Der allerneuesten Europäischen Welt- und Staats-Geschichte II. Theil. Nr. XX, 10. Woche, Erfurt (Thüringen), 6. März 1744.und dem Obristen, Grafen von Paradieß, ist nun von der Königl. Jhro Excellentz, der General-Feld-Marschall, Graf von Traun, Aus Schlesien verlautet, daß sich zwischen dem Cardinal und Der Königin von Ungarn ist abermahls eine neue Recrouten- Den 21. Febr. geschahe zu Erlangen die hohe Verlobung des re- Franckreich. Die Todtmacherey wird nun bald angehen, und vermuthlich dörff- und dem Obristen, Grafen von Paradieß, ist nun von der Königl. Jhro Excellentz, der General-Feld-Marschall, Graf von Traun, Aus Schlesien verlautet, daß sich zwischen dem Cardinal und Der Königin von Ungarn ist abermahls eine neue Recrouten- Den 21. Febr. geschahe zu Erlangen die hohe Verlobung des re- Franckreich. Die Todtmacherey wird nun bald angehen, und vermuthlich dörff- <TEI> <text> <body> <div type="jPoliticalNews"> <div type="jArticle"> <p><pb facs="#f0004" n="156"/> und dem Obristen, Grafen von Paradieß, ist nun von der Königl.<lb/><hi rendition="#aq">Commiſſion</hi> entschieden, und beyde sind ohne weitere Ahndung,<lb/> jedoch mit angehängter ernstlicher Verwarnung ihres Haus-Arrests<lb/> entlediget, und allbereit bey Hofe erschienen.</p><lb/> <p>Jhro Excellentz, der General-Feld-Marschall, Graf von Traun,<lb/> hat nunmehro das Commando unter dem Printz Carl von Lothrin-<lb/> gen am Rhein bekommen. Zum commandirenden General in Böh-<lb/> men und Mähren ist der nun würckliche Ungarische geheime Rath<lb/> und General-Feld-Zeugmeister, Graf Olivier von Wallis, ernennt.<lb/> Am Rhein wird es wohl vermuthlich am härtesten hergehen, wir<lb/> zweifeln aber, ob man diesen Feld-Zug denen Frantzösischen Gren-<lb/> tzen so nahe und fürchterlich kommen werde; die gute Gelegenheit<lb/> ist vorbey, und nunmehr besser zu dencken als zu reden. Die <hi rendition="#aq">proje-<lb/> cti</hi>rte Neutralitäts und Gegen-Neutralitäts Armeen dörfften wohl<lb/> weniger als man glaubt die teutsche Ruhe befördern.</p><lb/> <p>Aus Schlesien verlautet, daß sich zwischen dem Cardinal und<lb/> Bischoff zu Breßlau, Grafen von Sintzendorff, und dasigem <hi rendition="#aq">Clero,</hi><lb/> wegen einer <hi rendition="#aq">affigi</hi>renden Päbstl. Bulle, die Freymäuer betreffend,<lb/> einige Uneinigkeit eräugnet, dessen Ausschlag mit nechsten zu erwar-<lb/> ten.</p><lb/> <p>Der Königin von Ungarn ist abermahls eine neue Recrouten-<lb/> Stellung von allen Erblanden bis <hi rendition="#aq">ultimo Aprilis</hi> zugestanden, so<lb/> daß 45. Häuser zusammen 1. Mann verwilligen.</p><lb/> <p>Den 21. Febr. geschahe zu Erlangen die hohe Verlobung des re-<lb/> gierenden Hertzogs zu Würtemberg, mit der Durchl. Printzeßin<lb/> Elisabeth Sophia Friderica, aus dem Hause Brandenburg. Sie ist<lb/> gebohren den 6. Septembr. 1732. Jhr Durchl. Herr Vater ist Fri-<lb/> dericus Ernestus, des jetztregierenden Herrn Marggrafs zu Bareuth<lb/> Vaters Bruder, die Fr. Mutter aber Hertzogs Ernesti Ferdinandi zu<lb/> Braunschweig-Bevern, Printzeßin Tochter, Christiana Sophia.</p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <head>Franckreich.</head><lb/> <p><hi rendition="#in">D</hi>ie Todtmacherey wird nun bald angehen, und vermuthlich dörff-<lb/> te, indem wir jetzo davon schreiben, schon etwas vorgefallen<lb/> seyn, davon inzukunfft erstlich das sichere zu berichten ist. Die Fran-<lb/> tzösischen Flotten sind beyderseits ausgelauffen, und der Hr. von Court<lb/> wird vornemlich die Feinde der Allerchristlichen Crone Kunst-mäßig<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [156/0004]
und dem Obristen, Grafen von Paradieß, ist nun von der Königl.
Commiſſion entschieden, und beyde sind ohne weitere Ahndung,
jedoch mit angehängter ernstlicher Verwarnung ihres Haus-Arrests
entlediget, und allbereit bey Hofe erschienen.
Jhro Excellentz, der General-Feld-Marschall, Graf von Traun,
hat nunmehro das Commando unter dem Printz Carl von Lothrin-
gen am Rhein bekommen. Zum commandirenden General in Böh-
men und Mähren ist der nun würckliche Ungarische geheime Rath
und General-Feld-Zeugmeister, Graf Olivier von Wallis, ernennt.
Am Rhein wird es wohl vermuthlich am härtesten hergehen, wir
zweifeln aber, ob man diesen Feld-Zug denen Frantzösischen Gren-
tzen so nahe und fürchterlich kommen werde; die gute Gelegenheit
ist vorbey, und nunmehr besser zu dencken als zu reden. Die proje-
ctirte Neutralitäts und Gegen-Neutralitäts Armeen dörfften wohl
weniger als man glaubt die teutsche Ruhe befördern.
Aus Schlesien verlautet, daß sich zwischen dem Cardinal und
Bischoff zu Breßlau, Grafen von Sintzendorff, und dasigem Clero,
wegen einer affigirenden Päbstl. Bulle, die Freymäuer betreffend,
einige Uneinigkeit eräugnet, dessen Ausschlag mit nechsten zu erwar-
ten.
Der Königin von Ungarn ist abermahls eine neue Recrouten-
Stellung von allen Erblanden bis ultimo Aprilis zugestanden, so
daß 45. Häuser zusammen 1. Mann verwilligen.
Den 21. Febr. geschahe zu Erlangen die hohe Verlobung des re-
gierenden Hertzogs zu Würtemberg, mit der Durchl. Printzeßin
Elisabeth Sophia Friderica, aus dem Hause Brandenburg. Sie ist
gebohren den 6. Septembr. 1732. Jhr Durchl. Herr Vater ist Fri-
dericus Ernestus, des jetztregierenden Herrn Marggrafs zu Bareuth
Vaters Bruder, die Fr. Mutter aber Hertzogs Ernesti Ferdinandi zu
Braunschweig-Bevern, Printzeßin Tochter, Christiana Sophia.
Franckreich.
Die Todtmacherey wird nun bald angehen, und vermuthlich dörff-
te, indem wir jetzo davon schreiben, schon etwas vorgefallen
seyn, davon inzukunfft erstlich das sichere zu berichten ist. Die Fran-
tzösischen Flotten sind beyderseits ausgelauffen, und der Hr. von Court
wird vornemlich die Feinde der Allerchristlichen Crone Kunst-mäßig
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