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Freytags Ordinari Post-Zeitungen. Nr. 39, Danzig, 1698.

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bauen angefangen/ solches nach Hofe zu berichten/ und nähere Or-
dre zu erwarten. Hier nimmet die Theurung sehr zu/ daß auch die
Garnison bey dem Marschall de Uxelles sich sehr beklaget/ weil die-
ser aber genau informiret/ daß einige Korn-Juden grosses Getreyde
auffgeschüttet/ und nur auff eine theure Zeit warten/ so hat er ein
Befehl ausgegeben/ dafern sie den hohen Preiß nicht mindern wol-
ten/ er solches Getreyde wurde auffzeichnen/ und auff den Marck
umb einen erleydlichen Preiß führen lassen/ welches denn woll ver-
ursachen dörffte/ daß wir in kurtzer Zeit bald eine wolfeilere Zeit er-
leben dörfften/ insonderheit da das Wetter überaus gut/ und zu Ein-
samlung der Früchte und des Weins sehr diensam ist.

Wien/ vom 10. Septembr.

Die von den jenigen/ principaliter von denen Herbevill- und Sachsen-Gothi-
schen Dragouaer-Regimentern in Siebenbürgen/ entdeckte erschreckliche und da-
hin angesehene Conspiration/ nicht allein die daselbstige Generalität/ sondern auch
die sämbtlichen Ober- und Unter-Officierer zu ermorden/ das Lager auszuplündern/
und so dann sich nacher Temeswar zu salviren/ ist durch die Göttliche Providentz
und vorsichtige Vigilantz des commandirenden und anderer Generals-Personen
zeitlich und glücklich gedämpffet/ und die vornehmsten Rädelsführer mit dem
Strang aus dem Wege geräumet/ und andere mit Spieß-Ruthen gedoppelt ge-
züchtiget und gestraffet worden. Mit der Inquisition wird immerfort von dem
General Radvitin continuiret/ umb biß auff den Grund diese so gefährliche Rebel-
lion mit ihren Umständen zu entdecken/ und die zeitige Remedirung vorzukeh-
ren. Diese gefährliche Conspiration hätte gantz Siebenbürgen allarmiren/ und
die ohne dem der Teutschen Nation ungünstige Hungarn zu einem General-Auf-
stand anfrischen/ nicht weniger der Türckischen Armee Anlaß geben können/ mit
aller Macht hinein zu rücken/ und des Landes sich zu bemächtigen. Man hat
dieser Tagen abermahl eine grosse Quantität von Bley-Kugeln/ Bomben und
anderer Munition gegen Hungarn abgeführet. Von unserer Armee aus Hun-
garn hat man fernere Nachricht/ daß selbige den 31. passato die Brücke über den
Diloster-Morrast paßiret/ und den 1. dieses den Marsch biß an Titul prosequi-
ret. Die Hussaren von Stentora haben 4. gefangene Türcken und 3. Titler Hey-
ducken eingebracht/ so aber nichts zu sagen gewust. Die ausgeschickte 1400.
Pferde gegen Temeswar waren den 19. bey Zenta die Theyß paßiret/ und daß
bey Segedin gestandene Corbellische Regiment beordert worden/ gleich nacher
Canischa zu marschiren/ und alda die Brücke über die Theiß zu schlagen. Eine
Pauliarische Husaren-Parthey hat 4. Stunden von Panzova einen Türckischen
Stück-Hauptmann von Temeswar mit vielen Briefen gefangen bekommen und
eingebracht/ welcher ausgesaget/ daß er von der völligen Temeswarischen Artille-
rie geschickt worden/ um vor ihre und der völligen Garnison Bezahlung zu solli-
citiren/ welche anjetzo in 17000. Mann und 7. Bassen bestehe/ hätten alda 72.
Canonen. Die Wasser wären hier herum sehr angelauffen/ und 3. Graben um

