Der allerneuesten Europäischen Welt- und Staats-Geschichte II. Theil. Nr. XXXVII, 19. Woche, Erfurt (Thüringen), 8. Mai 1744.Niederlande. Wegen der Abreise der Madame de Fenelon hat es einige Schwü- Wegen ein und anderer erlangten Nachricht, die Unterneh- Die Inaugurations - Ceremonie der Königin von Ungarn, Moscau. Man spricht, daß die Braunschweigische Herrschaft von der Czaa- Der Lord Tirawley ist in Moscau ungemein empfangen wor- [Abbildung]
Niederlande. Wegen der Abreise der Madame de Fenelon hat es einige Schwü- Wegen ein und anderer erlangten Nachricht, die Unterneh- Die Inaugurations - Ceremonie der Königin von Ungarn, Moscau. Man spricht, daß die Braunschweigische Herrschaft von der Czaa- Der Lord Tirawley ist in Moscau ungemein empfangen wor- [Abbildung]
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Niederlande.
Wegen der Abreise der Madame de Fenelon hat es einige Schwü-
rigkeiten gesetzt, wegen der nöthigen Paſſports, weil ihr Ge-
mahl, die von einen Ambaſſadeur erforderlichen Formalitæten mit
Abschied nehmen, weder bey seinen Weggehen, noch nachher schrifft-
lich in Acht genommen. Es dörfte aber nun nichts zu bedeuten
haben, da er selbst wieder in den Haag angekommen, und mit 4.
sechsspennigen Kutschen 36. mit 4. Pferden und 32. mit 2. Pfer-
den versehenen Kutschen zur Audientz geführt worden. Darinn
er in einer langen Rede England aufgebürdet, es habe allein die
Königin von Ungarn verhindert, daß sie die Friedens - Propoſitio-
nes nicht angenommen.
Wegen ein und anderer erlangten Nachricht, die Unterneh-
mungen der Frantzosen betreffend, hat der Commandant von
Charleroy die Schleussen eröffnet, und dadurch das platte Land 2.
Meilen rund umher unter Wasser gesetzt, wodurch diese Vestung
sattsam vor einem Uberfall gesichert.
Die Inaugurations - Ceremonie der Königin von Ungarn,
als Hertzogin von Brabant, ist den 20. April, 8. Tage drauf aber
die, als Gräfin von Flandern, mit ungemeinem Pracht vollzogen
worden.
Moscau.
Man spricht, daß die Braunschweigische Herrschaft von der Czaa-
rin das Mentzikovische schöne Schloß Oranien-Baum in der U-
kraine geschenckt bekommen.
Der Lord Tirawley ist in Moscau ungemein empfangen wor-
den, er wird sehr diſtinguirt, und solte uns wundern, wenn der
Herr Marquis de la Chatardie seine Eifersucht nicht
ehestens blicken liesse.
[Abbildung]
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