Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 18, Frankfurt (Main), 1672.ahngehen/ von deren Relation die gantze Wohlfahrt der Cron dependiren wird; Wien den 20. dito. Gestern ist ist der Kirchen bey denen PP. Augustinern von Ih. Kayserl. Maj. Ih- rich-
ahngehen/ von deren Relation die gantze Wohlfahrt der Cron dependiren wird; Wien den 20. dito. Gestern ist ist der Kirchen bey denen PP. Augustinern von Ih. Kayserl. Maj. Ih- rich-
<TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0003" n="[3]"/> ahngehen/ von deren <hi rendition="#aq">Relation</hi> die gantze Wohlfahrt der Cron <hi rendition="#aq">dependiren</hi> wird;<lb/> der Chur- Brandenburgische Gesandter Herr von Tettau ist wieder gehn Königs-<lb/> berg abgereyst/ der Herr von Overbeck aber zu Warschau verblieben/ den Außgang<lb/> deß künfftigen Reichs-Tags zu erwarten; der bißhero ahm Königl. Hof auffge-<lb/> haltene Türckische <hi rendition="#aq">Chiaus</hi> ist nunmehr auch mit Brieffen an den <hi rendition="#aq">Sultan</hi> und Groß-<lb/> Vezier abgefertiget worden/ dieses Inhalts/ daß der Doroßzenko/ als ein Unter-<lb/> than und Rebell/ nicht Macht habe die Ukraina andern zu übergeben/ darneben<lb/> seynd Schreiben ahn alle gecrönte Häupter in der Christenheit/ wie auch ahn Chur-<lb/> Brandenburg/ abgangen/ in welchen Hülff wider die Türcken begehret wird; In<lb/> der Ukraina haben wieder vier Stätte Königl. Schutz ahngenommen und sich viele<lb/> Cosacken mit Weib und Kindern in deß Königs Theil disseits Niepers gesetzt/ es<lb/> wird auch berichtet/ daß der Hokul/ welcher in Mohilow gelegen/ und sich bey Ahn-<lb/> kunfft der Pohlnischen Armee über den Nieper nach der Wallachey <hi rendition="#aq">salvirt,</hi> bey dem<lb/> Hanenko wiederumb Freundschafft gesucht/ solche auch erhalten habe/ und daß die<lb/> Tartarn/ weilen in ihrem Land grosser Hunger/ über die 20000. gefangene Chri-<lb/> sten zurück gesandt.</p> </div> <space dim="horizontal"/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Wien den 20. dito.</head><lb/> <p>Gestern ist ist der Kirchen bey denen <hi rendition="#aq">PP.</hi> Augustinern von Ih. Kayserl. Maj. Ih-<lb/> rer Hoch Fürstl. <hi rendition="#aq">Eminentz</hi> Herrn Cardinaln von Baden Durlach/ das Cardi-<lb/> nalat Biret mit sonderbahren Solennitäten auffgesetzt/ das <hi rendition="#aq">Te Deum laudamus</hi><lb/> gesungen/ und letzlich vor dem Altar die <hi rendition="#aq">Benediction</hi> von dem Herrn Cardinal ge-<lb/> gegeben worden/ bey welcher Festivitet sich auch Ihre Maj. die regierende Kayse-<lb/> rin/ alle Bottschaffter/ sambt einer grossen Ahnzahl Cavallier und Damen einge-<lb/> funden/ hierauff hat der Fürst von Lobkowitz als Obristhoffmeister Ihre <hi rendition="#aq">Eminentz</hi><lb/> neben allen hohen Kayserl. <hi rendition="#aq">Minist</hi>ern gastirt/ dieselbe hergegen heut besagte <hi rendition="#aq">Mini-<lb/> stros</hi> auff das kostbarste tractiren lassen/ und seint Vorhabens morgen wiederumb<lb/> nach dero Stifftern Kempten und Fulda abzureisen/ so hat sich auch der jüngst<lb/> anhero gelangte Engländischer <hi rendition="#aq">Envoyé</hi> dieser Tagen wieder auff den Weg zu-<lb/> rück begeben. Auß Ober-Ungarn ist nunmehr sichere Nachricht eingelauffen/ daß<lb/> die Türcken ihren Zug nacher Pohlen durch Siebenbürgen würcklich fortsetzen<lb/> wollen/ dahero nicht allein selbigen Landsassen/ sondern auch den Moldauern und<lb/> Wallachen neben andern Orten/ so der Marche deß <hi rendition="#aq">Aly Bassa</hi> betreffen wird/<lb/> mit Proviant/ doch umbs bahre Geld/ zu versehen/ gleichmässig mit denen<lb/> darzu bedürfftigen Fuhren in Bereidschafft zu stehen/ von der Pfordten<lb/> ernstlich befohlen worden; alle Kayserl. Regimenter zu Roß und Fuß seynd schleu-<lb/> nig auß ihren Quartieren auffzubrechen beordert/ und bereits im <hi rendition="#aq">marche</hi> nacher<lb/> Ungarn begriffen/ selbige Gräntzen und Pässe zu verwahren/ dahin auch gestern der<lb/> General Kriegs-<hi rendition="#aq">Commissarius</hi> Herr Graf von Hohenfeldt/ in allem gute Vorse-<lb/> hung