[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].seynd an statt der Schiffe/ welche man einige Jahr hero verlohren hat/ wieder neue gemacht/ auch seithero dem letzten Frieden 30. Capital-Schiffe gebauet worden. Ih. Königl. Maj. haben eine neue Post-Ordnung publiciren In Schweden stehet zu Wasser und Land alles so gutem Stand lassen / krafft welcher niemand als alle. 3. Maj. und Hertzog Adolph Johann frey/ denen hohen Ministern und Collegien ist auch zwar eine gewisse Summa frey gegeben / das übrige aber müssen sie alle bezahlen. Das siebende Capitel Erzehlet von Königl. Polnisch-Moscowittisch-Türckisch- und Tartarischen Hoff- und Kriegs-Händeln. Königl. Polnische Geschichten. DEn 1. dieses ist zu Zollkiow ein Expresser vom Königl. Polnischen Residenten in Persien spedirt / und 5. Monat unter Wegens gewesen/ mit Schreiben von besagtem Residenten/ und von verschiedenen Geistlichen an Ih. Königl. Maj. dahier bey Hof angelangt / wordurch Gute Zeitungen ans Persten kommen am Polnischen Hof an. Ih. Königl. Majest. berichtet werden/ daß der König von Persien den Krieg gegen die Türcken habe publiciren lassen/ und würden in selbigem Königreich sehr grosse Zurüstungen zum Krieg gemachet/ umb von allen Seiten die Türckische Gräntzen anzufallen. Gemeldter Erpresser meldet auch/ daß er im durchreisen selbiger Länder selbsten mit Augen gesehen habe/ daß die Völcker zusammen geführt worden/ und schon 30000. Mann zu Pferde im Marsch gegen die Türckische Gräntzen im Anzug gewesen wären. Welche Zeitung gedachter Expresse auch in Moscau im durchreisen kund gethan/ und unter dem gemeinen Volck grosse Freud verursacht hat; und hätten ihn die vornehmste Ministri deren Czaaren ersuchet/ denen Polnischen Ambassadeurn zu vermelden/ ihre dahin Reise zu beschleunigen/ so sie auch eyligst von denen Gräntzen/ allwo er sie angetroffen/ bewerckstelliget In Polen beschicht grosse Zurüftung zu künfftiger Campagne. hätten. Es liegen hunderttausend Gulden bey dem Päbstlichen Nuntio parat umb unter die Cossacken auszutheilen. Es werden auch viele Schiffe ausgerüstet/ womit man auff dem Dniester / Lebensmittel und Kriegs-Munitiones, allwo sich die Armee künfftig befinden wird / hinführet/ auch solcher Schiffe im Nothfall zu einer Brücke sich bedienen solle. Auch lässet der Päbstliche Nuntius mit seines Principalen Geldern ein Magazin von Victualien auffrichten/ umb dadurch nechstkünfftigen Feldzug zwölfftausend Mann zu Fuß unterhalten zu können. Sonsten sollen die seynd an statt der Schiffe/ welche man einige Jahr hero verlohren hat/ wieder neue gemacht/ auch seithero dem letzten Frieden 30. Capital-Schiffe gebauet worden. Ih. Königl. Maj. haben eine neue Post-Ordnung publiciren In Schweden stehet zu Wasser und Land alles so gutem Stand lassen / krafft welcher niemand als alle. 3. Maj. und Hertzog Adolph Johann frey/ denen hohen Ministern und Collegien ist auch zwar eine gewisse Summa frey gegeben / das übrige aber müssen sie alle bezahlen. Das siebende Capitel Erzehlet von Königl. Polnisch-Moscowittisch-Türckisch- und Tartarischen Hoff- und Kriegs-Händeln. Königl. Polnische Geschichten. DEn 1. dieses ist zu Zollkiow ein Expresser vom Königl. Polnischen Residenten in Persien spedirt / und 5. Monat unter Wegens gewesen/ mit Schreiben von besagtem Residenten/ und von verschiedenen Geistlichen an Ih. Königl. Maj. dahier bey