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[N. N.]: Neuer Lust- und Lehrreicher Schau-Platz. Nürnberg, 1685.

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nicht höher erhoben. Eine grosse Narrheit ist es/ wann Einer sich einbildet/ er sey aus einer bessern Materia gemacht/ als ein Anderer: Eine noch grössere Thorheit aber/ wenn ein Reicher vermeinet/ er sey um seines Reichthums willen besser als der Andere. Wir Menschen spielen mit den irdischen Gefässen/ als wie die kleinen Kinder mit Tiegeln und Töpfen/ welche in einem Augenblicke zerbrechen: Wir machen unsere Rechnung auf viel Jahre/ theilen unser Vermögen ein/ und suchen wie wir uns täglich empor heben mögen/ und sind doch dessen nicht eines Schrittes weit versichert. Die Grentzen sind uns gesetzt/ ob wir schon das Ziel nicht wissen: Wie ein Glaß zerbricht: Also sind auch unsere Fälle: Wir führen ohn Unterlaß an uns/ was in uns täglich zerbricht. Wir sterben/ und alle Tage fähret ein Theil unsers Lebens hinweg. In der Kindheit handeln wir/ wie die Kinder/ in Mitten des Alters leben wir der Welt zu gefallen/ im Alter aber / wollten wir gerne das ersetzen/ was uns zu thun unmöglich. Die Sonne hält ihren richtigen Lauff/ wo sie sich endiget/ da fänget sie wiederum an: Des Menschlichen Lebens Anfang ist auch sein Ende: Das Ende der Zeit ist der Anfang zu der Ewigkeit. Hat man nun wohl gelebet/ so ist der Tod des Lebens Anfang / ist aber das Leben böse gewesen/ so folget das Ende seinen Wercken. Wohl derowegen dem/ der seine Zeit also vollbringet/ daß er nach dem Tode auch die unverwelckte Ruhe geniessen möge.

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nicht höher erhoben. Eine grosse Narrheit ist es/ wann Einer sich einbildet/ er sey aus einer bessern Materia gemacht/ als ein Anderer: Eine noch grössere Thorheit aber/ wenn ein Reicher vermeinet/ er sey um seines Reichthums willen besser als der Andere. Wir Menschen spielen mit den irdischen Gefässen/ als wie die kleinen Kinder mit Tiegeln und Töpfen/ welche in einem Augenblicke zerbrechen: Wir machen unsere Rechnung auf viel Jahre/ theilen unser Vermögen ein/ und suchen wie wir uns täglich empor heben mögen/ und sind doch dessen nicht eines Schrittes weit versichert. Die Grentzen sind uns gesetzt/ ob wir schon das Ziel nicht wissen: Wie ein Glaß zerbricht: Also sind auch unsere Fälle: Wir führen ohn Unterlaß an uns/ was in uns täglich zerbricht. Wir sterben/ und alle Tage fähret ein Theil unsers Lebens hinweg. In der Kindheit handeln wir/ wie die Kinder/ in Mitten des Alters leben wir der Welt zu gefallen/ im Alter aber / wollten wir gerne das ersetzen/ was uns zu thun unmöglich. Die Sonne hält ihren richtigen Lauff/ wo sie sich endiget/ da fänget sie wiederum an: Des Menschlichen Lebens Anfang ist auch sein Ende: Das Ende der Zeit ist der Anfang zu der Ewigkeit. Hat man nun wohl gelebet/ so ist der Tod des Lebens Anfang / ist aber das Leben böse gewesen/ so folget das Ende seinen Wercken. Wohl derowegen dem/ der seine Zeit also vollbringet/ daß er nach dem Tode auch die unverwelckte Ruhe geniessen möge.

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[194/0220] nicht höher erhoben. Eine grosse Narrheit ist es/ wann Einer sich einbildet/ er sey aus einer bessern Materia gemacht/ als ein Anderer: Eine noch grössere Thorheit aber/ wenn ein Reicher vermeinet/ er sey um seines Reichthums willen besser als der Andere. Wir Menschen spielen mit den irdischen Gefässen/ als wie die kleinen Kinder mit Tiegeln und Töpfen/ welche in einem Augenblicke zerbrechen: Wir machen unsere Rechnung auf viel Jahre/ theilen unser Vermögen ein/ und suchen wie wir uns täglich empor heben mögen/ und sind doch dessen nicht eines Schrittes weit versichert. Die Grentzen sind uns gesetzt/ ob wir schon das Ziel nicht wissen: Wie ein Glaß zerbricht: Also sind auch unsere Fälle: Wir führen ohn Unterlaß an uns/ was in uns täglich zerbricht. Wir sterben/ und alle Tage fähret ein Theil unsers Lebens hinweg. In der Kindheit handeln wir/ wie die Kinder/ in Mitten des Alters leben wir der Welt zu gefallen/ im Alter aber / wollten wir gerne das ersetzen/ was uns zu thun unmöglich. Die Sonne hält ihren richtigen Lauff/ wo sie sich endiget/ da fänget sie wiederum an: Des Menschlichen Lebens Anfang ist auch sein Ende: Das Ende der Zeit ist der Anfang zu der Ewigkeit. Hat man nun wohl gelebet/ so ist der Tod des Lebens Anfang / ist aber das Leben böse gewesen/ so folget das Ende seinen Wercken. Wohl derowegen dem/ der seine Zeit also vollbringet/ daß er nach dem Tode auch die unverwelckte Ruhe geniessen möge. [Abbildung]

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Zitationshilfe: [N. N.]: Neuer Lust- und Lehrreicher Schau-Platz. Nürnberg, 1685, S. 194. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_schauplatz_1685/220>, abgerufen am 21.11.2024.