zu thun fort gereyßt/ immittelst werden über vorige 10000. Mann zu Fuß/<lb/> noch auff etliche tausend die Patenten verfertiget/ umb ohne die in den Besatzungẽ<lb/> liegende Mannschafft/ künfftig eine Armee von 50000. ins Feld zu stellen; Auß<lb/> Nieder Ungern hat man dißmahl anderst nichts/ als daß der zu Ofen gewesene Ve-<lb/> zier nacher Gran/ selbiger <hi rendition="#aq">Bassa</hi> aber ahn statt seiner nach Ofen verwechselt worden/<lb/> welche Veränderung dem Kayserl. Hof ehist durch einen <hi rendition="#aq">Chiaus</hi> ahnhero solte be-<lb/> <fw type="catch" place="bottom">rich-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[3]/0003]
ahngehen/ von deren Relation die gantze Wohlfahrt der Cron dependiren wird;
der Chur- Brandenburgische Gesandter Herr von Tettau ist wieder gehn Königs-
berg abgereyst/ der Herr von Overbeck aber zu Warschau verblieben/ den Außgang
deß künfftigen Reichs-Tags zu erwarten; der bißhero ahm Königl. Hof auffge-
haltene Türckische Chiaus ist nunmehr auch mit Brieffen an den Sultan und Groß-
Vezier abgefertiget worden/ dieses Inhalts/ daß der Doroßzenko/ als ein Unter-
than und Rebell/ nicht Macht habe die Ukraina andern zu übergeben/ darneben
seynd Schreiben ahn alle gecrönte Häupter in der Christenheit/ wie auch ahn Chur-
Brandenburg/ abgangen/ in welchen Hülff wider die Türcken begehret wird; In
der Ukraina haben wieder vier Stätte Königl. Schutz ahngenommen und sich viele
Cosacken mit Weib und Kindern in deß Königs Theil disseits Niepers gesetzt/ es
wird auch berichtet/ daß der Hokul/ welcher in Mohilow gelegen/ und sich bey Ahn-
kunfft der Pohlnischen Armee über den Nieper nach der Wallachey salvirt, bey dem
Hanenko wiederumb Freundschafft gesucht/ solche auch erhalten habe/ und daß die
Tartarn/ weilen in ihrem Land grosser Hunger/ über die 20000. gefangene Chri-
sten zurück gesandt.
Wien den 20. dito.
Gestern ist ist der Kirchen bey denen PP. Augustinern von Ih. Kayserl. Maj. Ih-
rer Hoch Fürstl. Eminentz Herrn Cardinaln von Baden Durlach/ das Cardi-
nalat Biret mit sonderbahren Solennitäten auffgesetzt/ das Te Deum laudamus
gesungen/ und letzlich vor dem Altar die Benediction von dem Herrn Cardinal ge-
gegeben worden/ bey welcher Festivitet sich auch Ihre Maj. die regierende Kayse-
rin/ alle Bottschaffter/ sambt einer grossen Ahnzahl Cavallier und Damen einge-
funden/ hierauff hat der Fürst von Lobkowitz als Obristhoffmeister Ihre Eminentz
neben allen hohen Kayserl. Ministern gastirt/ dieselbe hergegen heut besagte Mini-
stros auff das kostbarste tractiren lassen/ und seint Vorhabens morgen wiederumb
nach dero Stifftern Kempten und Fulda abzureisen/ so hat sich auch der jüngst
anhero gelangte Engländischer Envoyé dieser Tagen wieder auff den Weg zu-
rück begeben. Auß Ober-Ungarn ist nunmehr sichere Nachricht eingelauffen/ daß
die Türcken ihren Zug nacher Pohlen durch Siebenbürgen würcklich fortsetzen
wollen/ dahero nicht allein selbigen Landsassen/ sondern auch den Moldauern und
Wallachen neben andern Orten/ so der Marche deß Aly Bassa betreffen wird/
mit Proviant/ doch umbs bahre Geld/ zu versehen/ gleichmässig mit denen
darzu bedürfftigen Fuhren in Bereidschafft zu stehen/ von der Pfordten
ernstlich befohlen worden; alle Kayserl. Regimenter zu Roß und Fuß seynd schleu-
nig auß ihren Quartieren auffzubrechen beordert/ und bereits im marche nacher
Ungarn begriffen/ selbige Gräntzen und Pässe zu verwahren/ dahin auch gestern der
General Kriegs-Commissarius Herr Graf von Hohenfeldt/ in allem gute Vorse-
hung zu thun fort gereyßt/ immittelst werden über vorige 10000. Mann zu Fuß/
noch auff etliche tausend die Patenten verfertiget/ umb ohne die in den Besatzungẽ
liegende Mannschafft/ künfftig eine Armee von 50000. ins Feld zu stellen; Auß
Nieder Ungern hat man dißmahl anderst nichts/ als daß der zu Ofen gewesene Ve-
zier nacher Gran/ selbiger Bassa aber ahn statt seiner nach Ofen verwechselt worden/
welche Veränderung dem Kayserl. Hof ehist durch einen Chiaus ahnhero solte be-
rich-
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