Freytags Ordinari Post-Zeitungen. Nr. 6, Danzig, 1696.che in dem Chur-Sächsischen Wirthshauß/ oder zum Sächsischen Copenhagen/ vom 14. Jan. Allein Ansehen nach dürfften die Weitläuffigkeiten zwischen der che in dem Chur-Sächsischen Wirthshauß/ oder zum Sächsischen Copenhagen/ vom 14. Jan. Allein Ansehen nach dürfften die Weitläuffigkeiten zwischen der <TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0008" n="[8]"/> che in dem Chur-Sächsischen Wirthshauß/ oder zum Sächsischen<lb/> Wapen/ auff den Abend solte gehalten werden: In dieser Wirth-<lb/> schafft præsentieren sich allerhand Nationes und Handthierungen/ in<lb/> ihren besondern Kleidungen/ davon jeder einen 4. zeiligen Vers nach<lb/> seinem Stande perorirte/ so wohl und lustig zu hören war/ und wäh-<lb/> rete diese Lust biß nach Mitternacht. Folgenden Freytag den 17. dito<lb/> tractirte Se. Excell. der hr. General-Feld-Marschall Freyherr<lb/> von Flemming selbige so wohl zu Mittags als Abends/ und liessen<lb/> sich abermahls die Canonen lustig dabey hören. Heute war zwar An-<lb/> stalt zu Sr. Churfürstl. Durchl. zu Sachsen Abreise gemacht/ man<lb/> vernimpt aber anjetzo/ daß selbige biß Montags noch zu verbleiben<lb/> beliebet.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Copenhagen/ vom 14. Jan.</head><lb/> <p>Allein Ansehen nach dürfften die Weitläuffigkeiten zwischen der<lb/> Cron Dennemarck und den Fürsten von Holstein behoben werden/<lb/> weiln die meisten und fürnehmsten Puissancen sich dazwischen legen/<lb/> und nicht zu geben werden/ daß solche Zwistigkeiten bey jetzigen Con-<lb/> juncturen entstehen/ ehe man aber unserseits gnugsam Versicherung<lb/> hat/ so ist doch alles parat und Marschfertig/ um sich im hiesigen Kö-<lb/> nigreich und Landen in Sicherheit zu seyen/ allein man hoffet/ daß<lb/> das gantze Werck ehists werde gehoben seyn. Indessen siehet<lb/> man continuirlich/ daß der geheime Raht beysammen/ umb allen den<lb/> jetzigen besorgenden Weitläuffigkeiten abzuhelffen/ dafern es sich im-<lb/> mer müglich wil thun lassen. Mit letzten Frantzösischen Briefen hat<lb/> man von Sr. Hohen Excell. Güldenleu Nachricht erhalten/ daß sie<lb/> sich von Duynkirchen hinweg begeben/ und nach Toulon erhoben<lb/> woselbsten bey die 70. Capital Kriegs-Schiffe fertig gemachet wur-<lb/> den/ um ehestens in See zu gehen/ und zwar nach dem Mittelländi-<lb/> schen Meer/ ehe die combinirte Flotte im Stande auszulauffen/ und<lb/> auff solche Weise suchten und vermeinten sie einen grossen Vortheil<lb/> zu erhalten. Dieser Tagen starb die General-Majorin von Ran-<lb/> tzau/ gebohrne von Rechan/ welche wegen ihres Christlichen geführ-<lb/> ten Wandels von männiglichen sehr bedauret wird. Man siehet aus<lb/> der heraus gekom̃enen Liste daß im verwichenen Jahre/ Knaben ge-<lb/> bohren sind in hiesiger Residentz 1083. Mädgen 1035. da hingegen ge-<lb/> storben 1313. dahero also 805. mehr gebohren/ als gestorben/ welches<lb/> sonderlich remarquiret wird. Weil das Wetter annoch mit Regen<lb/> anhält/ als gehet die Schiffarht mehr/ als wann es im Frühjahr<lb/><hi rendition="#c">wäre.</hi> </p> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [[8]/0008]
che in dem Chur-Sächsischen Wirthshauß/ oder zum Sächsischen
Wapen/ auff den Abend solte gehalten werden: In dieser Wirth-
schafft præsentieren sich allerhand Nationes und Handthierungen/ in
ihren besondern Kleidungen/ davon jeder einen 4. zeiligen Vers nach
seinem Stande perorirte/ so wohl und lustig zu hören war/ und wäh-
rete diese Lust biß nach Mitternacht. Folgenden Freytag den 17. dito
tractirte Se. Excell. der hr. General-Feld-Marschall Freyherr
von Flemming selbige so wohl zu Mittags als Abends/ und liessen
sich abermahls die Canonen lustig dabey hören. Heute war zwar An-
stalt zu Sr. Churfürstl. Durchl. zu Sachsen Abreise gemacht/ man
vernimpt aber anjetzo/ daß selbige biß Montags noch zu verbleiben
beliebet.
Copenhagen/ vom 14. Jan.
Allein Ansehen nach dürfften die Weitläuffigkeiten zwischen der
Cron Dennemarck und den Fürsten von Holstein behoben werden/
weiln die meisten und fürnehmsten Puissancen sich dazwischen legen/
und nicht zu geben werden/ daß solche Zwistigkeiten bey jetzigen Con-
juncturen entstehen/ ehe man aber unserseits gnugsam Versicherung
hat/ so ist doch alles parat und Marschfertig/ um sich im hiesigen Kö-
nigreich und Landen in Sicherheit zu seyen/ allein man hoffet/ daß
das gantze Werck ehists werde gehoben seyn. Indessen siehet
man continuirlich/ daß der geheime Raht beysammen/ umb allen den
jetzigen besorgenden Weitläuffigkeiten abzuhelffen/ dafern es sich im-
mer müglich wil thun lassen. Mit letzten Frantzösischen Briefen hat
man von Sr. Hohen Excell. Güldenleu Nachricht erhalten/ daß sie
sich von Duynkirchen hinweg begeben/ und nach Toulon erhoben
woselbsten bey die 70. Capital Kriegs-Schiffe fertig gemachet wur-
den/ um ehestens in See zu gehen/ und zwar nach dem Mittelländi-
schen Meer/ ehe die combinirte Flotte im Stande auszulauffen/ und
auff solche Weise suchten und vermeinten sie einen grossen Vortheil
zu erhalten. Dieser Tagen starb die General-Majorin von Ran-
tzau/ gebohrne von Rechan/ welche wegen ihres Christlichen geführ-
ten Wandels von männiglichen sehr bedauret wird. Man siehet aus
der heraus gekom̃enen Liste daß im verwichenen Jahre/ Knaben ge-
bohren sind in hiesiger Residentz 1083. Mädgen 1035. da hingegen ge-
storben 1313. dahero also 805. mehr gebohren/ als gestorben/ welches
sonderlich remarquiret wird. Weil das Wetter annoch mit Regen
anhält/ als gehet die Schiffarht mehr/ als wann es im Frühjahr
wäre.
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(2019-06-07T11:14:50Z)
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Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
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