Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Dingstags Ordinari Post-Zeitungen. Nr. 42, Danzig, 1698.

Bild:
<< vorherige Seite

päßlichkeit restituiret ist/ und von Cadix um[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt] [vom] 4ten/ daß
Msr. Palis/ sampt seiner Esquadre alldar arriviret wäre/ und
sich mit Msr. d' Estrees conjungiret habe/ selbige bleiben nur
allein alldar auff Msr. de Emfreville wartende/ liegen umb
sämptlich/ wie man sagt/ nach dem Barbarischen Küsten zu
seegeln; daß auff selbigen Küsten laut letztern Briefen den 1.
dieses gewesene Ungewitter/ wird mit diesen letztern Briefen
nicht confirmiret/ also daß es nur ein falsch Gerücht gewesen
ist. Monsr. de Friol/ wird allhier stündlich von Constanti-
nopel erwartet/ umb dem Könige von dem wegen der Friedens-
Vorschlägen alldar passirten/ Rapport zu thun/ selbiger ist
bereits den 10. zu Lyon angelanget/ und den 12 anhero abgereiset.

Londen vom 26. Septemb.

Gestern Morgen zwischen 7. und 8. Uhr bekahm die Princessin
von Dennemarck einen Mißkram zu St. James/ welcher nach der
Zeit wohl abgelauffen ist/ deßwegen die Reise des Printzen von
Dennemarck nacher Windsor auff einige Tage verschoben worden.
Zu Cokpet war gestern der Rath wegen der Dänisch und Schwe-
dischen nach Franckreich gehenden/ von den Englis. aber weggenom-
menen und preißerklährten Schiffen versammlet/ worüber man noch
nicht einig worden/ und kein Ausspruch hierin ergangen ist. Der
Lord Leriton wird in kurtzem nach dem Hertzog von Lotthringen ver-
reisen/ umb selbigen wegen seiner Wiedereinsetzung in sein Hertzog-
thumb im Namen des Königes zu complementiren/ wozu er bereits
5000. Pfund empfangen hat. Die Tresorie bezahlet alle auffs Maltz
passirte Zettel/ und wird im Tour täglich viel Geld geschlagen. Man
rechnet aus/ daß seither dem ersten May diß auff den 31. Aug. letzt
verflossen/ daselbsten 318700. Pfund an Guinees geschlagen sind.
Die Ritter Gore und Smart/ so letzt zu Sherifs dieser Stadt er-
wehlet worden/ haben Bürge gestellet/ umb ihre Function wahrzu-
nehmen. Zwischen dem Couvernement dieser Stadt und dem
Lord-Major ist wegen des Districts der Rivier Tems ein Debat ge-
wesen/ und die letzte verurtheilet/ daß selbige der Rest von der Stadt
wäre/ derer Privilegien er verstehen müste. Das Regiment Fusiliers
ward am vergangen Diengstag Abend zu Portsmouth erwartet/
umb nach den Inseln Gernsey und Jernsey/ zu Ablösung des Regi-
ment Mariniers des Colonels Mordand/ embarquiret zu werden.

Vor

päßlichkeit restituiret ist/ und von Cadix um[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt] [vom] 4ten/ daß
Msr. Palis/ sampt seiner Esquadre alldar arriviret wäre/ und
sich mit Msr. d’ Estrees conjungiret habe/ selbige bleiben nur
allein alldar auff Msr. de Emfreville wartende/ liegen umb
sämptlich/ wie man sagt/ nach dem Barbarischen Küsten zu
seegeln; daß auff selbigen Küsten laut letztern Briefen den 1.
dieses gewesene Ungewitter/ wird mit diesen letztern Briefen
nicht confirmiret/ also daß es nur ein falsch Gerücht gewesen
ist. Monsr. de Friol/ wird allhier stündlich von Constanti-
nopel erwartet/ umb dem Könige von dem wegen der Friedens-
Vorschlägen alldar passirten/ Rapport zu thun/ selbiger ist
bereits den 10. zu Lyon angelanget/ und den 12 anhero abgereiset.

Londen vom 26. Septemb.

