Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 33, Frankfurt (Main), 1671.nigin sehr erfrewet/ will aber solche noch nicht annehmen/ unterdessen solle doch/ wie Wien den 5. dito. Ihre Kayserl. Maj. haben das Waraßdinische Generalat dem allhiesigen Stadt- Hamburg den 8. dito. Zu der neulich auffgerichten Compagnie hat man nun die Unter-Officirer ange- den
nigin sehr erfrewet/ will aber solche noch nicht annehmen/ unterdessen solle doch/ wie Wien den 5. dito. Ihre Kayserl. Maj. haben das Waraßdinische Generalat dem allhiesigen Stadt- Hamburg den 8. dito. Zu der neulich auffgerichten Compagnie hat man nun die Unter-Officirer ange- den
<TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0003" n="[3]"/> nigin sehr erfrewet/ will aber solche noch nicht annehmen/ unterdessen solle doch/ wie<lb/> verlautet/ <hi rendition="#aq">Don Fernando Carillio</hi> mit 8. Kriegs-Schiffen dahin seglen und noch<lb/> mit andern verstärckt werden.</p> </div> <space dim="horizontal"/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Wien den 5. dito.</head><lb/> <p>Ihre Kayserl. Maj. haben das Waraßdinische Generalat dem allhiesigen Stadt-<lb/> Obristen Herrn General Feld-Marschalck <hi rendition="#aq">de Souches<gap reason="illegible" unit="chars" quantity="1"/>,</hi> das Capreinische <hi rendition="#aq">Commando</hi> und<lb/> selbiges <hi rendition="#aq">Vice Generalat</hi> dem Herrn Obristen Grafen <hi rendition="#aq">Leslie,</hi> dargegen die allhiessige Stadt-<lb/> Obristen <hi rendition="#aq">Charge</hi> dem Herrn Grafen Preinner neben dem Leßlicischen Regiment aller-<lb/> gnädigst auffgetragen; auff den jüngst abgefertigten Türckischen <hi rendition="#aq">Envoyé</hi> ist zu Raab ein<lb/> ander Türck mit wenig Personen ahngelangt/ welcher den Hof-Kriegs-Rath umb einen<lb/> Paß anhero zu kommen/ ersuchen lassen. Von Preßburg werden wieder zwey Rebellen<lb/> allhier erwartet/ und trachten die Ungarische Magnaten noch immer/ die Unterhaltungs-<lb/> Mittel der Teutschen <hi rendition="#aq">Soldatesca</hi> von sich zu schieben/ immittelst wird an dem Vestungs-<lb/> Bau in Ober-Ungarn starck gearbeitet/ und die Ernde alle Oerter darmitt auffs Beste zu-<lb/> versehen/ ohne einige Hindernuß eingebracht.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Hamburg den 8. dito.</head><lb/> <p>Zu der neulich auffgerichten Compagnie hat man nun die Unter-Officirer ange-<lb/> nommen/ jetzo bestehet es ahn der Wahl eines Obristleutenants und Capitains/ zu<lb/> welchen Stellen/ insonderheit zu der ersten/ sich unterschiedliche/ so vor diesem höhe-<lb/> re Bedienung gehabt/ ahnmelden; Die Braunschweig-Lüneburgische Trouppen<lb/> werden nach und nach abgedanckt/ von denen 6000. Knechten so in Braunschweig<lb/> gelegen sollen dem Bericht nach 4000. abgeführt/ und in Chur Cöllnischen Dienst<lb/> getretten sein/ die übrige werden von den Bürgern in ihren Häusern ohne Be-<lb/> schwehrung verpflegt/ mit den Creditoren wird wegen ihrer auff der aldortigen<lb/> Müntze hafftenden Capitalien tractiret/ und getrachtet/ sie dahin zu vermögen/ daß<lb/> sie mit Abtragung der haupt Summen ohne einige Zinß/ zeit zwantzig Jahren/ der-<lb/> gestalt/ welcher 1000. Reichsthl. zu fordern/ jährlich mit 50 und also weiter nach<lb/> Befindung zufrieden sein/ welches aber diese noch zur Zeit nicht eingehen wollen;<lb/> Auß Schweden hat man daß alda fortgefahren wird/ sich in gute Kriegsverfassung<lb/> zu stellen; Die Brieffe auß Pohlen melden/ daß die Cosacken und Tartaren sich in<lb/> 3. <hi rendition="#aq">Corpora</hi> abgetheilt/ <hi rendition="#aq">Doroszenko</hi> gehet mit seinen Trouppen nach <hi rendition="#aq">Bialo<lb/> Cierkovv,</hi> deß vorigen Tartarischen Chamß Sohn marchiret nach Wohlinien/<lb/> der jetzige Cham aber mit der mächtigsten Armee wendet sich gehn Podolien/ zu Ih-<lb/> rer Königl. Maj. in Pohlen Abreyse ist alles fertig/ solche aber auß verschiedenen<lb/> hohen Ursachen/ sonderlich wegen deß Moßcowittischen Großgesandten/ so zu<lb/> Warschau ahnkommen/ und mit gewöhnlichen <hi rendition="#aq">solenni</hi>teten zur Audientz geführt<lb/> worden/ eingestellt/ unterdessen werden in allen Weywodschafften die Werbungen<lb/> eyfferigst fortgesetzt. Auß der Moßkau hat man nunmehr sichere Nachricht/ daß<lb/> der Rebell Stephan Razin/ ein Cosack/ von den Dohnischen Cosacken neben seinem<lb/> Bruder gefangen genommen/ und mit 1000. Mußquetierern in deß Czars Resi-<lb/> dentz gebracht worden/ alda hat man beyde/ mit Ketten wol verwahrt/ auff einem sie-<lb/> ben Schuhe hoch verfertigten Wagen und unter einem darauff gemachtem Galgen/<lb/> dem Volck/ dessen mehr als hunderttausendt gewesen/ zu sehen vor gestellt/ folgents<lb/> seint ihme die Arme/ hernach die Füsse/ letzlich der Kopff abgehauen/ und solche 5.<lb/> Stücke auff Pfähle gesteckt/ der Rumpff aber/ wie schon berichtet/ abends den Hun-<lb/> <fw type="catch" place="bottom">den</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[3]/0003]
nigin sehr erfrewet/ will aber solche noch nicht annehmen/ unterdessen solle doch/ wie
verlautet/ Don Fernando Carillio mit 8. Kriegs-Schiffen dahin seglen und noch
mit andern verstärckt werden.
