sie an Menschen und Vieh er-<lb/> tappet/ weggetrieben/ also/ daß sich das Geschrey grösser/ als die That befinden<lb/> thue.</p> </div> <space dim="horizontal"/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Haag den 21. dito.</head><lb/> <p>Man hält allhier für sicher daß die Engländer ihre gröste Schiffe aufflegen<lb/> und einquartieren/ hingegen nur einige wenige im See halten werden/ auff die<lb/> Capers achtung zu geben/ welche schon viel Engl. und andere Schiffe in See-<lb/> land eingebracht/ worvon der Printz von Oranien als Admiral den 10ten Pfen-<lb/> ning bekommt/ und seint etliche/ so Ihrer Durchl. vor dero Ahntheil eine Million<lb/> erlegen wollen; man ist hiessiger Seiten auch resolvirt die gröste Schiffe auß der<lb/> See nach Hauß zu entbiethen/ 24. Fregaten aber und einige Brand-Schiffe da-<lb/> rinn zu lassen/ also das 8. bey den Wielingen/ 8. unweit <hi rendition="#aq">Goree,</hi> und der Rest vor<lb/> dem Texel kreutzen sollen/ auff die Engländer ein wachendes Aug zu haben/ ob sel-<lb/> bige etwan noch länden wolten. Sonsten hat man allhier beschlossen 200. Capi-<lb/> <fw type="catch" place="bottom">tains</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[3]/0003]
auffgebracht; Die Hertzogin von Montmouth seye eines Sohns genesen/ deme
der Titul eines Comte de Dunkasta und de Docket geben worden; Die Eng-
ländische Flotte ist in der Baye de la Note ahnkommen/ würd sich aber nach einge-
nommener Erfrischung wieder in See begeben.
Wien den 18. dito.
Auß Ober-Ungarn continuirt nit daß die Flüchtige Rebellen Kalo erobert
und die darinn liegende Besatzung niedergehauen sondern allein/ daß sie das flache
Land mit Rauben und Brennen verdorben/ und dem General Spanckau den Paß
nacher Caschau gesperret haben/ dahero sich dieser/ weilen ihme der Feind zu starck
gewesen/ mit seinem Corpo nacher Tockay retiriren müssen/ fernerm Unheil aber
vorzukommen/ seynd vom Hoff-Kriegs-Rath noch unterschiedliche Regimenter
in Eyl dahin zu marchiren beordret worden. Auß Pohlen will verlauten/ ob
solten sich die Türcken nunmehr der Ukraina bemächtiget/ und ihren marche auff
Reuschlemberg herauff gerichtet haben/ deßwegen der Bischoff von Crackau den
Königl. Schatz in Schlesien zu salviren entschlossen seye; Vorgestern Abend ist
ein Türckische Gesandschafft in etlich und 30. Persohnen bestehend anhero ge-
langt/ inwas Verrichtung/ würd nach erster Audientz zu vernehmen sein.
Dantzig den 19. dito.
Von Warschau wird berichtet/ daß der Moßcowitische Abgesandter zu Ja-
novviecz Audientz gehabt/ und im Nahmen seines GroßCzarn wegen deß getrof-
fenen Friedens den Eyd geleystet/ auch zu deß Königs Diensten 60. biß 70000.
Mann ahngebotten/ so bald er wieder abgefertiget/ werden Ih. Maytt. sambt der
Pospolite Ruszenie, so sich seithero zimblich starck eingefunden/ auffbrechen/ und
ihren Marche nach Lüblin nehmen/ woselbst die andere Weywodschafften dero
Ahnkunfft erwarten/ immittelst hat man dem Cosackischen Feldherrn Hanenko
10000. fl. gut Geld/ auch der Cron Völckern nach Proportion eine gewisse Sum-
ma außzahlen lassen; von dem Ahnzug der Türcken/ und daß Caminiec belägert/
auch in äusserster Gefahr stehe/ wollen die Brieffe auß Boruzon 10. Meil von ge-
dachtem Caminiec nichts wissen/ wohl aber/ daß sich allerhandt zusammen geraff-
tes Volck von Cosacken und Tartarn/ worunter auch viele auff Türckische Ma-
nier gekleidet/ der Orten sehen lassen/ und alles was sie an Menschen und Vieh er-
tappet/ weggetrieben/ also/ daß sich das Geschrey grösser/ als die That befinden
thue.
Haag den 21. dito.
Man hält allhier für sicher daß die Engländer ihre gröste Schiffe aufflegen
und einquartieren/ hingegen nur einige wenige im See halten werden/ auff die
Capers achtung zu geben/ welche schon viel Engl. und andere Schiffe in See-
land eingebracht/ worvon der Printz von Oranien als Admiral den 10ten Pfen-
ning bekommt/ und seint etliche/ so Ihrer Durchl. vor dero Ahntheil eine Million
erlegen wollen; man ist hiessiger Seiten auch resolvirt die gröste Schiffe auß der
See nach Hauß zu entbiethen/ 24. Fregaten aber und einige Brand-Schiffe da-
rinn zu lassen/ also das 8. bey den Wielingen/ 8. unweit Goree, und der Rest vor
dem Texel kreutzen sollen/ auff die Engländer ein wachendes Aug zu haben/ ob sel-
bige etwan noch länden wolten. Sonsten hat man allhier beschlossen 200. Capi-
tains
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(2019-07-24T10:58:35Z)
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