[N. N.]: Neuer Lust- und Lehrreicher Schau-Platz. Nürnberg, 1685.nackend/ blos/ und elend; Also ist auch der Ausgang desselbigen mühsam/ erbärmlich/ beschwerlich und gefährlich. Des Mercurii Opfer-Fest. WIr Menschen sind von Anfang der Welt zum Sündenfall geneigt/ und stecken noch bis auf den heutigen Tag in Aberglauben biß über die Ohren. Policharus schreibet / daß man bey denen Atheniensern am 13. Tage des Monats Novembris dem Mercurio Terrestri zu Ehren ein Fest gefeyert/ dabey man den Saamen von allen Dingen/ und geschlachtem Viehe/ es mochte Namen haben/ wie es wollte/ in einen Topf zusammen schüttete/ und mit einander kochen liesse/ es war aber keinem aus diesem Topfe etwas zu kosten erlaubet. Uber dieses opferten Ihm auch die jenigen/ so in Leib und Lebens-Gefahr gerathen/ und daraus wieder glücklich entkommen waren. Die bey ben Heyden getriebene Abgötterey. ES ist die Abgötterey dieses/ was man für Gott aufwirfft/ da doch in demselben nichts göttliches anzutreffen; Einem Bild göttliche Ehre erzeiget/ sonderliche Gottesdienste wider Gottes Gebot anrichtet/ und das anruffet/ in welchen doch selbsten nichts als vergängliches stecket. Nicht zu zweifeln ist es/ daß der falsche Gottesdienst von Cain und seinem Geschlechte ausgesprenget/ und hernach aus Gottes Verhängnis zur Straffe der Welt auf die / so sich von der Kirchen Gottes abgesondert/ fortgepflanzet worden. Eigene Andacht hat der Teufel erdacht/ nachdem des gottlosen Chams Geschlechte/ davon die Heyden hergekommen/ sich nicht wenig vermehrete/ und die besten Oerter in Orient einnahm; da achtete es auch die reine Lehre Gottes nicht / verließ dieselbe/ und richtete bey der ersten Monarchie die greulichste Abgötterey an. Sem aber/ der mittler Sohn des Noae/ hielte und glaubte der Verheissung des Weibes Saamen feste/ und lehrete solche Versprechungen Gottes denen Nachkommenden treulich. Als nun ie mehr und mehr solche Abgötterey zu Babel/ und bey den Chaldae ern überhand nahm/ daß auch der Heil. Vätter ihre Kinder dadurch vergifftet wurden/ berief Gott den Abraham/ wie oben gedacht / aus Chadaea/ befahl Ihm aus dem falschen Gottesdienste in Palästina zu ziehen / und sich zu dem alten Sem/ welcher zu Salem wohnete/ zu begeben/ und damit der Saame Abrahams von den Abgöttischen Völkern abgesondert werden möchte / hefftete Gott an seine Gnaden-Verheissung ein Zeichen oder Siegel/ gab Ihm und seinem Geschlechte die Beschneidung/ und ertheilete denenselben ein besonderes Land/ und zugleich auch ein besonders geist- und weltliches Regiment. Hierzwischen verblieben die Heyden bey ihrer Abgötterey/ machten Ihre eigene Götzen/ und theileten sie nach ihren Ländern ein. Allermassen denn die Babyonier und andere Völker ihren Abgott den Beel/ die zu Ekron den Beelzebub / die Philister den Astharoth/ die Amoniter den Millkom/ die Moabiter den Chamos / die Griechen und Römer eine fast unglaubliche Zahl/ und die Teutschen den Herculem/ Mercurium/ Martem und Venerem hielten. Gott verhenget auch ohne Zweifel dem Teufel Zeichen zu thun. Alle Creaturen soll man dergestalt ansehen / damit wir sie nicht zu Göttern machen. Die alten nackend/ blos/ und elend; Also ist auch der Ausgang desselbigen mühsam/ erbärmlich/ beschwerlich und gefährlich. Des Mercurii Opfer-Fest. WIr Menschen sind von Anfang der Welt zum Sündenfall geneigt/ und stecken noch bis auf den heutigen Tag in Aberglauben biß über die Ohren. Policharus schreibet / daß man bey denẽ Atheniensern am 13. Tage des Monats Novembris dem Mercurio Terrestri zu Ehren ein Fest gefeyert/ dabey man den Saamen von allen Dingen/ und geschlachtem Viehe/ es mochte Namen haben/ wie es wollte/ in einen Topf zusammen schüttete/ und mit einander kochen liesse/ es war aber keinem aus diesem Topfe etwas zu kosten erlaubet. Uber dieses opferten Ihm auch die jenigen/ so in Leib und Lebens-Gefahr gerathen/ und daraus wieder glücklich entkommen waren. Die bey ben Heyden getriebene Abgötterey. ES ist die Abgötterey dieses/ was man für Gott aufwirfft/ da doch in demselben nichts göttliches anzutreffen; Einem Bild göttliche Ehre erzeiget/ sonderliche Gottesdienste wider Gottes Gebot anrichtet/ uñ das anruffet/ in welchẽ doch selbsten nichts als vergängliches stecket. Nicht zu zweifeln ist es/ daß der falsche Gottesdienst von Cain und seinem Geschlechte ausgesprenget/ und hernach aus Gottes Verhängnis zur Straffe der Welt auf die / so sich von der Kirchen Gottes abgesondert/ fortgepflanzet worden. Eigene Andacht hat der Teufel erdacht/ nachdem des gottlosen Chams Geschlechte/ davon die Heyden hergekom̃en/ sich nicht wenig vermehrete/ und die besten Oerter in Orient einnahm; da achtete es auch die reine Lehre Gottes nicht / verließ dieselbe/ und richtete bey der ersten Monarchie die greulichste Abgötterey an. Sem