Wien den 5. dito.
Ihre Kayserl. Maj. haben das Waraßdinische Generalat dem allhiesigen Stadt-
Obristen Herrn General Feld-Marschalck de Souches_, das Capreinische Commando und
selbiges Vice Generalat dem Herrn Obristen Grafen Leslie, dargegen die allhiessige Stadt-
Obristen Charge dem Herrn Grafen Preinner neben dem Leßlicischen Regiment aller-
gnädigst auffgetragen; auff den jüngst abgefertigten Türckischen Envoyé ist zu Raab ein
ander Türck mit wenig Personen ahngelangt/ welcher den Hof-Kriegs-Rath umb einen
Paß anhero zu kommen/ ersuchen lassen. Von Preßburg werden wieder zwey Rebellen
allhier erwartet/ und trachten die Ungarische Magnaten noch immer/ die Unterhaltungs-
Mittel der Teutschen Soldatesca von sich zu schieben/ immittelst wird an dem Vestungs-
Bau in Ober-Ungarn starck gearbeitet/ und die Ernde alle Oerter darmitt auffs Beste zu-
versehen/ ohne einige Hindernuß eingebracht.
Hamburg den 8. dito.
Zu der neulich auffgerichten Compagnie hat man nun die Unter-Officirer ange-
nommen/ jetzo bestehet es ahn der Wahl eines Obristleutenants und Capitains/ zu
welchen Stellen/ insonderheit zu der ersten/ sich unterschiedliche/ so vor diesem höhe-
re Bedienung gehabt/ ahnmelden; Die Braunschweig-Lüneburgische Trouppen
werden nach und nach abgedanckt/ von denen 6000. Knechten so in Braunschweig
gelegen sollen dem Bericht nach 4000. abgeführt/ und in Chur Cöllnischen Dienst
getretten sein/ die übrige werden von den Bürgern in ihren Häusern ohne Be-
schwehrung verpflegt/ mit den Creditoren wird wegen ihrer auff der aldortigen
Müntze hafftenden Capitalien tractiret/ und getrachtet/ sie dahin zu vermögen/ daß
sie mit Abtragung der haupt Summen ohne einige Zinß/ zeit zwantzig Jahren/ der-
gestalt/ welcher 1000. Reichsthl. zu fordern/ jährlich mit 50 und also weiter nach
Befindung zufrieden sein/ welches aber diese noch zur Zeit nicht eingehen wollen;
Auß Schweden hat man daß alda fortgefahren wird/ sich in gute Kriegsverfassung
zu stellen; Die Brieffe auß Pohlen melden/ daß die Cosacken und Tartaren sich in
3. Corpora abgetheilt/ Doroszenko gehet mit seinen Trouppen nach Bialo
Cierkovv, deß vorigen Tartarischen Chamß Sohn marchiret nach Wohlinien/
der jetzige Cham aber mit der mächtigsten Armee wendet sich gehn Podolien/ zu Ih-
rer Königl. Maj. in Pohlen Abreyse ist alles fertig/ solche aber auß verschiedenen
hohen Ursachen/ sonderlich wegen deß Moßcowittischen Großgesandten/ so zu
Warschau ahnkommen/ und mit gewöhnlichen solenniteten zur Audientz geführt
worden/ eingestellt/ unterdessen werden in allen Weywodschafften die Werbungen
eyfferigst fortgesetzt. Auß der Moßkau hat man nunmehr sichere Nachricht/ daß
der Rebell Stephan Razin/ ein Cosack/ von den Dohnischen Cosacken neben seinem
Bruder gefangen genommen/ und mit 1000. Mußquetierern in deß Czars Resi-
dentz gebracht worden/ alda hat man beyde/ mit Ketten wol verwahrt/ auff einem sie-
ben Schuhe hoch verfertigten Wagen und unter einem darauff gemachtem Galgen/
dem Volck/ dessen mehr als hunderttausendt gewesen/ zu sehen vor gestellt/ folgents
seint ihme die Arme/ hernach die Füsse/ letzlich der Kopff abgehauen/ und solche 5.
Stücke auff Pfähle gesteckt/ der Rumpff aber/ wie schon berichtet/ abends den Hun-
den
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