Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[N. N.]: Neuer Lust- und Lehrreicher Schau-Platz. Nürnberg, 1685.

Bild:
<< vorherige Seite

termahls wider Verhoffen Einen wunderbarlich reich/ als wie den frommen Joseph nach ausgestandenem Gefängnisse; den David nach seiner hingelegten Hirten-Tasche/ und den Salomon durch seines Vatern hinterlassenes und vor sich erhaltenes Reichthum; Allein das gröste erlanget man durch Schweis/ Mühe und Arbeit/ wie an denen zu Tyro und Sidon/ an den Rubenitern und Gadditern / durch die geschlagene Agarener/ an denen Israeliten durch die verjagten Midianiter/ und an denen zu Bethulia durch des Holofernes ausgeplündertes Lager zu sehen. Des Narren Weeg zur Arbeit/ sagt man/ wird Ihm sauer. Will man den rechten Weeg zur Arbeit wissen/ und sich von dem Armuth nicht übereilen lassen / so suche ein Jeder eine ehrliche Handthierung. Stehe seinem gedencke/ daß ein Mensch nichts ohne Mühe und Arbeit haben kan. Denn es ist besser unter der Arbeit sich beugen/ als bey dem Armuthe stolzieren: Jenes bringet gute Gedancken/ dieses aber böse: Jenes ist ein Göttlicher Beruf/ dieses aber ein Teufelischer/ welcher nicht gestehen will/ daß der Mensch zur Arbeit gebohren / noch daß Er sein Brod im Schweiß seines Angesichts suchen solle.

termahls wider Verhoffen Einen wunderbarlich reich/ als wie den frommen Joseph nach ausgestandenem Gefängnisse; den David nach seiner hingelegten Hirten-Tasche/ und den Salomon durch seines Vatern hinterlassenes und vor sich erhaltenes Reichthum; Allein das gröste erlanget man durch Schweis/ Mühe und Arbeit/ wie an denen zu Tyro und Sidon/ an den Rubenitern und Gadditern / durch die geschlagene Agarener/ an denen Israeliten durch die verjagten Midianiter/ und an denen zu Bethulia durch des Holofernes ausgeplündertes Lager zu sehen. Des Narren Weeg zur Arbeit/ sagt man/ wird Ihm sauer. Will man den rechten Weeg zur Arbeit wissen/ und sich von dem Armuth nicht übereilen lassen / so suche ein Jeder eine ehrliche Handthierung. Stehe seinem gedencke/ daß ein Mensch nichts ohne Mühe und Arbeit haben kan. Denn es ist besser unter der Arbeit sich beugen/ als bey dem Armuthe stolzieren: Jenes bringet gute Gedancken/ dieses aber böse: Jenes ist ein Göttlicher Beruf/ dieses aber ein Teufelischer/ welcher nicht gestehen will/ daß der Mensch zur Arbeit gebohren / noch daß Er sein Brod im Schweiß seines Angesichts suchen solle.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0554" n="530"/>
termahls wider Verhoffen Einen wunderbarlich reich/ als wie den frommen                      Joseph nach ausgestandenem Gefängnisse; den David nach seiner hingelegten                      Hirten-Tasche/ und den Salomon durch seines Vatern hinterlassenes und vor sich                      erhaltenes Reichthum; Allein das gröste erlanget man durch Schweis/ Mühe und                      Arbeit/ wie an denen zu Tyro und Sidon/ an den Rubenitern und Gadditern /                      durch die geschlagene Agarener/ an denen Israeliten durch die verjagten                      Midianiter/ und an denen zu Bethulia durch des Holofernes ausgeplündertes Lager                      zu sehen. Des Narren Weeg zur Arbeit/ sagt man/ wird Ihm sauer. Will man den                      rechten Weeg zur Arbeit wissen/ und sich von dem Armuth nicht übereilen lassen                     / so suche ein Jeder eine ehrliche Handthierung. Stehe seinem gedencke/ daß ein                      Mensch nichts ohne Mühe und Arbeit haben kan. Denn es ist besser unter der                      Arbeit sich beugen/ als bey dem Armuthe stolzieren: Jenes bringet gute                      Gedancken/ dieses aber böse: Jenes ist ein Göttlicher Beruf/ dieses aber ein                      Teufelischer/ welcher nicht gestehen will/ daß der Mensch zur Arbeit gebohren                     / noch daß Er sein Brod im Schweiß seines Angesichts suchen solle.</p>
      </div>
      <div>
</div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[530/0554] termahls wider Verhoffen Einen wunderbarlich reich/ als wie den frommen Joseph nach ausgestandenem Gefängnisse; den David nach seiner hingelegten Hirten-Tasche/ und den Salomon durch seines Vatern hinterlassenes und vor sich erhaltenes Reichthum; Allein das gröste erlanget man durch Schweis/ Mühe und Arbeit/ wie an denen zu Tyro und Sidon/ an den Rubenitern und Gadditern / durch die geschlagene Agarener/ an denen Israeliten durch die verjagten Midianiter/ und an denen zu Bethulia durch des Holofernes ausgeplündertes Lager zu sehen. Des Narren Weeg zur Arbeit/ sagt man/ wird Ihm sauer. Will man den rechten Weeg zur Arbeit wissen/ und sich von dem Armuth nicht übereilen lassen / so suche ein Jeder eine ehrliche Handthierung. Stehe seinem gedencke/ daß ein Mensch nichts ohne Mühe und Arbeit haben kan. Denn es ist besser unter der Arbeit sich beugen/ als bey dem Armuthe stolzieren: Jenes bringet gute Gedancken/ dieses aber böse: Jenes ist ein Göttlicher Beruf/ dieses aber ein Teufelischer/ welcher nicht gestehen will/ daß der Mensch zur Arbeit gebohren / noch daß Er sein Brod im Schweiß seines Angesichts suchen solle.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_schauplatz_1685
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_schauplatz_1685/554
Zitationshilfe: [N. N.]: Neuer Lust- und Lehrreicher Schau-Platz. Nürnberg, 1685, S. 530. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_schauplatz_1685/554>, abgerufen am 21.11.2024.