aber/ der mittler Sohn des Noae/ hielte und glaubte der Verheissung des Weibes Saamen feste/ und lehrete solche Versprechungen Gottes denen Nachkommenden treulich. Als nun ie mehr und mehr solche Abgötterey zu Babel/ und bey den Chaldae ern überhand nahm/ daß auch der Heil. Vätter ihre Kinder dadurch vergifftet wurden/ berief Gott den Abraham/ wie oben gedacht / aus Chadaea/ befahl Ihm aus dem falschen Gottesdienste in Palästina zu ziehen / und sich zu dem alten Sem/ welcher zu Salem wohnete/ zu begeben/ und damit der Saame Abrahams von den Abgöttischen Völkern abgesondert werden möchte / hefftete Gott an seine Gnaden-Verheissung ein Zeichen oder Siegel/ gab Ihm und seinem Geschlechte die Beschneidung/ und ertheilete denenselben ein besonderes Land/ und zugleich auch ein besonders geist- und weltliches Regiment. Hierzwischen verblieben die Heyden bey ihrer Abgötterey/ machten Ihre eigene Götzen/ und theileten sie nach ihren Ländern ein. Allermassen denn die Babyonier und andere Völker ihren Abgott den Beel/ die zu Ekron den Beelzebub / die Philister den Astharoth/ die Amoniter den Millkom/ die Moabiter den Chamos / die Griechen und Römer eine fast unglaubliche Zahl/ und die Teutschen den Herculem/ Mercurium/ Martem und Venerem hielten. Gott verhenget auch ohne Zweifel dem Teufel Zeichen zu thun. Alle Creaturen soll man dergestalt ansehen / damit wir sie nicht zu Göttern machen. Die alten <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0442" n="408"/> nackend/ blos/ und elend; Also ist auch der Ausgang desselbigen mühsam/ erbärmlich/ beschwerlich und gefährlich.</p> </div> <div> <head>Des Mercurii Opfer-Fest.</head> <p>WIr Menschen sind von Anfang der Welt zum Sündenfall geneigt/ und stecken noch bis auf den heutigen Tag in Aberglauben biß über die Ohren. Policharus schreibet / daß man bey denẽ Atheniensern am 13. Tage des Monats Novembris dem Mercurio Terrestri zu Ehren ein Fest gefeyert/ dabey man den Saamen von allen Dingen/ und geschlachtem Viehe/ es mochte Namen haben/ wie es wollte/ in einen Topf zusammen schüttete/ und mit einander kochen liesse/ es war aber keinem aus diesem Topfe etwas zu kosten erlaubet. Uber dieses opferten Ihm auch die jenigen/ so in Leib und Lebens-Gefahr gerathen/ und daraus wieder glücklich entkommen waren.</p> <p><note place="left">Die bey ben Heyden getriebene Abgötterey.</note> ES ist die Abgötterey dieses/ was man für Gott aufwirfft/ da doch in demselben nichts göttliches anzutreffen; Einem Bild göttliche Ehre erzeiget/ sonderliche Gottesdienste wider Gottes Gebot anrichtet/ uñ das anruffet/ in welchẽ doch selbsten nichts als vergängliches stecket. Nicht zu zweifeln ist es/ daß der falsche Gottesdienst von Cain und seinem Geschlechte ausgesprenget/ und hernach aus Gottes Verhängnis zur Straffe der Welt auf die / so sich von der Kirchen Gottes abgesondert/ fortgepflanzet worden. Eigene Andacht hat der Teufel erdacht/ nachdem des gottlosen Chams Geschlechte/ davon die Heyden hergekom̃en/ sich nicht wenig vermehrete/ und die besten Oerter in Orient einnahm; da achtete es auch die reine Lehre Gottes nicht / verließ dieselbe/ und richtete bey der ersten Monarchie die greulichste Abgötterey an. Sem aber/ der mittler Sohn des Noae/ hielte und glaubte der Verheissung des Weibes Saamen feste/ und lehrete solche Versprechungen Gottes denen Nachkommenden treulich. Als nun ie mehr und mehr solche Abgötterey zu Babel/ und bey den Chaldae ern überhand nahm/ daß auch der Heil. Vätter ihre Kinder dadurch vergifftet wurden/ berief Gott den Abraham/ wie oben gedacht / aus Chadaea/ befahl Ihm aus dem falschen Gottesdienste in Palästina zu ziehen / und sich zu dem alten Sem/ welcher zu Salem wohnete/ zu begeben/ und damit der Saame Abrahams von den Abgöttischen Völkern abgesondert werden möchte / hefftete Gott an seine Gnaden-Verheissung ein Zeichen oder Siegel/ gab Ihm und seinem Geschlechte die Beschneidung/ und ertheilete denenselben ein besonderes Land/ und zugleich auch ein besonders geist- und weltliches Regiment. Hierzwischen verblieben die Heyden bey ihrer Abgötterey/ machten Ihre eigene Götzen/ und theileten sie nach ihren Ländern ein. Allermassen denn die Babyonier und andere Völker ihren Abgott den Beel/ die zu Ekron den Beelzebub / die Philister den Astharoth/ die Amoniter den Millkom/ die Moabiter den Chamos / die Griechen und Römer eine fast unglaubliche Zahl/ und die Teutschen den Herculem/ Mercurium/ Martem und Venerem hielten. Gott verhenget auch ohne Zweifel dem Teufel Zeichen zu thun. Alle Creaturen soll man dergestalt ansehen / damit wir sie nicht zu Göttern machen. Die alten </p> </div> </body> </text> </TEI> [408/0442]
nackend/ blos/ und elend; Also ist auch der Ausgang desselbigen mühsam/ erbärmlich/ beschwerlich und gefährlich.
