Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 33, Frankfurt (Main), 1671.den vorgeworffen worden/ dergleichen execution hat andern Tags mit seinem Cöllen den 9. dito. Der Herr Marquis de Grana hat mit jüngstem Courier von Wien commis- den vorgeworffen worden/ dergleichen execution hat andern Tags mit seinem Cöllen den 9. dito. Der Herr Marquis de Grana hat mit jüngstem Courier von Wien commis- <TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0004" n="[4]"/> den vorgeworffen worden/ dergleichen <hi rendition="#aq">execution</hi> hat andern Tags mit seinem<lb/> Bruder und noch einem andern Rebellen sollen vorgenommen werden; Von Ro-<lb/> stock wird berichtet/ wie daß vor wenig Tagen das schöne Stättlein Wahren wor-<lb/> in über 400. Häuser gewesen/ durch ein unversehenes Feuer in einer Stund abge-<lb/> brandt/ und nicht ein Stock überig blieben seye.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Cöllen den 9. dito.</head><lb/> <p>Der Herr <hi rendition="#aq">Marquis de Grana</hi> hat mit jüngstem Courier von Wien <hi rendition="#aq">commis-<lb/> sion</hi> empfangen hiesiger Statt zum besten ein Regiment zu Fueß auffzurichten/<lb/> auch solche Werbung alsobald mit offenem Trommelschlag ahngefangen/ und eini-<lb/> ge Officirer mit Geld und Patenten deßgleichen zu thun/ den Rheinstrohm hinauff<lb/> und nach Franckfurt abgefertiget; Die Holländische Provintzen haben nun auch<lb/> alle biß auff Ober-Issell beschlossen/ diese Statt zu beschützen/ zu dem Ende 24.<lb/> Companien fertig stehen/ solche auff die erste <hi rendition="#aq">advis</hi> anhero marchiren zu lassen/ so<lb/> schreibt man auß dem Haag daß daselbst für 2. Läger die Patenten fertig liegen/ und<lb/> sollen auff den Nothfall noch 30000. Mann theils geworben/ theils von andern ge-<lb/> kaufft werden/ worzu in gehaltener Versamblung die Mittel bereits außgesehen<lb/> worden/ massen nun der Tax auff den Wein mit der newen Pfacht väst gestellt/ wel-<lb/> ches über vorige Verpfachtungen jährlich mehr als dritthalb Tonnen Golds betra-<lb/> gen thut/ der auff das Mahlwerck gesetzte <hi rendition="#aq">Impost</hi> gehet ab/ dargegen solle bey enste-<lb/> hendem Krieg der zwey hunderste Pfennig wieder entrichtet/ und von nun ahn we-<lb/> gen der Frantzösischen Wahren und Manufacturen funffzig vom hundert bezahlt<lb/> werden/ dahero selbige Handelsleuthe solche häuffig verpacken und auß Holland<lb/> anderst wohin verschicken; Der Herr Meerman älter Burgermeister zu Leyden<lb/> und der <hi rendition="#aq">Pensionarius</hi> Burgersdyck sollen in Gesandtschafft nacher Schweden ge-<lb/> hen/ der <hi rendition="#aq">Secretarius</hi> Rompff aber nach Franckreich abgefertiget werden/ deß <hi rendition="#aq">Estats</hi><lb/> Ahngelegenheiten daselbst zu beobachten/ weilen der Hr. <hi rendition="#aq">de Groot</hi> immer kran-<lb/> cket und deßwegen Erlaubnuß bekommen im October wieder nach Hauß zu kehren/<lb/> die <hi rendition="#aq">correspondentz</hi> mit dem Engländischen Hoff und den Staaden stehen gantz<lb/> still und verursachet allerhand Nachdenckens daß sich das Parlament allererst<lb/> künfftiges Jahr wieder versamblen solle; Auß Franckreich hat man Nachricht/ daß<lb/> der König zu <hi rendition="#aq">St. Germain en Laye</hi> grossen Kriegs-Rath gehalten/ und beschlossen<lb/> in Persohn nach <hi rendition="#aq">Compiegne</hi> oder wo möglich nach <hi rendition="#aq">Sedan</hi> zu gehen/ worauß man<lb/> bey so starcken überall in Franckreich/ Savoyen/ Lottringen/ und in der Schweitz<lb/> vorgenommenen Werbungen nichst anderst schliesset/ als das noch vor angehen-<lb/> dem Winter ein wichtiger Anschlag obhanden seye. Wie auß Brabandt verlau-<lb/> tet/ so sollen fünff teutsche Regimenter in Westpahlen und Niedersachsen zu Dienst<lb/> der Cron Spanien geworben werden/ massen bereits 2. vornehme Cavallier die<lb/> Officirer zu bestellen nacher Münster und Hamburg abgereyst/ der Herr General<lb/> Gubernator ist von Gend nach Bruges auffgebrochen/ der <hi rendition="#aq">Duc d’ Arschot</hi> aber in<lb/> Hennegau verreyst alles in gutem Standt zu halten/ man hat Mittel erfunden die<lb/> Militz ohne sonderliche Beschwehrnuß der Unterthanen jeder Zeit richtig zu bezah-<lb/> len/ worüber beyderseits grosse Freud verspühret wird; Zu Brüssel hat der Ve-<lb/> stungsbau starcken Fortgang/ und ist wieder ein neue Pastey angefangen.<lb/><hi rendition="#c #g">ENDE.</hi> </p> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [[4]/0004]
den vorgeworffen worden/ dergleichen execution hat andern Tags mit seinem
Bruder und noch einem andern Rebellen sollen vorgenommen werden; Von Ro-
stock wird berichtet/ wie daß vor wenig Tagen das schöne Stättlein Wahren wor-
in über 400. Häuser gewesen/ durch ein unversehenes Feuer in einer Stund abge-
brandt/ und nicht ein Stock überig blieben seye.
