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Der allerneuesten Europäischen Welt- und Staats-Geschichte II. Theil. Nr. XXXIX, 20. Woche, Erfurt (Thüringen), 15. Mai 1744.

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hätten. Allein Mathews hat auch zu gleicher Zeit einen Transport
von Antibes nach Monaco in den Hafen Tropetz eingeschlossen. So
will man auch bereits von einer auf Sardinischer Seite victorieusen
Schlacht reden, wobey 6. bis 7000. Spanier und Frantzosen geblie-
ben. Wie ein Extract an Se. Excell. den Administrations - Praesi-
dent
, Gr. von Goes lautet, sollen die Gallo-Franci die Retrenche-
menter
unter Villa-Franca attaqui rt haben, wobey sie so gar den com-
mandir
enden General, Marquis de Susa, zum Kriegs-Gefangenen
gemacht; Es hätten sich aber darzwischen 7. Piemontesische Batail-
lons
versammelt, und den Feind mit aufgepflantzten Bajonets, und
unter blutigem Gefechte zurück gejagt. Man zehlt über 50. Frantzösi-
sche und Spanische Officiers, wie auch 1200. Kriegs-Gefangene. Un-
ter denen Todten ist der General von Maillebois. Von Nizza will
man gar wissen, daß die Deserteurs den Verlust der Alliirten Armee
auf 10000. Mann angegeben; Man hätte zwar den Marquis de Susa
leicht recuperiren können, wenn man hätte Gefahr lauffen wollen, ihn
ohne todt zu schiessen, dem Feind abzunehmen. Die Piemonteser aber
haben 1700. Mann verlohren. Von Versailles aber unterm 27.
April schreibt man, der Printz von Conty habe Villa-Franca und Mon-
talban erobert.

Der Genuesischen Requblic Genua haben die Königin von
Ungarn zu wissen thun lassen, daß sie aus blosser Achtung vor die Ge-
rechtsame souverainer Mächte gesonnen sey, von dem Wormsischen
Tractat wegen Final abzugehen, und den König von Sardinien auf
andere Art zu vergnügen. Die Herren Genueser werden also so höf-
lich seyn, und Jhrer Seits auch wissen, quid faciendum!

Franckreich.

Seine Allerchr. Maj. haben zwar den Herrn Hertzog von Orleans
ersucht, der Campagne in Flandern mit beyzuwohnen, allein
der gute Herr Vetter antwortete: Ew. Maj. Wille ist zwar jedes-
mahl ein Befehl vor mich, weil aber in diesem Krieg der See-
gen des Himmels nothwendig erfordert wird, so will ich lie-
ber Ew. Maj. abwesend, wo es ihr gefällt, alle mögliche Dien-
ste durch mein fleißiges Gebeth leisten
. Hingegen hält der
Hr. Cardinal Tencin beständig darum an. Aber Jhro Allerchristl.
Maj. werden wohl keinen General - Superitendenten bey ihren Ar-
meen brauchen.


hätten. Allein Mathews hat auch zu gleicher Zeit einen Transport
von Antibes nach Monaco in den Hafen Tropetz eingeschlossen. So
will man auch bereits von einer auf Sardinischer Seite victorieusen
Schlacht reden, wobey 6. bis 7000. Spanier und Frantzosen geblie-
ben. Wie ein Extract an Se. Excell. den Adminiſtrations - Præſi-
dent
, Gr. von Goes lautet, sollen die Gallo-Franci die Retrenche-
menter
unter Villa-Franca attaqui rt haben, wobey sie so gar den com-
mandir
enden General, Marquis de Suſa, zum Kriegs-Gefangenen
gemacht; Es hätten sich aber darzwischen 7. Piemontesische Batail-
lons
versammelt, und den Feind mit aufgepflantzten Bajonets, und
unter blutigem Gefechte zurück gejagt. Man zehlt über 50. Frantzösi-
sche und Spanische Officiers, wie auch 1200. Kriegs-Gefangene. Un-
ter denen Todten ist der General von Maillebois. Von Nizza will
man gar wissen, daß die Deſerteurs den Verlust der Alliirten Armee
auf 10000. Mann angegeben; Man hätte zwar den Marquis de Suſa
leicht recuperiren können, wenn man hätte Gefahr lauffen wollen, ihn
ohne todt zu schiessen, dem Feind abzunehmen. Die Piemonteser aber
haben 1700. Mann verlohren. Von Versailles aber unterm 27.
April schreibt man, der Printz von Conty habe Villa-Franca und Mon-
talban erobert.