Hof angelangt / wordurch Gute Zeitungen ans Persten kommen am Polnischen Hof an. Ih. Königl. Majest. berichtet werden/ daß der König von Persien den Krieg gegen die Türcken habe publiciren lassen/ und würden in selbigem Königreich sehr grosse Zurüstungen zum Krieg gemachet/ umb von allen Seiten die Türckische Gräntzen anzufallen. Gemeldter Erpresser meldet auch/ daß er im durchreisen selbiger Länder selbsten mit Augen gesehen habe/ daß die Völcker zusammen geführt worden/ und schon 30000. Mann zu Pferde im Marsch gegen die Türckische Gräntzen im Anzug gewesen wären. Welche Zeitung gedachter Expresse auch in Moscau im durchreisen kund gethan/ und unter dem gemeinen Volck grosse Freud verursacht hat; und hätten ihn die vornehmste Ministri deren Czaaren ersuchet/ denen Polnischen Ambassadeurn zu vermelden/ ihre dahin Reise zu beschleunigen/ so sie auch eyligst von denen Gräntzen/ allwo er sie angetroffen/ bewerckstelliget In Polen beschicht grosse Zurüftung zu künfftiger Campagne. hätten. Es liegen hunderttausend Gulden bey dem Päbstlichen Nuntio parat umb unter die Cossacken auszutheilen. Es werden auch viele Schiffe ausgerüstet/ womit man auff dem Dniester / Lebensmittel und Kriegs-Munitiones, allwo sich die Armee künfftig befinden wird / hinführet/ auch solcher Schiffe im Nothfall zu einer Brücke sich bedienen solle. Auch lässet der Päbstliche Nuntius mit seines Principalen Geldern ein Magazin von Victualien auffrichten/ umb dadurch nechstkünfftigen Feldzug zwölfftausend Mann zu Fuß unterhalten zu können. Sonsten sollen die <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0172" n="160"/> seynd an statt der Schiffe/ welche man einige Jahr hero verlohren hat/ wieder neue gemacht/ auch seithero dem letzten Frieden 30. Capital-Schiffe gebauet worden. Ih. Königl. Maj. haben eine neue Post-Ordnung publiciren <note place="left">In Schweden stehet zu Wasser und Land alles so gutem Stand</note> lassen / krafft welcher niemand als alle. 3. Maj. und Hertzog Adolph Johann frey/ denen hohen Ministern und Collegien ist auch zwar eine gewisse Summa frey gegeben / das übrige aber müssen sie alle bezahlen.</p> </div> <div> <head>Das siebende Capitel</head> <p>Erzehlet von Königl. Polnisch-Moscowittisch-Türckisch- und Tartarischen Hoff- und Kriegs-Händeln.</p> <p><note place="left">Königl. Polnische Geschichten.</note> DEn 1. dieses ist zu Zollkiow ein Expresser vom Königl. Polnischen Residenten in Persien spedirt / und 5. Monat unter Wegens gewesen/ mit Schreiben von besagtem Residenten/ und von verschiedenen Geistlichen an Ih. Königl. Maj. dahier bey Hof angelangt / wordurch <note place="left">Gute Zeitungen ans Persten kommen am Polnischen Hof an.</note> Ih. Königl. Majest. berichtet werden/ daß der König von Persien den Krieg gegen die Türcken habe publiciren lassen/ und würden in selbigem Königreich sehr grosse Zurüstungen zum Krieg gemachet/ umb von allen Seiten die Türckische Gräntzen anzufallen. Gemeldter Erpresser meldet auch/ daß er im durchreisen selbiger Länder selbsten mit Augen gesehen habe/ daß die Völcker zusammen geführt worden/ und schon 30000. Mann zu Pferde im Marsch gegen die Türckische Gräntzen im Anzug gewesen wären. Welche Zeitung gedachter Expresse auch in Moscau im durchreisen kund gethan/ und unter dem gemeinen Volck grosse Freud verursacht hat; und hätten ihn die vornehmste Ministri deren Czaaren ersuchet/ denen Polnischen Ambassadeurn zu vermelden/ ihre dahin Reise zu beschleunigen/ so sie auch eyligst von denen Gräntzen/ allwo er sie angetroffen/ bewerckstelliget <note place="left">In Polen beschicht grosse Zurüftung zu künfftiger Campagne.