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Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 30, Frankfurt (Main), 1673.

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verlassen/ haben sich die Staadische gleich dorthin logirt, hergegen versamblen sich [jehne]
jetzo bey Worden in 6000. starck mit vielen Handgranaten/ Sturmbzeug und viel 1000.
Faschinen, underm Printzen von Conde ein grosses dessein vorzunehmen. Der Printz von
Oranien formirt sein Läger zwischen Hertzogenbusch und Breda/ worzu ahnsehnliche
Trouppen stossen/ der Graff von Waldeck solle diese Armee commandiren, und ihme der
Printz nechster Tagen folgen. Die Flotte hat sich wieder von den Engl. Cüsten zurück na-
cher Schönfeldt begeben/ den Capitain Johann von Geldern aber mit 9. grossen Kriegs-
Schiffen und etlichen kleinen vor der Tems gelassen/ umb so bald die Engl. herab kommen/
sich mit selbiger zu engagiren, und allgemach nach der Haubt-Flotte zu weichen. Die Sa-
schen in England lassen sich wunderlich ahnsehen/ und stehen grosse Troublen zu erwarten.
Die Münsterische haben auff jüngst erlittene Niederlag/ sehr geplündert/ der Gen. Wacht-
meister Post ist zu Hasselt ahn seiner Wunde gestorben/ die Neue Schantz defendirt sich
zwar noch/ solle aber grossen Mangel ahn süß Wasser haben/ und die Garnison sehr er-
kräncken.

Vom Elbstrohm den 12. dito.

Die Schweden haben bey gehaltener Munsterung in Pommern und Wißmarischen
8000. Mann befunden/ im Hertzogthumb Brehmen aber 2000. zu Pferdt/ 6000. zu Fuß/
und 800. Dragoner/ worzu der Feldtherr noch mit 15000. erwarttet wird; der Neue Statt-
und Vestungs-Bau ahn der Weser ohnweit der Statt Brehmen/ gehet starck fort/ alda
logiren 1500. National-Völcker/ welchen zu gewissen Tagen/ der publicirten Ordnung ge-
mäß/ alle Nothdurfft vom Landt/ zugebracht wird.

Cöllen den 23. dito.

Von Zeit der eylfertigen Abreyß der Spanischen und Holländischen H. H. Gesand-
ten nach dem Haag/ hat man vernommen/ daß zwar das Friedens-Project von den
Schwedischen H. H. Mediatoren herkommen/ aber allein ad referendum & communican-
dum
beliebet worden; ged. Gevollmächtigte seindt den 16. im Haag ahngelangt/ wordurch
deß Prinzen von Oranien Auffbruch nach dem Läger bey Breda/ verschoben worde[n]/ der Herr
Graff von Waldeck aber ist schon dahin abgereyst/ und seindt ihme die in Delfft und ande-
rer Ortten gelegene Dragoner sambt deß Printzen Leibgarde von 150. Köpffen den 18. gefolgt.
Der Printz von Conde/ solle sich jetzo zu Grave an der Maaß befinden/ und seine Armee
der Ortten zusammen ziehen; der übrigen Frantzös. Völcker Marche/ gehet eingelangtem
Bericht nach/ von Stablo/ Salm/ und Wambach/ auff Epternach und Wasserbillig ahn
die Saur/ wo nit gar auff Trier; Die Münsterische in der Neuen Schantz haben sich vor
5. Tagen noch gehalten/ und verlautet/ daß wieder 7000. im Ahnzug seyen/ solche zu ent-
setzen. Die Engländische Flotte ist noch nit außgelauffen/ der König aber zu Nord-Baye/
solches zu befördern/ man sagt/ Printz Robert solte zu Wasser und Land agiren, und der
Graff von Schönberg/ welcher sich auch bey der Flotte befindet/ sein General Lieutenant
sein; der Hertzog von Yorck hat sich 4. Meilen von Londen auffs Land begeben; der Brandt
so in ged. Statt gewesen/ solle bey 400. Häuser weggenommen haben.

Vom Moselstrohm den 24. dito.

Der König in Franckreich ist sambt der Königin/ vorgestern zu Diedenhoffen ahnge-
langt/ werden daselbst einige Tag außrasten/ und von dannen nach Metz gehen/ die Armee
hat einige Tage bey Befort im Wertzerthal still gelegen/ und solle das Haubtquartier diesen
Abend zu Graffenmachern sein;

Auß der Wetterau den 26. dito.

Uber Corbach und den Westerwaldt kommen täglich noch mehr Völcker zur Turenni-
schen Armee/ die Artillerie stehet nun vor Nieder-Weissell sambt 12. grossen Wägen/ auff
deren jeden 2. Kupfferne Schifflein geladen/ die darzu gehörige Pferdte und 600. Mann
seindt in dem Flecken einquartiert/ ingleichem etliche Compagnien zu Ober-Weissell/ vom
Auffbruch ist noch nichts vermeldet/ und vor etlichen Tagen auß dem Stifft Fulda 500.
Stück Viehe ins Haubtquartier nach Wetzslar gelieffert worden.
ENDE.