Gestern Morgen zwischen 7. und 8. Uhr bekahm die Princessin
von Dennemarck einen Mißkram zu St. James/ welcher nach der
Zeit wohl abgelauffen ist/ deßwegen die Reise des Printzen von
Dennemarck nacher Windsor auff einige Tage verschoben worden.
Zu Cokpet war gestern der Rath wegen der Dänisch und Schwe-
dischen nach Franckreich gehenden/ von den Englis. aber weggenom-
menen und preißerklährten Schiffen versam̃let/ worüber man noch
nicht einig worden/ und kein Ausspruch hierin ergangen ist. Der
Lord Leriton wird in kurtzem nach dem Hertzog von Lotthringen ver-
reisen/ umb selbigen wegen seiner Wiedereinsetzung in sein Hertzog-
thumb im Namen des Königes zu complementiren/ wozu er bereits
5000. Pfund empfangen hat. Die Tresorie bezahlet alle auffs Maltz
passirte Zettel/ und wird im Tour täglich viel Geld geschlagen. Man
rechnet aus/ daß seither dem ersten May diß auff den 31. Aug. letzt
verflossen/ daselbsten 318700. Pfund an Guinees geschlagen sind.
Die Ritter Gore und Smart/ so letzt zu Sherifs dieser Stadt er-
wehlet worden/ haben Bürge gestellet/ umb ihre Function wahrzu-
nehmen. Zwischen dem Couvernement dieser Stadt und dem
Lord-Major ist wegen des Districts der Rivier Tems ein Debat ge-
wesen/ und die letzte verurtheilet/ daß selbige der Rest von der Stadt
wäre/ derer Privilegien er verstehen müste. Das Regiment Fusiliers
ward am vergangen Diengstag Abend zu Portsmouth erwartet/
umb nach den Inseln Gernsey und Jernsey/ zu Ablösung des Regi-
ment Mariniers des Colonels Mordand/ embarquiret zu werden.