Cöllen den 9. dito.
Der Herr Marquis de Grana hat mit jüngstem Courier von Wien commis-
sion empfangen hiesiger Statt zum besten ein Regiment zu Fueß auffzurichten/
auch solche Werbung alsobald mit offenem Trommelschlag ahngefangen/ und eini-
ge Officirer mit Geld und Patenten deßgleichen zu thun/ den Rheinstrohm hinauff
und nach Franckfurt abgefertiget; Die Holländische Provintzen haben nun auch
alle biß auff Ober-Issell beschlossen/ diese Statt zu beschützen/ zu dem Ende 24.
Companien fertig stehen/ solche auff die erste advis anhero marchiren zu lassen/ so
schreibt man auß dem Haag daß daselbst für 2. Läger die Patenten fertig liegen/ und
sollen auff den Nothfall noch 30000. Mann theils geworben/ theils von andern ge-
kaufft werden/ worzu in gehaltener Versamblung die Mittel bereits außgesehen
worden/ massen nun der Tax auff den Wein mit der newen Pfacht väst gestellt/ wel-
ches über vorige Verpfachtungen jährlich mehr als dritthalb Tonnen Golds betra-
gen thut/ der auff das Mahlwerck gesetzte Impost gehet ab/ dargegen solle bey enste-
hendem Krieg der zwey hunderste Pfennig wieder entrichtet/ und von nun ahn we-
gen der Frantzösischen Wahren und Manufacturen funffzig vom hundert bezahlt
werden/ dahero selbige Handelsleuthe solche häuffig verpacken und auß Holland
anderst wohin verschicken; Der Herr Meerman älter Burgermeister zu Leyden
und der Pensionarius Burgersdyck sollen in Gesandtschafft nacher Schweden ge-
hen/ der Secretarius Rompff aber nach Franckreich abgefertiget werden/ deß Estats
Ahngelegenheiten daselbst zu beobachten/ weilen der Hr. de Groot immer kran-
cket und deßwegen Erlaubnuß bekommen im October wieder nach Hauß zu kehren/
die correspondentz mit dem Engländischen Hoff und den Staaden stehen gantz
still und verursachet allerhand Nachdenckens daß sich das Parlament allererst
künfftiges Jahr wieder versamblen solle; Auß Franckreich hat man Nachricht/ daß
der König zu St. Germain en Laye grossen Kriegs-Rath gehalten/ und beschlossen
in Persohn nach Compiegne oder wo möglich nach Sedan zu gehen/ worauß man
bey so starcken überall in Franckreich/ Savoyen/ Lottringen/ und in der Schweitz
vorgenommenen Werbungen nichst anderst schliesset/ als das noch vor angehen-
dem Winter ein wichtiger Anschlag obhanden seye. Wie auß Brabandt verlau-
tet/ so sollen fünff teutsche Regimenter in Westpahlen und Niedersachsen zu Dienst
der Cron Spanien geworben werden/ massen bereits 2. vornehme Cavallier die
Officirer zu bestellen nacher Münster und Hamburg abgereyst/ der Herr General
Gubernator ist von Gend nach Bruges auffgebrochen/ der Duc d’ Arschot aber in
Hennegau verreyst alles in gutem Standt zu halten/ man hat Mittel erfunden die
Militz ohne sonderliche Beschwehrnuß der Unterthanen jeder Zeit richtig zu bezah-
len/ worüber beyderseits grosse Freud verspühret wird; Zu Brüssel hat der Ve-
stungsbau starcken Fortgang/ und ist wieder ein neue Pastey angefangen.
ENDE.
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(2019-07-24T10:58:37Z)
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