verlassen/ haben sich die Staadische gleich dorthin logirt, hergegen versamblen sich [jehne]
jetzo bey Worden in 6000. starck mit vielen Handgranaten/ Sturmbzeug und viel 1000.
Faschinen, underm Printzen von Condé ein grosses dessein vorzunehmen. Der Printz von
Oranien formirt sein Läger zwischen Hertzogenbusch und Breda/ worzu ahnsehnliche
Trouppen stossen/ der Graff von Waldeck solle diese Armee commandiren, und ihme der
Printz nechster Tagen folgen. Die Flotte hat sich wieder von den Engl. Cüsten zurück na-
cher Schönfeldt begeben/ den Capitain Johann von Geldern aber mit 9. grossen Kriegs-
Schiffen und etlichen kleinen vor der Tems gelassen/ umb so bald die Engl. herab kommen/
sich mit selbiger zu engagiren, und allgemach nach der Haubt-Flotte zu weichen. Die Sa-
schen in England lassen sich wunderlich ahnsehen/ und stehen grosse Troublen zu erwarten.
Die Münsterische haben auff jüngst erlittene Niederlag/ sehr geplündert/ der Gen. Wacht-
meister Post ist zu Hasselt ahn seiner Wunde gestorben/ die Neue Schantz defendirt sich
zwar noch/ solle aber grossen Mangel ahn süß Wasser haben/ und die Garnison sehr er-
kräncken.

Vom Elbstrohm den 12. dito.

Die Schweden haben bey gehaltener Munsterung in Pommern und Wißmarischen
8000. Mann befunden/ im Hertzogthumb Brehmen aber 2000. zu Pferdt/ 6000. zu Fuß/
und 800. Dragoner/ worzu der Feldtherr noch mit 15000. erwarttet wird; der Neue Statt-
und Vestungs-Bau ahn der Weser ohnweit der Statt Brehmen/ gehet starck fort/ alda
logiren 1500. National-Völcker/ welchen zu gewissen Tagen/ der publicirten Ordnung ge-
mäß/ alle Nothdurfft vom Landt/ zugebracht wird.

Cöllen den 23. dito.

Von Zeit der eylfertigen Abreyß der Spanischen und Holländischen H. H. Gesand-
ten nach dem Haag/ hat man vernommen/ daß zwar das Friedens-Project von den
Schwedischen H. H. Mediatoren herkommen/ aber allein ad referendum & communican-
dum
beliebet worden; ged. Gevollmächtigte seindt den 16. im Haag ahngelangt/ wordurch
deß Prinzen von Oranien Auffbruch nach dem Läger bey Breda/ verschoben worde[n]/ der Herr
Graff von Waldeck aber ist schon dahin abgereyst/ und seindt ihme die in Delfft und ande-
rer Ortten gelegene Dragoner sambt deß Printzen Leibgarde von 150. Köpffen den 18. gefolgt.
Der Printz von Conde/ solle sich jetzo zu Grave an der Maaß befinden/ und seine Armee
der Ortten zusammen ziehen; der übrigen Frantzös. Völcker Marche/ gehet eingelangtem
Bericht nach/ von Stablo/ Salm/ und Wambach/ auff Epternach und Wasserbillig ahn
die Saur/ wo nit gar auff Trier; Die Münsterische in der Neuen Schantz haben sich vor
5. Tagen noch gehalten/ und verlautet/ daß wieder 7000. im Ahnzug seyen/ solche zu ent-
setzen. Die Engländische Flotte ist noch nit außgelauffen/ der König aber zu Nord-Baye/
solches zu befördern/ man sagt/ Printz Robert solte zu Wasser und Land agiren, und der
Graff von Schönberg/ welcher sich auch bey der Flotte befindet/ sein General Lieutenant
sein; der Hertzog von Yorck hat sich 4. Meilen von Londen auffs Land begeben; der Brandt
so in ged. Statt gewesen/ solle bey 400. Häuser weggenommen haben.

Vom Moselstrohm den 24. dito.

Der König in Franckreich ist sambt der Königin/ vorgestern zu Diedenhoffen ahnge-
langt/ werden daselbst einige Tag außrasten/ und von dannen nach Metz gehen/ die Armee
hat einige Tage bey Befort im Wertzerthal still gelegen/ und solle das Haubtquartier diesen
Abend zu Graffenmachern sein;

Auß der Wetterau den 26. dito.

Uber Corbach und den Westerwaldt kommen täglich noch mehr Völcker zur Turenni-
schen Armee/ die Artillerie stehet nun vor Nieder-Weissell sambt 12. grossen Wägen/ auff
deren jeden 2. Kupfferne Schifflein geladen/ die darzu gehörige Pferdte und 600. Mann
seindt in dem Flecken einquartiert/ ingleichem etliche Compagnien zu Ober-Weissell/ vom
Auffbruch ist noch nichts vermeldet/ und vor etlichen Tagen auß dem Stifft Fulda 500.
Stück Viehe ins Haubtquartier nach Wetzslar gelieffert worden.
ENDE.


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Der Erscheinungsort Frankfurt (Main) und der Verl… [mehr]

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Michel Lefèvre, Centre de Recherches et d'Etudes Germaniques, Université Paul Valéry Montpellier 3: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-07-24T10:58:41Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-07-24T10:58:41Z)

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Zitationshilfe: Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 30, Frankfurt (Main), 1673, S. [4]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_wochentliche0030_1673/4>, abgerufen am 21.12.2024.