Freytags Ordinari Post-Zeitungen. Nr. 10b, Danzig, 1696.dem Frantzösischen Labirinth gelangen möge/ man findet aber noch Bern/ vom 15. Febr. Die Deputirten von den Löbl. Reformirten Cantons werden Wien/ vom 22. Februar. st. n. Die Vermögen-Steuer wird mit grossem Eyffer eingebracht/ und die einge- ten
dem Frantzösischen Labirinth gelangen möge/ man findet aber noch Bern/ vom 15. Febr. Die Deputirten von den Löbl. Reformirten Cantons werden Wien/ vom 22. Februar. st. n. Die Vermögen-Steuer wird mit grossem Eyffer eingebracht/ und die einge- ten
<TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0005" n="[5]"/> dem Frantzösischen Labirinth gelangen möge/ man findet aber noch<lb/> keine finale Resolution/ man überlege es wie man wil/ so ist die Con-<lb/> sequence sehr nachtheilig/ als steht zu besorgen/ daß eine Deputation<lb/> endlich nach dem Frantzösischen Hofe muß geschickt werden. Aus ei-<lb/> nes vornehmen Herren Relation ist unter der Italiänischen Cleri-<lb/> sey die Nachrichtung/ daß der Frantzösischen Flotte Dessein/ durch<lb/> Mittel einer geheimen Intelligence des gewesenen König Jacobs/ es<lb/> auff Irrland angesehen sey.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Bern/ vom 15. Febr.</head><lb/> <p>Die Deputirten von den Löbl. Reformirten Cantons werden<lb/> wegen der Geneffischen Sache zu Arau eine Versamlung halten/ so<lb/> daß man in kurtzem vernehmen dörffte/ ob die Frantzös. Prætensiones<lb/> eingewilliget oder verworffen/ und was vor Mesures die Cantons<lb/> zur Securität selbiger Stadt/ nehmen werden.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Wien/ vom 22. Februar. st. n.</head><lb/> <p>Die Vermögen-Steuer wird mit grossem Eyffer eingebracht/ und die einge-<lb/> hende Gelder succeßive ad Militaria angewendet/ also daß die Käyserl. Hoff-<lb/> Kammer nunmehro die zu der künfftigen Campagne nöhtige Requisita mit ziemli-<lb/> cher Application <supplied cert="low">bey</supplied>zuschaffen sich bemühet/ weil man sichere Nachricht hat/ daß<lb/> die Frantzosen starcke Kriegs-<supplied cert="low">Verfügungen</supplied> am Ober-Rheinstrom zu machen an-<lb/> gefangen/ und sich verlauten lassen/ frühzeitig mit 50000. Mann in Campagne zu<lb/> rücken: Als sollicitiren Ihr. Hochfürstl. Durchl. der Käyserl. General-Lieutenant<lb/> gantz eyffrig/ daß man dieselbe zu einer P<gap reason="illegible" unit="chars"/>-<supplied cert="low">Conferentz</supplied> ziehen/ umb über<lb/> die zu Eröffnung der Campagne erforderliche Nohtwendigkeiten <supplied>anhören</supplied>/ und sie<lb/> ihren Zurückweg dahin nehmen mögen. Ob gleich die Kron Franckreich von 200.<lb/> Jahren her/ des Friedens niemals so sehr als anjetzo benöhtiget gewesen/ so behar-<lb/> ret doch derselbe König unbeweglich bey der Resolution/ sich weiter den Frie-<lb/> dens-Conditiones nicht zu <supplied cert="low">extendiren</supplied>/ sondern seine äusserste Macht/ zu Con-<lb/> servirung derjenigen <supplied cert="low">ihme</supplied> anständigen Vestungen/ um die Alliirten müde zu ma-<lb/> chen/ oder einige von der Alliantz zu separiren/ anzuwenden. Der Portugiesis.<lb/> Ambassadeur hat nunmehro alles zu seinem prächtigen Einzuge fertig/ und hat eine<lb/> so kostbare Equippage/ sowol an der <supplied cert="low">rothen</supplied> <supplied cert="low">Lieverey</supplied>/ als allen andern Zugehö-<lb/> rungen/ zurichten lassen/ daß dergleichen wenig allhier soll gesehen worden seyn.