Freytags Ordinari Post-Zeitungen. Nr. 10b, Danzig, 1696.dre solte in See seyn: Allhier sagt man/ daß die Englischen/ umb obge- Coblentz vom 16. Febr. Gestern hat der Englische Ambassadeur Mr. de Stipney/ wel- Genua/ vom 11. Febr. Man lebet allhier in einiger Furcht wegen der Frantzosen [Armirung]/ so da Basel/ vom 1. Febr. Die Deputirte der Cantons/ zu Arau versamlet/ haben zwee Nieder-Elbe/ vom 21. Febr. Ihr. Excell. der Hr. Gen. Gouverneur in dem Bremischen dre solte in See seyn: Allhier sagt man/ daß die Englischen/ umb obge- Coblentz vom 16. Febr. Gestern hat der Englische Ambassadeur Mr. de Stipney/ wel- Genua/ vom 11. Febr. Man lebet allhier in einiger Furcht wegen der Frantzosen [Armirung]/ so da Basel/ vom 1. Febr. Die Deputirte der Cantons/ zu Arau versamlet/ haben zwee Nieder-Elbe/ vom 21. Febr. Ihr. Excell. der Hr. Gen. Gouverneur in dem Bremischen <TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0008" n="[8]"/> dre solte in See seyn: Allhier sagt man/ daß die Englischen/ umb obge-<lb/> meldten Bart zu observiren/ erstes Tages 30. Kriegs-Schiffe in die<lb/> See senden werden.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Coblentz vom 16. Febr.</head><lb/> <p>Gestern hat der Englische Ambassadeur Mr. de Stipney/ wel-<lb/> cher sich biß 14. Tage bey allhiesigem Hof auffgehalten/ seine Bagage<lb/> nach Mayntz zu Wasser hinauff vorauß geschicket/ heute aber hat ge-<lb/> meldter Ambassadeur seine Reise zu Land dorthin fortgesetzt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Genua/ vom 11. Febr.</head><lb/> <p>Man lebet allhier in einiger Furcht wegen der Frantzosen <supplied cert="low">Armirung</supplied>/ so da<lb/> Seegelfertig liegen/ und unterlässet man nicht/ diejenige Fürsichtigkeiten zu neh-<lb/> men/ welche zur Ruhe nöthig erachtet werden/ umb destomehr/ alldieweil man mit<lb/> einem von Marsilien kommenden reich beladenen Schiff Nachricht erhalten/ daß<lb/> der König in Franckreich resoviret habe/ einen offensiven Krieg in Italien zu füh-<lb/> ren/ dahin der Catinat mit 10. Feld-Marschallen/ und so viel Gener. Lieutn. wie-<lb/> der gekehret sey/ und daß er 90. Battallions Infanterie/ und 50. Esquadronen Ca-<lb/> vallerie habe marchiren lassen/ welche nacher Piemont passiren sollen/ weil der Her-<lb/> tzog von Savoyen Franckreichs genereuse Offerten nicht hat annehmen wollen.<lb/> Man saget/ daß zur Unterhaltung ermeldter Trouppen bereits ein Fonds von 8.<lb/> Millionen Pfunden zu Loon auffgerichtet sey; und werden in Dauphine alle<lb/> Magazinen zu deren Unterhalt mit Nothdurfft versehen. Man erwartet stündt-<lb/> lich den Graffen Bremer von Wien/ welcher mit einer absoluten Resolution kompt/<lb/> die Käyserl. <supplied cert="low">Trouppen</supplied> zu <gap reason="illegible" unit="words" quantity="1"/>/ und die Käyserl. in Italien befindliche Lehns-<lb/> Leute zu zwingen/ die Invest<gap reason="illegible" unit="chars"/>en von allen den Lehen/ ob sie gleich von hundert<lb/> Jahr her/ sind vergessen worden/ zu verneuern.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Basel/ vom 1. Febr.</head><lb/> <p>Die Deputirte der Cantons/ zu Arau versamlet/ haben zwee<lb/> aus ihren Mitteln an den Frantzösischen Ambassadeur nach So-<lb/> lothurn gesand/ mit demselben/ so ferne es möglich/ ein Tempe-<lb/> rament auszufinden/ so wol wegen des Compliments/ welches<lb/> die 4. Deputirte der Stadt Genff an den König von Franckreich<lb/> thun sollen/ als auch über das Wacht setzen/ Achtung haben/<lb/> daß nicht so viel Frembde bey dem Frantzös. Residenten mit in die<lb/> Messe gehen mögen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Nieder-Elbe/ vom 21. Febr.</head><lb/> <p>Ihr. Excell. der Hr. Gen. Gouverneur in dem Bremischen<lb/> und Feld-Marschall Graf Dahlberg/ haben von Ihrer Königl.<lb/> Majest. in Schweden Ordre erhalten/ mit ersten 600 Reuter/<lb/> nebenst einer guten Feld-Artollerie in den Hertzogthümben Bre-<lb/> men und Verden zuwerben/ und Selbe zu Dienste höchstgedach-<lb/> ter Ihr. Königl. Majest. parat zu halten; und solle/ dem Ver-<lb/><hi rendition="#c">nehmen nach/ ein gleiches in Pommern geschehen.</hi> </p> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [[8]/0008]
dre solte in See seyn: Allhier sagt man/ daß die Englischen/ umb obge-
meldten Bart zu observiren/ erstes Tages 30. Kriegs-Schiffe in die
See senden werden.