Der Genuesischen Requblic Genua haben die Königin von
Ungarn zu wissen thun lassen, daß sie aus blosser Achtung vor die Ge-
rechtsame ſouverainer Mächte gesonnen sey, von dem Wormsischen
Tractat wegen Final abzugehen, und den König von Sardinien auf
andere Art zu vergnügen. Die Herren Genueser werden also so höf-
lich seyn, und Jhrer Seits auch wissen, quid faciendum!

Franckreich.

Seine Allerchr. Maj. haben zwar den Herrn Hertzog von Orleans
ersucht, der Campagne in Flandern mit beyzuwohnen, allein
der gute Herr Vetter antwortete: Ew. Maj. Wille ist zwar jedes-
mahl ein Befehl vor mich, weil aber in diesem Krieg der See-
gen des Himmels nothwendig erfordert wird, so will ich lie-
ber Ew. Maj. abwesend, wo es ihr gefällt, alle mögliche Dien-
ste durch mein fleißiges Gebeth leisten
. Hingegen hält der
Hr. Cardinal Tencin beständig darum an. Aber Jhro Allerchristl.
Maj. werden wohl keinen General - Superitendenten bey ihren Ar-
meen brauchen.


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[311/0007] hätten. Allein Mathews hat auch zu gleicher Zeit einen Transport von Antibes nach Monaco in den Hafen Tropetz eingeschlossen. So will man auch bereits von einer auf Sardinischer Seite victorieusen Schlacht reden, wobey 6. bis 7000. Spanier und Frantzosen geblie- ben. Wie ein Extract an Se. Excell. den Adminiſtrations - Præſi- dent , Gr. von Goes lautet, sollen die Gallo-Franci die Retrenche- menter unter Villa-Franca attaqui rt haben, wobey sie so gar den com- mandirenden General, Marquis de Suſa, zum Kriegs-Gefangenen gemacht; Es hätten sich aber darzwischen 7. Piemontesische Batail- lons versammelt, und den Feind mit aufgepflantzten Bajonets, und unter blutigem Gefechte zurück gejagt. Man zehlt über 50. Frantzösi- sche und Spanische Officiers, wie auch 1200. Kriegs-Gefangene. Un- ter denen Todten ist der General von Maillebois. Von Nizza will man gar wissen, daß die Deſerteurs den Verlust der Alliirten Armee auf 10000. Mann angegeben; Man hätte zwar den Marquis de Suſa leicht recuperiren können, wenn man hätte Gefahr lauffen wollen, ihn ohne todt zu schiessen, dem Feind abzunehmen. Die Piemonteser aber haben 1700. Mann verlohren. Von Versailles aber unterm 27. April schreibt man, der Printz von Conty habe Villa-Franca und Mon- talban erobert. Der Genuesischen Requblic Genua haben die Königin von Ungarn zu wissen thun lassen, daß sie aus blosser Achtung vor die Ge- rechtsame ſouverainer Mächte gesonnen sey, von dem Wormsischen Tractat wegen Final abzugehen, und den König von Sardinien auf andere Art zu vergnügen. Die Herren Genueser werden also so höf- lich seyn, und Jhrer Seits auch wissen, quid faciendum! Franckreich. Seine Allerchr. Maj. haben zwar den Herrn Hertzog von Orleans ersucht, der Campagne in Flandern mit beyzuwohnen, allein der gute Herr Vetter antwortete: Ew. Maj. Wille ist zwar jedes- mahl ein Befehl vor mich, weil aber in diesem Krieg der See- gen des Himmels nothwendig erfordert wird, so will ich lie- ber Ew. Maj. abwesend, wo es ihr gefällt, alle mögliche Dien- ste durch mein fleißiges Gebeth leisten. Hingegen hält der Hr. Cardinal Tencin beständig darum an. Aber Jhro Allerchristl. Maj. werden wohl keinen General - Superitendenten bey ihren Ar- meen brauchen.

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Zitationshilfe: Der allerneuesten Europäischen Welt- und Staats-Geschichte II. Theil. Nr. XXXIX, 20. Woche, Erfurt (Thüringen), 15. Mai 1744, S. 311. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_weltgeschichte0239_1744/7>, abgerufen am 30.12.2024.