Dienstags Ordinari Post-Zeitungen. Nr. 52, Danzig, 1698.auff denen Strassen wandelen können. Gedachter Sturm hat auch Franckfurth/ vom 4. December. In hiesigen Quartiren haben die Früchte in etwas abgeschla- Haag/ vom 4. December. Nachdem der König von Groß-Brittannien heute sich mit der Rheinstrom/ vom 3. December. Aus dem Zweybrückischen hat man gewisse Nachricht/ ein fal- auff denen Strassen wandelen können. Gedachter Sturm hat auch Franckfurth/ vom 4. December. In hiesigen Quartiren haben die Früchte in etwas abgeschla- Haag/ vom 4. December. Nachdem der König von Groß-Brittannien heute sich mit der Rheinstrom/ vom 3. December. Aus dem Zweybrückischen hat man gewisse Nachricht/ ein fal- <TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0008" n="[8]"/> auff denen Strassen wandelen können. Gedachter Sturm hat auch<lb/> einen fast Manns-dicken Bux-Baum welcher über 200. Jahr alt/<lb/> und in dem Nonnen-Kloster daselbst gestanden/ aus der Erden geris-<lb/> sen. Sonsten seynd daselbst bereits über 200. nue Häuser wieder<lb/> auffgebauet/ und wird die neue Kirche allda diese Woche auch noch<lb/> unter Dach kommen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Franckfurth/ vom 4. December.</head><lb/> <p>In hiesigen Quartiren haben die Früchte in etwas abgeschla-<lb/> gen/ so viel man aber aus dem Ober-Rheinischen vernim̃t/ so steigen<lb/> dieselbe täglich höher/ und sol in dem Ober-Elsaß/ Lotthringen und<lb/> dasigen Grentzen ein grosses Elend wegen des Brod-Mangels seyn/<lb/> indem zuweilen auff etliche Meil Wegs kein Korn auch nicht um<lb/> grosses Geld zu bekommen. Die Frantzosen haben durch Metzer<lb/> Juden etliche 1000. Malter Früchte in Francken einkauffen lassen/<lb/> welche den Rhein herunter und die Mosel hinauff sollen geführet wer-<lb/> den/ es wären aber diese Früchte bey denen Churfürstl: Rhein-Zöl-<lb/> len nicht passiret worden/ wann nicht von dem Königl: Hofe beglaub-<lb/> te Scheine wären vorgezeiget worden/ daß diese Früchte zu der Ein-<lb/> wohner/ und am Brod leidenden Unterthanen Nothdurfft erkaufft/<lb/> und die Juden nichts damit zuschaffen hätten.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Haag/ vom 4. December.</head><lb/> <p>Nachdem der König von Groß-Brittannien heute sich mit der<lb/> Jacht in dem West-Lande erlustiget/ kam Se. Majest. diesen Abend<lb/> zwischen 5. und 6. Uhren allhier wieder zurück/ und speiset darauff bey<lb/> dem Herrn von Reynenburg.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Rheinstrom/ vom 3. December.</head><lb/> <p>Aus dem Zweybrückischen hat man gewisse Nachricht/ ein fal-<lb/> sches Spargiment zu seyn/ als ob die Frantzosen in gedachtem Her-<lb/> tzogthum Poßession nehmen/ und zu dem Ende bey 4000. Mann dar-<lb/> ein verleget würden/ weil der König in Schweden solches Hertzog-<lb/> thum gegen ein Equivalent an Franckreich abgetreten/ welches bey al-<lb/> len desselben Unterthanen grosses Lamentiren verursacht. Solches<lb/> falsches Spargiment rühret/ allem Vermuthen nach/ einig daher/<lb/> um die jenige/ so sich aus andern Orten in diesem Hertzogthum/ nach<lb/> Anlaß der von Ihr. Königl. Majestät in Schweden zu erwarten ha-<lb/> benden Freyheiten/ zu setzen gewilliget/ durch Furcht der Frantzosen<lb/> davon abzuschrecken. Es ist aber hiervon nicht das geringste zu be-<lb/> sorgen/ und leben die Unterthanen dieses Hertzogthums unter Ihr.<lb/><hi rendition="#c">Königl: Majestät in Schweden/ als ihrem allergnädigsten Lan-<lb/> des-Fürsten/ ruhig und höchst vergnügt.</hi> </p> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [[8]/0008]
auff denen Strassen wandelen können. Gedachter Sturm hat auch
einen fast Manns-dicken Bux-Baum welcher über 200. Jahr alt/
und in dem Nonnen-Kloster daselbst gestanden/ aus der Erden geris-
sen. Sonsten seynd daselbst bereits über 200. nue Häuser wieder
auffgebauet/ und wird die neue Kirche allda diese Woche auch noch
unter Dach kommen.
Franckfurth/ vom 4. December.
In hiesigen Quartiren haben die Früchte in etwas abgeschla-
gen/ so viel man aber aus dem Ober-Rheinischen vernim̃t/ so steigen
dieselbe täglich höher/ und sol in dem Ober-Elsaß/ Lotthringen und
dasigen Grentzen ein grosses Elend wegen des Brod-Mangels seyn/
indem zuweilen auff etliche Meil Wegs kein Korn auch nicht um
grosses Geld zu bekommen. Die Frantzosen haben durch Metzer
Juden etliche 1000. Malter Früchte in Francken einkauffen lassen/
welche den Rhein herunter und die Mosel hinauff sollen geführet wer-
den/ es wären aber diese Früchte bey denen Churfürstl: Rhein-Zöl-
len nicht passiret worden/ wann nicht von dem Königl: Hofe beglaub-
te Scheine wären vorgezeiget worden/ daß diese Früchte zu der Ein-
wohner/ und am Brod leidenden Unterthanen Nothdurfft erkaufft/
und die Juden nichts damit zuschaffen hätten.
Haag/ vom 4. December.
Nachdem der König von Groß-Brittannien heute sich mit der
Jacht in dem West-Lande erlustiget/ kam Se. Majest. diesen Abend
zwischen 5. und 6. Uhren allhier wieder zurück/ und speiset darauff bey
dem Herrn von Reynenburg.
Rheinstrom/ vom 3. December.
Aus dem Zweybrückischen hat man gewisse Nachricht/ ein fal-
sches Spargiment zu seyn/ als ob die Frantzosen in gedachtem Her-
tzogthum Poßession nehmen/ und zu dem Ende bey 4000. Mann dar-
ein verleget würden/ weil der König in Schweden solches Hertzog-
thum gegen ein Equivalent an Franckreich abgetreten/ welches bey al-
len desselben Unterthanen grosses Lamentiren verursacht. Solches
falsches Spargiment rühret/ allem Vermuthen nach/ einig daher/
um die jenige/ so sich aus andern Orten in diesem Hertzogthum/ nach
Anlaß der von Ihr. Königl. Majestät in Schweden zu erwarten ha-
benden Freyheiten/ zu setzen gewilliget/ durch Furcht der Frantzosen
davon abzuschrecken. Es ist aber hiervon nicht das geringste zu be-
sorgen/ und leben die Unterthanen dieses Hertzogthums unter Ihr.
Königl: Majestät in Schweden/ als ihrem allergnädigsten Lan-
des-Fürsten/ ruhig und höchst vergnügt.
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(2019-06-07T11:14:20Z)
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Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
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