Coblentz vom 16. Febr.
Gestern hat der Englische Ambassadeur Mr. de Stipney/ wel-
cher sich biß 14. Tage bey allhiesigem Hof auffgehalten/ seine Bagage
nach Mayntz zu Wasser hinauff vorauß geschicket/ heute aber hat ge-
meldter Ambassadeur seine Reise zu Land dorthin fortgesetzt.
Genua/ vom 11. Febr.
Man lebet allhier in einiger Furcht wegen der Frantzosen Armirung/ so da
Seegelfertig liegen/ und unterlässet man nicht/ diejenige Fürsichtigkeiten zu neh-
men/ welche zur Ruhe nöthig erachtet werden/ umb destomehr/ alldieweil man mit
einem von Marsilien kommenden reich beladenen Schiff Nachricht erhalten/ daß
der König in Franckreich resoviret habe/ einen offensiven Krieg in Italien zu füh-
ren/ dahin der Catinat mit 10. Feld-Marschallen/ und so viel Gener. Lieutn. wie-
der gekehret sey/ und daß er 90. Battallions Infanterie/ und 50. Esquadronen Ca-
vallerie habe marchiren lassen/ welche nacher Piemont passiren sollen/ weil der Her-
tzog von Savoyen Franckreichs genereuse Offerten nicht hat annehmen wollen.
Man saget/ daß zur Unterhaltung ermeldter Trouppen bereits ein Fonds von 8.
Millionen Pfunden zu Loon auffgerichtet sey; und werden in Dauphine alle
Magazinen zu deren Unterhalt mit Nothdurfft versehen. Man erwartet stündt-
lich den Graffen Bremer von Wien/ welcher mit einer absoluten Resolution kompt/
die Käyserl. Trouppen zu _/ und die Käyserl. in Italien befindliche Lehns-
Leute zu zwingen/ die Invest_ en von allen den Lehen/ ob sie gleich von hundert
Jahr her/ sind vergessen worden/ zu verneuern.
Basel/ vom 1. Febr.
Die Deputirte der Cantons/ zu Arau versamlet/ haben zwee
aus ihren Mitteln an den Frantzösischen Ambassadeur nach So-
lothurn gesand/ mit demselben/ so ferne es möglich/ ein Tempe-
rament auszufinden/ so wol wegen des Compliments/ welches
die 4. Deputirte der Stadt Genff an den König von Franckreich
thun sollen/ als auch über das Wacht setzen/ Achtung haben/
daß nicht so viel Frembde bey dem Frantzös. Residenten mit in die
Messe gehen mögen.
Nieder-Elbe/ vom 21. Febr.
Ihr. Excell. der Hr. Gen. Gouverneur in dem Bremischen
und Feld-Marschall Graf Dahlberg/ haben von Ihrer Königl.
Majest. in Schweden Ordre erhalten/ mit ersten 600 Reuter/
nebenst einer guten Feld-Artollerie in den Hertzogthümben Bre-
men und Verden zuwerben/ und Selbe zu Dienste höchstgedach-
ter Ihr. Königl. Majest. parat zu halten; und solle/ dem Ver-
nehmen nach/ ein gleiches in Pommern geschehen.
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(2019-06-07T11:14:40Z)
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Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
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