den

bauen angefangen/ solches nach Hofe zu berichten/ und nähere Or-
dre zu erwarten. Hier nimmet die Theurung sehr zu/ daß auch die
Garnison bey dem Marschall de Uxelles sich sehr beklaget/ weil die-
ser aber genau informiret/ daß einige Korn-Juden grosses Getreyde
auffgeschüttet/ und nur auff eine theure Zeit warten/ so hat er ein
Befehl ausgegeben/ dafern sie den hohen Preiß nicht mindern wol-
ten/ er solches Getreyde wurde auffzeichnen/ und auff den Marck
umb einen erleydlichen Preiß führen lassen/ welches denn woll ver-
ursachen dörffte/ daß wir in kurtzer Zeit bald eine wolfeilere Zeit er-
leben dörfften/ insonderheit da das Wetter überaus gut/ und zu Ein-
samlung der Früchte und des Weins sehr diensam ist.

Wien/ vom 10. Septembr.

Die von den jenigen/ principaliter von denen Herbevill- und Sachsen-Gothi-
schen Dragouaer-Regimentern in Siebenbürgen/ entdeckte erschreckliche und da-
hin angesehene Conspiration/ nicht allein die daselbstige Generalität/ sondern auch
die sämbtlichen Ober- und Unter-Officierer zu ermorden/ das Lager auszuplündern/
und so dann sich nacher Temeswar zu salviren/ ist durch die Göttliche Providentz
und vorsichtige Vigilantz des commandirenden und anderer Generals-Personen
zeitlich und glücklich gedämpffet/ und die vornehmsten Rädelsführer mit dem
Strang aus dem Wege geräumet/ und andere mit Spieß-Ruthen gedoppelt ge-
züchtiget und gestraffet worden. Mit der Inquisition wird immerfort von dem
General Radvitin continuiret/ umb biß auff den Grund diese so gefährliche Rebel-
lion mit ihren Umständen zu entdecken/ und die zeitige Remedirung vorzukeh-
ren. Diese gefährliche Conspiration hätte gantz Siebenbürgen allarmiren/ und
die ohne dem der Teutschen Nation ungünstige Hungarn zu einem General-Auf-
stand anfrischen/ nicht weniger der Türckischen Armee Anlaß geben können/ mit
aller Macht hinein zu rücken/ und des Landes sich zu bemächtigen. Man hat
dieser Tagen abermahl eine grosse Quantität von Bley-Kugeln/ Bomben und
anderer Munition gegen Hungarn abgeführet. Von unserer Armee aus Hun-
garn hat man fernere Nachricht/ daß selbige den 31. passato die Brücke über den
Diloster-Morrast paßiret/ und den 1. dieses den Marsch biß an Titul prosequi-
ret. Die Hussaren von Stentora haben 4. gefangene Türcken und 3. Titler Hey-
ducken eingebracht/ so aber nichts zu sagen gewust. Die ausgeschickte 1400.
Pferde gegen Temeswar waren den 19. bey Zenta die Theyß paßiret/ und daß
bey Segedin gestandene Corbellische Regiment beordert worden/ gleich nacher
Canischa zu marschiren/ und alda die Brücke über die Theiß zu schlagen. Eine
Pauliarische Husaren-Parthey hat 4. Stunden von Panzova einen Türckischen
Stück-Hauptmann von Temeswar mit vielen Briefen gefangen bekommen und
eingebracht/ welcher ausgesaget/ daß er von der völligen Temeswarischen Artille-
rie geschickt worden/ um vor ihre und der völligen Garnison Bezahlung zu solli-
citiren/ welche anjetzo in 17000. Mann und 7. Bassen bestehe/ hätten alda 72.
Canonen. Die Wasser wären hier herum sehr angelauffen/ und 3. Graben um

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Der Erscheinungsort Danzig und der Verlag Simon R… [mehr]

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Michel Lefèvre, Centre de Recherches et d'Etudes Germaniques, Université Paul Valéry Montpellier 3: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-06-07T11:14:32Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-06-07T11:14:32Z)

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Zitationshilfe: Freytags Ordinari Post-Zeitungen. Nr. 39, Danzig, 1698, S. [6]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_postzeitungen0039_1698/6>, abgerufen am 21.12.2024.