Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 18, Frankfurt (Main), 1672.richtet werden; unser bißhero ahn der Ottomannischen Pfordten gewe[s]ene Resi- Hamburg den 23. dito. Alhier ist Nachricht eingelauffen/ daß in England 3. hiessiger Schiffe von Porta Cölln den 24. dito. Die Frantzösische Trouppen in hiesigem Ertz-Stifft haben Ordre bekommen richtet werden; unser bißhero ahn der Ottomannischen Pfordten gewe[s]ene Resi- Hamburg den 23. dito. Alhier ist Nachricht eingelauffen/ daß in England 3. hiessiger Schiffe von Porta Cölln den 24. dito. Die Frantzösische Trouppen in hiesigem Ertz-Stifft haben Ordre bekommen <TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0004" n="[4]"/> richtet werden; unser bißhero ahn der Ottomannischen Pfordten gewe<supplied cert="low">s</supplied>ene Resi-<lb/> dent Herr <hi rendition="#aq">Casanova</hi> wird nunmehr zuruck erwartet/ ahn dessen statt ist der Herr<lb/> von Königsberg zu solcher <hi rendition="#aq">Charge denominirt,</hi> welcher auch ehist seine Abfertigung<lb/> empfangen/ und alsdann seine Reyß gehn Adrianopel fortsetzen wird; Sonsten will<lb/> verlauten/ daß in Arabien ein neue <hi rendition="#aq">Rebellion</hi> außgebrochen/ und sich auch der Per-<lb/> sianer starck rüste das Ottomannische Reich zu bekriegen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Hamburg den 23. dito.</head><lb/> <p>Alhier ist Nachricht eingelauffen/ daß in England 3. hiessiger Schiffe von <hi rendition="#aq">Porta<lb/> port</hi> kommen auffgebracht worden/ ein Schiffer so von <hi rendition="#aq">Bordeaux arrivirt,</hi> hat im<lb/> Canal 34. grosse Kriegs-Schiffe/ aber kein Holländisches gesehen; In Hollstein<lb/> wird der Dennemarckische Außschuß in 15000. Mann starck zusammen geführt/<lb/> und der König mit einem grossen Gefolg zu Glückstatt erwartet/ hat von hiesiger<lb/> Statt die Huldigung abermahl begehren lassen. Die Stockholmer Brieff mel-<lb/> den/ daß alda ein geheimes <hi rendition="#aq">Consilium</hi> von 2. Uhr Nachmittag biß späht in den<lb/> Abendt gehalten worden/ wie man vernimbt/ ist die <hi rendition="#aq">Resolution</hi> gefast sich bey dem<lb/> Frantzösischen Eng- und Holländischen Krieg <hi rendition="#aq">neutral</hi> zu halten und selbigen Par-<lb/> theyen der Cron <hi rendition="#aq">mediation</hi> ahnzubiethen/ immittels seint viele Schiff in beschlag<lb/> genommen Völcker nach den Hertzogthumen Brehmen und Vehrden überzufüh-<lb/> ren/ so nit allein zu Verstärckung selbiger Garnisonen/ sondern auch zur Bevästi-<lb/> gung deß abgestochenen Platzes Lehe ahn der Weser (allwo der Fluß sehr breit und<lb/> so tieff ist/ daß eine Anzahl grosser Schiffen daselbst liegen kan) sollen gebraucht<lb/> werden; Der König hat dem Graffen Königsmarck nit zulassen wollen/ den Hol-<lb/> ländern zu dienen/ deß Reichs Cantzlers Sohn aber ist verstattet/ die <hi rendition="#aq">Campagne</hi><lb/> zu sehen/ jedoch daß er sich bey keinem Theil einlasse/ man hält jedoch für gewiß/ daß<lb/> die Graffen Torstensohn und Wittenberg sich in Frantzösischen Dienst begeben<lb/> werden.</p> </div> <space dim="horizontal"/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Cölln den 24. dito.</head><lb/> <p>Die Frantzösische Trouppen in hiesigem Ertz-Stifft haben <hi rendition="#aq">Ordre</hi> bekommen<lb/> sich zum Auffbruch fertig zu halten/ umb ehist mit andern zu <hi rendition="#aq">conjungi</hi>ren/ dahero<lb/> sie nun enger zusammen rücken; Umb Neuß wachen alle Nacht 700. Pferd/ und<lb/> schantzen täglich 4. biß 5000. Mann. Wie auß Londen berichtet wird/ so rüstet sich<lb/> der Hertzog von Yorck/ den 28. dieses mit der Flotte in See zu gehen/ welche sambt<lb/> der Frantzösischen/ ohne die Brandtschiff und andere Fregatten in 70. Segeln be-<lb/> stehen solle/ über diese wird Franckreich noch 20. England aber 30. Kriegs-Schiffe<lb/> in <hi rendition="#aq">reservo</hi> halten. Auß Brabandt hat man/ daß zwischen der Sambre und Maaß<lb/> hinter <hi rendition="#aq">Charleroy</hi> viel Frantzösische Völcker ahnkommen/ dahin auß allen erober-<lb/> ten Plätzen die Lebens-Mittel verschafft/ und sonsten grosse <hi rendition="#aq">provision</hi> gemacht<lb/> wird; In allen Holländischen Stätten ist man beschäfftiget/ die Burger zu mun-<lb/> stern und einen Außschuß zumachen/ welcher auff die Gräntzen verlegt/ und alle<lb/> 6. Wochen solle abgelöset werden/ in allen <hi rendition="#aq">districten</hi> auff dem Land ist der fünffte<lb/> Mann/ die Stätte darmit zu besetzen/ auffgebotten/ alles rüstet sich zum Feldzug/<lb/> und seint schon unterschiedliche Deputirte nach dem Läger so ahm Rhein formirt<lb/> wird/ abgereyst; Der Admiral <hi rendition="#aq">de</hi> Reutter ist gleichmässig vorige Woche nach der<lb/> Flotte fort/ und wie verlautet/ albereit zu Segel gangen.<space dim="horizontal"/> <hi rendition="#c #g">ENDE.</hi> </p> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [[4]/0004]
richtet werden; unser bißhero ahn der Ottomannischen Pfordten gewesene Resi-
dent Herr Casanova wird nunmehr zuruck erwartet/ ahn dessen statt ist der Herr
von Königsberg zu solcher Charge denominirt, welcher auch ehist seine Abfertigung
empfangen/ und alsdann seine Reyß gehn Adrianopel fortsetzen wird; Sonsten will
verlauten/ daß in Arabien ein neue Rebellion außgebrochen/ und sich auch der Per-
sianer starck rüste das Ottomannische Reich zu bekriegen.