Vor
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="jArticle" n="1">
        <p><pb facs="#f0005" n="[5]"/>
päßlichkeit restituiret ist/ und von Cadix um<gap reason="illegible" unit="chars" quantity="1"/> <supplied cert="low">vom</supplied> 4ten/ daß<lb/>
Msr. Palis/ sampt seiner Esquadre alldar arriviret wäre/ und<lb/>
sich mit Msr. d&#x2019; Estrees conjungiret habe/ selbige bleiben nur<lb/>
allein alldar auff Msr. de Emfreville wartende/ liegen umb<lb/>
sämptlich/ wie man sagt/ nach dem Barbarischen Küsten zu<lb/>
seegeln; daß auff selbigen Küsten laut letztern Briefen den 1.<lb/>
dieses gewesene Ungewitter/ wird mit diesen letztern Briefen<lb/>
nicht confirmiret/ also daß es nur ein falsch Gerücht gewesen<lb/>
ist. Monsr. de Friol/ wird allhier stündlich von Constanti-<lb/>
nopel erwartet/ umb dem Könige von dem wegen der Friedens-<lb/>
Vorschlägen alldar passirten/ Rapport zu thun/ selbiger ist<lb/>
bereits den 10. zu Lyon angelanget/ und den 12 anhero abgereiset.</p>
      </div><lb/>
      <div type="jArticle" n="1">
        <head>Londen vom 26. Septemb.</head><lb/>
        <p>Gestern Morgen zwischen 7. und 8. Uhr bekahm die Princessin<lb/>
von Dennemarck einen Mißkram zu St. James/ welcher nach der<lb/>
Zeit wohl abgelauffen ist/ deßwegen die Reise des Printzen von<lb/>
Dennemarck nacher Windsor auff einige Tage verschoben worden.<lb/>
Zu Cokpet war gestern der Rath wegen der Dänisch und Schwe-<lb/>
dischen nach Franckreich gehenden/ von den Englis. aber weggenom-<lb/>
menen und preißerklährten Schiffen versam&#x0303;let/ worüber man noch<lb/>
nicht einig worden/ und kein Ausspruch hierin ergangen ist. Der<lb/>
Lord Leriton wird in kurtzem nach dem Hertzog von Lotthringen ver-<lb/>
reisen/ umb selbigen wegen seiner Wiedereinsetzung in sein Hertzog-<lb/>
thumb im Namen des Königes zu complementiren/ wozu er bereits<lb/>
5000. Pfund empfangen hat. Die Tresorie bezahlet alle auffs Maltz<lb/>
passirte Zettel/ und wird im Tour täglich viel Geld geschlagen. Man<lb/>
rechnet aus/ daß seither dem ersten May diß auff den 31. Aug. letzt<lb/>
verflossen/ daselbsten 318700. Pfund an Guinees geschlagen sind.<lb/>
Die Ritter Gore und Smart/ so letzt zu Sherifs dieser Stadt er-<lb/>
wehlet worden/ haben Bürge gestellet/ umb ihre Function wahrzu-<lb/>
nehmen. Zwischen dem Couvernement dieser Stadt und dem<lb/>
Lord-Major ist wegen des Districts der Rivier Tems ein Debat ge-<lb/>
wesen/ und die letzte verurtheilet/ daß selbige der Rest von der Stadt<lb/>
wäre/ derer Privilegien er verstehen müste. Das Regiment Fusiliers<lb/>
ward am vergangen Diengstag Abend zu Portsmouth erwartet/<lb/>
umb nach den Inseln Gernsey und Jernsey/ zu Ablösung des Regi-<lb/>
ment Mariniers des Colonels Mordand/ embarquiret zu werden.<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Vor</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[5]/0005] päßlichkeit restituiret ist/ und von Cadix um_ vom 4ten/ daß Msr. Palis/ sampt seiner Esquadre alldar arriviret wäre/ und sich mit Msr. d’ Estrees conjungiret habe/ selbige bleiben nur allein alldar auff Msr. de Emfreville wartende/ liegen umb sämptlich/ wie man sagt/ nach dem Barbarischen Küsten zu seegeln; daß auff selbigen Küsten laut letztern Briefen den 1. dieses gewesene Ungewitter/ wird mit diesen letztern Briefen nicht confirmiret/ also daß es nur ein falsch Gerücht gewesen ist. Monsr. de Friol/ wird allhier stündlich von Constanti- nopel erwartet/ umb dem Könige von dem wegen der Friedens- Vorschlägen alldar passirten/ Rapport zu thun/ selbiger ist bereits den 10. zu Lyon angelanget/ und den 12 anhero abgereiset. Londen vom 26. Septemb. Gestern Morgen zwischen 7. und 8. Uhr bekahm die Princessin von Dennemarck einen Mißkram zu St. James/ welcher nach der Zeit wohl abgelauffen ist/ deßwegen die Reise des Printzen von Dennemarck nacher Windsor auff einige Tage verschoben worden. Zu Cokpet war gestern der Rath wegen der Dänisch und Schwe- dischen nach Franckreich gehenden/ von den Englis. aber weggenom- menen und preißerklährten Schiffen versam̃let/ worüber man noch nicht einig worden/ und kein Ausspruch hierin ergangen ist. Der Lord Leriton wird in kurtzem nach dem Hertzog von Lotthringen ver- reisen/ umb selbigen wegen seiner Wiedereinsetzung in sein Hertzog- thumb im Namen des Königes zu complementiren/ wozu er bereits 5000. Pfund empfangen hat. Die Tresorie bezahlet alle auffs Maltz passirte Zettel/ und wird im Tour täglich viel Geld geschlagen. Man rechnet aus/ daß seither dem ersten May diß auff den 31. Aug. letzt verflossen/ daselbsten 318700. Pfund an Guinees geschlagen sind. Die Ritter Gore und Smart/ so letzt zu Sherifs dieser Stadt er- wehlet worden/ haben Bürge gestellet/ umb ihre Function wahrzu- nehmen. Zwischen dem Couvernement dieser Stadt und dem Lord-Major ist wegen des Districts der Rivier Tems ein Debat ge- wesen/ und die letzte verurtheilet/ daß selbige der Rest von der Stadt wäre/ derer Privilegien er verstehen müste. Das Regiment Fusiliers ward am vergangen Diengstag Abend zu Portsmouth erwartet/ umb nach den Inseln Gernsey und Jernsey/ zu Ablösung des Regi- ment Mariniers des Colonels Mordand/ embarquiret zu werden. Vor

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Der Erscheinungsort Danzig und der Verlag Simon R… [mehr]

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Michel Lefèvre, Centre de Recherches et d'Etudes Germaniques, Université Paul Valéry Montpellier 3: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-06-07T11:14:23Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-06-07T11:14:23Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: normalisiert; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_postzeitungen0042_1698
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_postzeitungen0042_1698/5
Zitationshilfe: Dingstags Ordinari Post-Zeitungen. Nr. 42, Danzig, 1698, S. [5]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_postzeitungen0042_1698/5>, abgerufen am 21.12.2024.