Freytags Ordinari Post-Zeitungen. Nr. 33b, Danzig, 1698.braucht zu werden/ welche sich mit den Backaniers eingelassen/ umb Cleve/ vom 26. Julii. Seither daß ein neuer Befehl von unserm Churfürsten an
braucht zu werden/ welche sich mit den Backaniers eingelassen/ umb Cleve/ vom 26. Julii. Seither daß ein neuer Befehl von unserm Churfürsten an
<TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0004" n="[4]"/> braucht zu werden/ welche sich mit den Backaniers eingelassen/ umb<lb/> 2000. Sclaven innerhalb 2. Jahren/ von der Küste von Africa nach<lb/> St. Domingo/ vor einen gewissen Preiß überzuführen. Der Kö-<lb/> nig/ welcher am Sonnabend von Meudon zu Versailles kam/ wird<lb/> Morgen dem Königl. Pohlnischen Envoye/ den Hn. von Jordan<lb/> Audientz geben; S. Majest. aber den 20. Aug. nach Compiegne<lb/> gehen/ allwo das Campement selbigen Tages anfangen/ und biß den<lb/> 5. Septembr. bleiben wird. Die Copulation des Hertzogen von<lb/> Lotthringen und Madamoiselle/ sol den 14. Septemb. zu Versailles<lb/> durch einen Gevollmächtigen geschehen/ und darauff Madamoiselle<lb/> alsobald nach Lotthringen zu den Hertzog ihren Bräutigam gehen.<lb/> Selbigen Tages will alsdann der König nach Fontainebleau reisen/<lb/> und biß den 5. Novembr. allda verbleiben. Indessen sagt man/ daß<lb/> der Hertzog von Lotthringen eine grosse Menge Edelgesteine/ Sil-<lb/> berwerck/ und viele andere köstliche Mobilien von weyland der Kö-<lb/> nigl. Frau Mutter geerbet/ und dessen Antheil viel grösser als dero<lb/> Herren Gebrüder seyn soll. Man beginnet an einer Fahrt bey<lb/> Montfort zu arbeiten/ umb den Fluß Mondre/ welcher in die Sei-<lb/> ne laufft/ dadurch schiffbahr zu machen. Nach Rom ist ein Cour-<lb/> rier mit Brieffen von dem König gesandt/ einen Ersuch an den Pabst<lb/> in haltend/ daß die Sachen zwischen dem Bischoff de Meaux und<lb/> Camerick eyligst abgethan werden möchten. Die Trouppen/ aus<lb/> welchen das Lager bey Compigne bestehen soll/ müssen den 19. und 20.<lb/> künfftigen Monats in selbigem seyn. Dieser Tagen ist ein so gros-<lb/> ses Ungewitter bey Mante mit so starckem Hagel gewesen/ daß das<lb/> gröste Theil der im Felde gestandene Früchte/ 6. Meilen in der Brei-<lb/> te/ auff einmahl dadurch gäntzlich verdorben; Zu welcher Zeit auch<lb/> durch Blitzen und Feuer vom Himmel ein Nonnen-Kloster der <hi rendition="#aq">An-<lb/> nunciatie</hi> vollends verzehret worden. Der Marquis de la Carle/<lb/> welcher am Diengstag mit der zweiten Tochter des Hertzogen de la<lb/> Ferte Senneterre getrauet worden/ hat von dem König offene<lb/> Brieffe bekommen/ umb zu Erhaltung selbigen Hertzogens Lande/<lb/> welches Schulden er auff einmahl bezahlet/ den Nahmen und das<lb/> Wapen von la Ferte zu führen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Cleve/ vom 26. Julii.</head><lb/> <p>Seither daß ein neuer Befehl von unserm Churfürsten<lb/> <fw place="bottom" type="catch">an</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[4]/0004]
braucht zu werden/ welche sich mit den Backaniers eingelassen/ umb
2000. Sclaven innerhalb 2. Jahren/ von der Küste von Africa nach
St. Domingo/ vor einen gewissen Preiß überzuführen. Der Kö-
nig/ welcher am Sonnabend von Meudon zu Versailles kam/ wird
Morgen dem Königl. Pohlnischen Envoye/ den Hn. von Jordan
Audientz geben; S. Majest. aber den 20. Aug. nach Compiegne
gehen/ allwo das Campement selbigen Tages anfangen/ und biß den
5. Septembr. bleiben wird. Die Copulation des Hertzogen von
Lotthringen und Madamoiselle/ sol den 14. Septemb. zu Versailles
durch einen Gevollmächtigen geschehen/ und darauff Madamoiselle
alsobald nach Lotthringen zu den Hertzog ihren Bräutigam gehen.
Selbigen Tages will alsdann der König nach Fontainebleau reisen/
und biß den 5. Novembr. allda verbleiben. Indessen sagt man/ daß
der Hertzog von Lotthringen eine grosse Menge Edelgesteine/ Sil-
berwerck/ und viele andere köstliche Mobilien von weyland der Kö-
nigl. Frau Mutter geerbet/ und dessen Antheil viel grösser als dero
Herren Gebrüder seyn soll. Man beginnet an einer Fahrt bey
Montfort zu arbeiten/ umb den Fluß Mondre/ welcher in die Sei-
ne laufft/ dadurch schiffbahr zu machen. Nach Rom ist ein Cour-
rier mit Brieffen von dem König gesandt/ einen Ersuch an den Pabst
in haltend/ daß die Sachen zwischen dem Bischoff de Meaux und
Camerick eyligst abgethan werden möchten. Die Trouppen/ aus
welchen das Lager bey Compigne bestehen soll/ müssen den 19. und 20.
künfftigen Monats in selbigem seyn. Dieser Tagen ist ein so gros-
ses Ungewitter bey Mante mit so starckem Hagel gewesen/ daß das
gröste Theil der im Felde gestandene Früchte/ 6. Meilen in der Brei-
te/ auff einmahl dadurch gäntzlich verdorben; Zu welcher Zeit auch
durch Blitzen und Feuer vom Himmel ein Nonnen-Kloster der An-
nunciatie vollends verzehret worden. Der Marquis de la Carle/
welcher am Diengstag mit der zweiten Tochter des Hertzogen de la
Ferte Senneterre getrauet worden/ hat von dem König offene
Brieffe bekommen/ umb zu Erhaltung selbigen Hertzogens Lande/
welches Schulden er auff einmahl bezahlet/ den Nahmen und das
Wapen von la Ferte zu führen.
Cleve/ vom 26. Julii.
Seither daß ein neuer Befehl von unserm Churfürsten
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Zitationshilfe: | Freytags Ordinari Post-Zeitungen. Nr. 33b, Danzig, 1698, S. [4]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_postzeitungen0033b_1698/4>, abgerufen am 16.07.2024. |