Dienstags Ordinari Post-Zeitungen. Nr. 47, Danzig, 1698.rung wird dadurch vermehret/ weil der König von Franckreich gros- Mastricht/ vom 31. Octobr. Vorgestern sind die Herren von Haeren und Salick/ Ihr Hoch- Fontainebleau/ vom 29. Octobr. Der König hat am vergangenen Montag zum andern mahl Cöln/
rung wird dadurch vermehret/ weil der König von Franckreich gros- Mastricht/ vom 31. Octobr. Vorgestern sind die Herren von Haeren und Salick/ Ihr Hoch- Fontainebleau/ vom 29. Octobr. Der König hat am vergangenen Montag zum andern mahl Cöln/
<TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0007" n="[7]"/> rung wird dadurch vermehret/ weil der König von Franckreich gros-<lb/> se Magazinen auffrichtet. Es ist nun fast in allen Herrschafften<lb/> die Ausführung der Früchten verbothen/ und deswegen viel tausend<lb/> Malter drunten am Rhein an denen Zollstöcken angehalten stehen/<lb/> welche in denen Schiffen Noth leyden und verderben. Man hat<lb/> Nachricht/ daß kürtzlich zu Philippsburg fast ein Aufflauff gewe-<lb/> sen/ weilen man nicht gnugsames Commiß-Brodt vor die Solda-<lb/> ten/ so in der Guarnison liegen/ anschaffen können/ und sie die Be-<lb/> cker-Laden geplündert haben/ und siehet man kein Mittel/ wie dar-<lb/> innen so bald werde zu remediren seyn; Gleiche Bewandnüs hat<lb/> es auch mit dem Wein/ welcher an vielen Orten nicht tranckbahr<lb/> wird/ und durch den allzufrüh eingefallenen Frost sehr verdorben<lb/> worden. Mit dem hier vorseyenden nähern Gräntz-Convent gehet<lb/> es auch schlecht von statten/ indeme solcher in etlicher Cräyß-Stän-<lb/> den Deputirten bestehet/ welche doch sonst alle ein absonderliches<lb/> Interesse haben; Man hat die Cräyß-Cassa angefangen zu exa-<lb/> miniren/ selbige aber in schlechtem Stande gefunden/ und werden<lb/> dannenhero die morose Stände erinnert werden/ das Ihrige auch<lb/> beyzutragen; Ingleichem wird nunmehro die nacher Philippsburg<lb/> destinirte Cräyß-Battallion zum Stand gebracht werden/ und sol-<lb/> chem nach dain abmarchiren können.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Mastricht/ vom 31. Octobr.</head><lb/> <p>Vorgestern sind die Herren von Haeren und Salick/ Ihr Hoch-<lb/> mögenden Commissar./ unter einen dreyfachen Lösung der Canonen<lb/> zu Schiffe gegangen/ bey welcher Gelegenheit sich die Guarnison al-<lb/> le in den Waffen befunden. Der Preiß von Korn beginnet sich nun<lb/> mercklich zu vermindern.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Fontainebleau/ vom 29. Octobr.</head><lb/> <p>Der König hat am vergangenen Montag zum andern mahl<lb/> einen Expressen nacher Constantinopel gesandt/ mit absoluter Ordre<lb/> an alle Frantzösis. Kauffleute in selbige Stadt/ nichts anders als<lb/> Frantzösis. Wahren und Manufacturen hiesiges Landes zu verkauf-<lb/> fen: Man wil/ daß dergleichen Ordre in alle Türckische See-Ha-<lb/> ven gesandt werden sollen/ indem dieser Hoff der Meinung ist/ daß<lb/> durch dieses Mittel die Negotien in dasigem Reich destomehr flori-<lb/> ren/ und daß viel tausend arme Menschen (davon dieses Land krüm-<lb/> melt und wimmelt) dadurch zu ihren Handwerck und zu ihrer Kost<lb/> gelangen werden.<space dim="horizontal"/> <fw place="bottom" type="catch">Cöln/</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[7]/0007]
rung wird dadurch vermehret/ weil der König von Franckreich gros-
se Magazinen auffrichtet. Es ist nun fast in allen Herrschafften
die Ausführung der Früchten verbothen/ und deswegen viel tausend
Malter drunten am Rhein an denen Zollstöcken angehalten stehen/
welche in denen Schiffen Noth leyden und verderben. Man hat
Nachricht/ daß kürtzlich zu Philippsburg fast ein Aufflauff gewe-
sen/ weilen man nicht gnugsames Commiß-Brodt vor die Solda-
ten/ so in der Guarnison liegen/ anschaffen können/ und sie die Be-
cker-Laden geplündert haben/ und siehet man kein Mittel/ wie dar-
innen so bald werde zu remediren seyn; Gleiche Bewandnüs hat
es auch mit dem Wein/ welcher an vielen Orten nicht tranckbahr
wird/ und durch den allzufrüh eingefallenen Frost sehr verdorben
worden. Mit dem hier vorseyenden nähern Gräntz-Convent gehet
es auch schlecht von statten/ indeme solcher in etlicher Cräyß-Stän-
den Deputirten bestehet/ welche doch sonst alle ein absonderliches
Interesse haben; Man hat die Cräyß-Cassa angefangen zu exa-
miniren/ selbige aber in schlechtem Stande gefunden/ und werden
dannenhero die morose Stände erinnert werden/ das Ihrige auch
beyzutragen; Ingleichem wird nunmehro die nacher Philippsburg
destinirte Cräyß-Battallion zum Stand gebracht werden/ und sol-
chem nach dain abmarchiren können.
Mastricht/ vom 31. Octobr.
Vorgestern sind die Herren von Haeren und Salick/ Ihr Hoch-
mögenden Commissar./ unter einen dreyfachen Lösung der Canonen
zu Schiffe gegangen/ bey welcher Gelegenheit sich die Guarnison al-
le in den Waffen befunden. Der Preiß von Korn beginnet sich nun
mercklich zu vermindern.
Fontainebleau/ vom 29. Octobr.
Der König hat am vergangenen Montag zum andern mahl
einen Expressen nacher Constantinopel gesandt/ mit absoluter Ordre
an alle Frantzösis. Kauffleute in selbige Stadt/ nichts anders als
Frantzösis. Wahren und Manufacturen hiesiges Landes zu verkauf-
fen: Man wil/ daß dergleichen Ordre in alle Türckische See-Ha-
ven gesandt werden sollen/ indem dieser Hoff der Meinung ist/ daß
durch dieses Mittel die Negotien in dasigem Reich destomehr flori-
ren/ und daß viel tausend arme Menschen (davon dieses Land krüm-
melt und wimmelt) dadurch zu ihren Handwerck und zu ihrer Kost
gelangen werden.
Cöln/
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(2019-06-07T11:14:25Z)
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Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
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