<lb/> Von Peter-Waradein hat selbiger Commandant anhero berichtet/ daß ein Corpo<lb/> von etliche 1000. zu Roß und Fuß von Belgrad mit Stücke und Belagerungs-<lb/> Zeug die Theyß hinauf paßiret/ und laut der Kundschaffter Aussage ihr Absehen<lb/> dahin zielen soll/ die feste Palla<gap reason="illegible" unit="chars" quantity="1"/>cka Belzo zu attaquiren/ damit sie die Theyß diß<lb/> und jenseits sperren/ und die Hinfahrt unserer Schiffe zurück halten/ nicht weni-<lb/> ger auch den Marsch der Unsrigen gegen Temeswar verhindern mögen: Ob nun<lb/> wol besagte Pallancka jenseits der Theyß liegt/ und von einem tieffen Wasser-gra-<lb/> ben einge<supplied cert="low">sehrt</supplied> wird/ nicht weniger von einem berühmten <supplied>Ra<gap reason="illegible" unit="chars"/>schen</supplied> Commendan-<lb/> <fw type="catch" place="bottom">ten</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[5]/0005]
dem Frantzösischen Labirinth gelangen möge/ man findet aber noch
keine finale Resolution/ man überlege es wie man wil/ so ist die Con-
sequence sehr nachtheilig/ als steht zu besorgen/ daß eine Deputation
endlich nach dem Frantzösischen Hofe muß geschickt werden. Aus ei-
nes vornehmen Herren Relation ist unter der Italiänischen Cleri-
sey die Nachrichtung/ daß der Frantzösischen Flotte Dessein/ durch
Mittel einer geheimen Intelligence des gewesenen König Jacobs/ es
auff Irrland angesehen sey.
Bern/ vom 15. Febr.
Die Deputirten von den Löbl. Reformirten Cantons werden
wegen der Geneffischen Sache zu Arau eine Versamlung halten/ so
daß man in kurtzem vernehmen dörffte/ ob die Frantzös. Prætensiones
eingewilliget oder verworffen/ und was vor Mesures die Cantons
zur Securität selbiger Stadt/ nehmen werden.
Wien/ vom 22. Februar. st. n.
Die Vermögen-Steuer wird mit grossem Eyffer eingebracht/ und die einge-
hende Gelder succeßive ad Militaria angewendet/ also daß die Käyserl. Hoff-
Kammer nunmehro die zu der künfftigen Campagne nöhtige Requisita mit ziemli-
cher Application beyzuschaffen sich bemühet/ weil man sichere Nachricht hat/ daß
die Frantzosen starcke Kriegs-Verfügungen am Ober-Rheinstrom zu machen an-
gefangen/ und sich verlauten lassen/ frühzeitig mit 50000. Mann in Campagne zu
rücken: Als sollicitiren Ihr. Hochfürstl. Durchl. der Käyserl. General-Lieutenant
gantz eyffrig/ daß man dieselbe zu einer P_ -Conferentz ziehen/ umb über
die zu Eröffnung der Campagne erforderliche Nohtwendigkeiten anhören/ und sie
ihren Zurückweg dahin nehmen mögen. Ob gleich die Kron Franckreich von 200.
Jahren her/ des Friedens niemals so sehr als anjetzo benöhtiget gewesen/ so behar-
ret doch derselbe König unbeweglich bey der Resolution/ sich weiter den Frie-
dens-Conditiones nicht zu extendiren/ sondern seine äusserste Macht/ zu Con-
servirung derjenigen ihme anständigen Vestungen/ um die Alliirten müde zu ma-
chen/ oder einige von der Alliantz zu separiren/ anzuwenden. Der Portugiesis.
Ambassadeur hat nunmehro alles zu seinem prächtigen Einzuge fertig/ und hat eine
so kostbare Equippage/ sowol an der rothen Lieverey/ als allen andern Zugehö-
rungen/ zurichten lassen/ daß dergleichen wenig allhier soll gesehen worden seyn.
Von Peter-Waradein hat selbiger Commandant anhero berichtet/ daß ein Corpo
von etliche 1000. zu Roß und Fuß von Belgrad mit Stücke und Belagerungs-
Zeug die Theyß hinauf paßiret/ und laut der Kundschaffter Aussage ihr Absehen
dahin zielen soll/ die feste Palla_cka Belzo zu attaquiren/ damit sie die Theyß diß
und jenseits sperren/ und die Hinfahrt unserer Schiffe zurück halten/ nicht weni-
ger auch den Marsch der Unsrigen gegen Temeswar verhindern mögen: Ob nun
wol besagte Pallancka jenseits der Theyß liegt/ und von einem tieffen Wasser-gra-
ben eingesehrt wird/ nicht weniger von einem berühmten Ra_ schen Commendan-
ten
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