Des Mercurii Opfer-Fest. WIr Menschen sind von Anfang der Welt zum Sündenfall geneigt/ und stecken noch bis auf den heutigen Tag in Aberglauben biß über die Ohren. Policharus schreibet / daß man bey denẽ Atheniensern am 13. Tage des Monats Novembris dem Mercurio Terrestri zu Ehren ein Fest gefeyert/ dabey man den Saamen von allen Dingen/ und geschlachtem Viehe/ es mochte Namen haben/ wie es wollte/ in einen Topf zusammen schüttete/ und mit einander kochen liesse/ es war aber keinem aus diesem Topfe etwas zu kosten erlaubet. Uber dieses opferten Ihm auch die jenigen/ so in Leib und Lebens-Gefahr gerathen/ und daraus wieder glücklich entkommen waren.
ES ist die Abgötterey dieses/ was man für Gott aufwirfft/ da doch in demselben nichts göttliches anzutreffen; Einem Bild göttliche Ehre erzeiget/ sonderliche Gottesdienste wider Gottes Gebot anrichtet/ uñ das anruffet/ in welchẽ doch selbsten nichts als vergängliches stecket. Nicht zu zweifeln ist es/ daß der falsche Gottesdienst von Cain und seinem Geschlechte ausgesprenget/ und hernach aus Gottes Verhängnis zur Straffe der Welt auf die / so sich von der Kirchen Gottes abgesondert/ fortgepflanzet worden. Eigene Andacht hat der Teufel erdacht/ nachdem des gottlosen Chams Geschlechte/ davon die Heyden hergekom̃en/ sich nicht wenig vermehrete/ und die besten Oerter in Orient einnahm; da achtete es auch die reine Lehre Gottes nicht / verließ dieselbe/ und richtete bey der ersten Monarchie die greulichste Abgötterey an. Sem aber/ der mittler Sohn des Noae/ hielte und glaubte der Verheissung des Weibes Saamen feste/ und lehrete solche Versprechungen Gottes denen Nachkommenden treulich. Als nun ie mehr und mehr solche Abgötterey zu Babel/ und bey den Chaldae ern überhand nahm/ daß auch der Heil. Vätter ihre Kinder dadurch vergifftet wurden/ berief Gott den Abraham/ wie oben gedacht / aus Chadaea/ befahl Ihm aus dem falschen Gottesdienste in Palästina zu ziehen / und sich zu dem alten Sem/ welcher zu Salem wohnete/ zu begeben/ und damit der Saame Abrahams von den Abgöttischen Völkern abgesondert werden möchte / hefftete Gott an seine Gnaden-Verheissung ein Zeichen oder Siegel/ gab Ihm und seinem Geschlechte die Beschneidung/ und ertheilete denenselben ein besonderes Land/ und zugleich auch ein besonders geist- und weltliches Regiment. Hierzwischen verblieben die Heyden bey ihrer Abgötterey/ machten Ihre eigene Götzen/ und theileten sie nach ihren Ländern ein. Allermassen denn die Babyonier und andere Völker ihren Abgott den Beel/ die zu Ekron den Beelzebub / die Philister den Astharoth/ die Amoniter den Millkom/ die Moabiter den Chamos / die Griechen und Römer eine fast unglaubliche Zahl/ und die Teutschen den Herculem/ Mercurium/ Martem und Venerem hielten. Gott verhenget auch ohne Zweifel dem Teufel Zeichen zu thun. Alle Creaturen soll man dergestalt ansehen / damit wir sie nicht zu Göttern machen. Die alten
Die bey ben Heyden getriebene Abgötterey.
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