</note> hätten. Es liegen hunderttausend Gulden bey dem Päbstlichen Nuntio parat umb unter die Cossacken auszutheilen. Es werden auch viele Schiffe ausgerüstet/ womit man auff dem Dniester / Lebensmittel und Kriegs-Munitiones, allwo sich die Armee künfftig befinden wird / hinführet/ auch solcher Schiffe im Nothfall zu einer Brücke sich bedienen solle. Auch lässet der Päbstliche Nuntius mit seines Principalen Geldern ein Magazin von Victualien auffrichten/ umb dadurch nechstkünfftigen Feldzug zwölfftausend Mann zu Fuß unterhalten zu können. Sonsten sollen die </p> </div> </body> </text> </TEI> [160/0172]
seynd an statt der Schiffe/ welche man einige Jahr hero verlohren hat/ wieder neue gemacht/ auch seithero dem letzten Frieden 30. Capital-Schiffe gebauet worden. Ih. Königl. Maj. haben eine neue Post-Ordnung publiciren lassen / krafft welcher niemand als alle. 3. Maj. und Hertzog Adolph Johann frey/ denen hohen Ministern und Collegien ist auch zwar eine gewisse Summa frey gegeben / das übrige aber müssen sie alle bezahlen.
In Schweden stehet zu Wasser und Land alles so gutem Stand Das siebende Capitel Erzehlet von Königl. Polnisch-Moscowittisch-Türckisch- und Tartarischen Hoff- und Kriegs-Händeln.
DEn 1. dieses ist zu Zollkiow ein Expresser vom Königl. Polnischen Residenten in Persien spedirt / und 5. Monat unter Wegens gewesen/ mit Schreiben von besagtem Residenten/ und von verschiedenen Geistlichen an Ih. Königl. Maj. dahier bey Hof angelangt / wordurch Ih. Königl. Majest. berichtet werden/ daß der König von Persien den Krieg gegen die Türcken habe publiciren lassen/ und würden in selbigem Königreich sehr grosse Zurüstungen zum Krieg gemachet/ umb von allen Seiten die Türckische Gräntzen anzufallen. Gemeldter Erpresser meldet auch/ daß er im durchreisen selbiger Länder selbsten mit Augen gesehen habe/ daß die Völcker zusammen geführt worden/ und schon 30000. Mann zu Pferde im Marsch gegen die Türckische Gräntzen im Anzug gewesen wären. Welche Zeitung gedachter Expresse auch in Moscau im durchreisen kund gethan/ und unter dem gemeinen Volck grosse Freud verursacht hat; und hätten ihn die vornehmste Ministri deren Czaaren ersuchet/ denen Polnischen Ambassadeurn zu vermelden/ ihre dahin Reise zu beschleunigen/ so sie auch eyligst von denen Gräntzen/ allwo er sie angetroffen/ bewerckstelliget hätten. Es liegen hunderttausend Gulden bey dem Päbstlichen Nuntio parat umb unter die Cossacken auszutheilen. Es werden auch viele Schiffe ausgerüstet/ womit man auff dem Dniester / Lebensmittel und Kriegs-Munitiones, allwo sich die Armee künfftig befinden wird / hinführet/ auch solcher Schiffe im Nothfall zu einer Brücke sich bedienen solle. Auch lässet der Päbstliche Nuntius mit seines Principalen Geldern ein Magazin von Victualien auffrichten/ umb dadurch nechstkünfftigen Feldzug zwölfftausend Mann zu Fuß unterhalten zu können. Sonsten sollen die
Königl. Polnische Geschichten.
Gute Zeitungen ans Persten kommen am Polnischen Hof an.
In Polen beschicht grosse Zurüftung zu künfftiger Campagne.
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