Hamburg den 23. dito.
Alhier ist Nachricht eingelauffen/ daß in England 3. hiessiger Schiffe von Porta
port kommen auffgebracht worden/ ein Schiffer so von Bordeaux arrivirt, hat im
Canal 34. grosse Kriegs-Schiffe/ aber kein Holländisches gesehen; In Hollstein
wird der Dennemarckische Außschuß in 15000. Mann starck zusammen geführt/
und der König mit einem grossen Gefolg zu Glückstatt erwartet/ hat von hiesiger
Statt die Huldigung abermahl begehren lassen. Die Stockholmer Brieff mel-
den/ daß alda ein geheimes Consilium von 2. Uhr Nachmittag biß späht in den
Abendt gehalten worden/ wie man vernimbt/ ist die Resolution gefast sich bey dem
Frantzösischen Eng- und Holländischen Krieg neutral zu halten und selbigen Par-
theyen der Cron mediation ahnzubiethen/ immittels seint viele Schiff in beschlag
genommen Völcker nach den Hertzogthumen Brehmen und Vehrden überzufüh-
ren/ so nit allein zu Verstärckung selbiger Garnisonen/ sondern auch zur Bevästi-
gung deß abgestochenen Platzes Lehe ahn der Weser (allwo der Fluß sehr breit und
so tieff ist/ daß eine Anzahl grosser Schiffen daselbst liegen kan) sollen gebraucht
werden; Der König hat dem Graffen Königsmarck nit zulassen wollen/ den Hol-
ländern zu dienen/ deß Reichs Cantzlers Sohn aber ist verstattet/ die Campagne
zu sehen/ jedoch daß er sich bey keinem Theil einlasse/ man hält jedoch für gewiß/ daß
die Graffen Torstensohn und Wittenberg sich in Frantzösischen Dienst begeben
werden.
Cölln den 24. dito.
Die Frantzösische Trouppen in hiesigem Ertz-Stifft haben Ordre bekommen
sich zum Auffbruch fertig zu halten/ umb ehist mit andern zu conjungiren/ dahero
sie nun enger zusammen rücken; Umb Neuß wachen alle Nacht 700. Pferd/ und
schantzen täglich 4. biß 5000. Mann. Wie auß Londen berichtet wird/ so rüstet sich
der Hertzog von Yorck/ den 28. dieses mit der Flotte in See zu gehen/ welche sambt
der Frantzösischen/ ohne die Brandtschiff und andere Fregatten in 70. Segeln be-
stehen solle/ über diese wird Franckreich noch 20. England aber 30. Kriegs-Schiffe
in reservo halten. Auß Brabandt hat man/ daß zwischen der Sambre und Maaß
hinter Charleroy viel Frantzösische Völcker ahnkommen/ dahin auß allen erober-
ten Plätzen die Lebens-Mittel verschafft/ und sonsten grosse provision gemacht
wird; In allen Holländischen Stätten ist man beschäfftiget/ die Burger zu mun-
stern und einen Außschuß zumachen/ welcher auff die Gräntzen verlegt/ und alle
6. Wochen solle abgelöset werden/ in allen districten auff dem Land ist der fünffte
Mann/ die Stätte darmit zu besetzen/ auffgebotten/ alles rüstet sich zum Feldzug/
und seint schon unterschiedliche Deputirte nach dem Läger so ahm Rhein formirt
wird/ abgereyst; Der Admiral de Reutter ist gleichmässig vorige Woche nach der
Flotte fort/ und wie verlautet/ albereit zu Segel gangen. ENDE.
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Zitationshilfe: | Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 18, Frankfurt (Main), 1672, S. [4]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_wochentliche0018_1672/4>, abgerufen am 16.07.2024. |