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Dingstags Ordinari Post-Zeitungen. Nr. 41a, Danzig, 1698.

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gesetzet über Eckelsund/ Grimsholm auff Brebro/ woselbst von dieser
Kön. Durchl. Gesellschafft eine ansehnliche Reveu und Exercitium
einiger Regimenter geschehen/ nachgehends auff der Insul Oeland
mit der Hirsch-Jagt zu divertiren/ und dann nach Carlscron sich
begeben/ allwo das traurige Adjeu solcher Durchlauchtigsten Per-
sohnen genommen werden soll/ und wird der Hertzog mit seiner Ge-
mahlin in ein groß Königlich Kriegs-Schiff sich embarquiren/ da-
mit nacher Hollstein über zu gehen/ Ihro Majest. die Königliche
Frau Großmutter mit der jüngsten Königlichen Erb-Princeßin von
damen anhero revertiren/ der König aber nacher Gottenburg und
Mastrant/ auch vielleicht andern Plätzen/ sich erheben/ selbe bese-
hen und nöthige Ordres zu ertheilen/ zu welcher Reise GOtt der
Allmächtige viel Glück und Seegen gebe; Immittelst haben die
hier gebliebene Königl. Räthe/ unter welchen die Herren Grafen
Piper und Poles/ den König und dem Hofe allein gefolget. Der
Reichs-Marschall/ Herr Graff Johann Stembock (nur allein zu
Orebro sich befinden) mehrentheils auff ihren Land-Güthern seyn/
wie dann der Herr extraordinair Minister sich auch nach Rosenberg
erhoben/ um in Meinung wochentlich einmahl anhero zu kommen/
und in der Königl. Cantzeley nöthige Ordres zu ertheilen.

Zell/ vom 14. Septemb.

Morgen wird [sich] der Hertzog von Weyhausen erheben/ den
König von Engeland/ so in 6. Tagen erwartet wird/ zu empfangen/
wie man dann dessen Pferde und Bagage stündlich hier vermuhtet.
Zu Gör ist alles zu der bevorstehenden Jagt parat. Es sagen zwar
einige/ daß Ihr. Königl. Majest. in diese Stadt nicht einsprechen/
sondern so fort von Bruchhausen nach der Gör gehen werden/ doch
glaubt man/ daß der Hertzog den König persvadiren werde/ sich ein
paar Tage hier auffzuhalten.

Eckelnförde vom 15. Sept.

Gestern sind Ihr. Hochfürstl. Durchl. unser gnädigster Herr/
4. Meil von Kiel/ unter Femer-Sund angelanget/ und haben allda
Ancker werffen müssen/ heute werden sie in den Kieler Hafen ein-
seegeln/ umb morgen mit dero hochgeliebten Gemahlin den Einzug
halten. Wie man sagt/ habe die Vestung Christian-Pryß/ König-
liche Ordre erhalten/ bey die Paßirung unserer Herrschafft/ alle
darin befindliche Stücken 3. mahl zu lösen/ gleich als wenn der Kö-
nig selbst vorbey ginge.


gesetzet über Eckelsund/ Grimsholm auff Brebro/ woselbst von dieser
Kön. Durchl. Gesellschafft eine ansehnliche Reveu und Exercitium
einiger Regimenter geschehen/ nachgehends auff der Insul Oeland
mit der Hirsch-Jagt zu divertiren/ und dann nach Carlscron sich
begeben/ allwo das traurige Adjeu solcher Durchlauchtigsten Per-
sohnen genommen werden soll/ und wird der Hertzog mit seiner Ge-
mahlin in ein groß Königlich Kriegs-Schiff sich embarquiren/ da-
mit nacher Hollstein über zu gehen/ Ihro Majest. die Königliche
Frau Großmutter mit der jüngsten Königlichen Erb-Princeßin von
damen anhero revertiren/ der König aber nacher Gottenburg und
Mastrant/ auch vielleicht andern Plätzen/ sich erheben/ selbe bese-
hen und nöthige Ordres zu ertheilen/ zu welcher Reise GOtt der
Allmächtige viel Glück und Seegen gebe; Immittelst haben die
hier gebliebene Königl. Räthe/ unter welchen die Herren Grafen
Piper und Poles/ den König und dem Hofe allein gefolget. Der
Reichs-Marschall/ Herr Graff Johann Stembock (nur allein zu
Orebro sich befinden) mehrentheils auff ihren Land-Güthern seyn/
wie dann der Herr extraordinair Minister sich auch nach Rosenberg
erhoben/ um in Meinung wochentlich einmahl anhero zu kommen/
und in der Königl. Cantzeley nöthige Ordres zu ertheilen.

Zell/ vom 14. Septemb.

Morgen wird [sich] der Hertzog von Weyhausen erheben/ den
König von Engeland/ so in 6. Tagen erwartet wird/ zu empfangen/
wie man dann dessen Pferde und Bagage stündlich hier vermuhtet.
Zu Gör ist alles zu der bevorstehenden Jagt parat. Es sagen zwar
einige/ daß Ihr. Königl. Majest. in diese Stadt nicht einsprechen/
sondern so fort von Bruchhausen nach der Gör gehen werden/ doch
glaubt man/ daß der Hertzog den König persvadiren werde/ sich ein
paar Tage hier auffzuhalten.

Eckelnförde vom 15. Sept.

Gestern sind Ihr. Hochfürstl. Durchl. unser gnädigster Herr/
4. Meil von Kiel/ unter Femer-Sund angelanget/ und haben allda
Ancker werffen müssen/ heute werden sie in den Kieler Hafen ein-
seegeln/ umb morgen mit dero hochgeliebten Gemahlin den Einzug
halten. Wie man sagt/ habe die Vestung Christian-Pryß/ König-
liche Ordre erhalten/ bey die Paßirung unserer Herrschafft/ alle
darin befindliche Stücken 3. mahl zu lösen/ gleich als wenn der Kö-
nig selbst vorbey ginge.


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Zitationshilfe: Dingstags Ordinari Post-Zeitungen. Nr. 41a, Danzig, 1698, S. [8]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_postzeitungen0041a_1698/8>, abgerufen am 21.12.2024.