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Kriegs-Staats Particulariteten. [s. l.], [27. 4. 1673].

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Kriegs-Staats
Particulariteten/
Von unterschiedlichen Orten in Europa.



Cölln/ vom 27. April.

Cöllnische Brief bringen mit sich einen weitläufftigen Bericht der Frantzösi-
schen Kriegs-Expeditionen; selbige Officirer führen fast täglich fri-
sche Völcker nach Wesel/ und kauffen im Cöllnischen fast alle Zugpferde/ soviel
sie nur habhafft werden können/ zusammen/ also/ daß sie vor eines 50. 60. biß
70. Reichsthaler bezahlen/ aus welchem genugsam erscheinet/ daß noch schlechte
apparentz zum Frieden obhanden. So wird aus Paris berichtet/ daß die
Frantzösischen Plenipotentiarii erst mit dem König von dar abreisen werden/
indessen machet man Frantzösischer Seiten projecta, die 4. Hauptörter Ma-
strich und Herzogenbusch nacher Braband/ und nacher Holland Rouen/ nacher
Frießland Coeverden conjunctirn zu forciren. Letztverwichenen Montag
hat der Herr Marquis de Grana die sämbtliche Bürgermeister dieser Stadt
zum Mittagmahl stattlich tractiret/ dem Verlaut nach/ soll er innerhalb 8. oder
10. Tagen von hier aufbrechen wollen. Der Herr Bischoff von Straßburg
hat das dreytägige Fieber/ worvon er sich gestern ziemlich übelauf befunden.
Der Herr Guberneur Comte de Montery hat von den Spannischen Nieder-
landen einen Expressen an die Herren Staaden geschickt/ und versichert/ daß
sein König nunmehr die resolution gefasset und beschlossen habe/ mit Holland
eine nähere Bündniß off- und defensive zu machen/ und mit Franckreich zu
brechen/ derohalben sie sich mit selbigem König in keine Friedenstractaten ein-
zulassen/ sondern den Krieg mit allen Kräfften continuiren solten/ biß alles das
jenige beyderseits restituiret worden. Gestern/ als den 26. April/ seynd aber-
mal 1400. Frantzosen zu Fuß hier vorbey auf dem Wasser hinunter gefahren;
ein Schiff aber/ darinn eitel Zeug zu Wagen und Karchpferden gewesen/ ist an
Land gefahren/ und haben die Frantzösischen Commissarii solches alles in diese
Stadt bringen lassen/ vermuhtlich zu denen allhier verfertigten vielen Kärchen
oder denen Pferden daran zu gebrauchen.

Cleve/ vom 26. dito.

Aus Cleve kommt Bericht ein/ daß der Fried zwischen Franckreich und
Chur Brandenburg gantz richtig und geschlossen sey/ und daß die Frantzösischen
Völcker nechstens aus dem Clevischen und Churfürstl. Lande geführet/ und hin-

gegen
Kriegs-Staats
Particulariteten/
Von unterschiedlichen Orten in Europa.



Cölln/ vom 27. April.

Cöllnische Brief bringen mit sich einen weitläufftigen Bericht der Frantzösi-
schen Kriegs-Expeditionen; selbige Officirer führen fast täglich fri-
sche Völcker nach Wesel/ und kauffen im Cöllnischen fast alle Zugpferde/ soviel
sie nur habhafft werden können/ zusammen/ also/ daß sie vor eines 50. 60. biß
70. Reichsthaler bezahlen/ aus welchem genugsam erscheinet/ daß noch schlechte
apparentz zum Frieden obhanden. So wird aus Paris berichtet/ daß die
Frantzösischen Plenipotentiarii erst mit dem König von dar abreisen werden/
indessen machet man Frantzösischer Seiten projecta, die 4. Hauptörter Ma-
strich und Herzogenbusch nacher Braband/ und nacher Holland Rouen/ nacher
Frießland Coeverden conjunctirn zu forciren. Letztverwichenen Montag
hat der Herr Marquis de Grana die sämbtliche Bürgermeister dieser Stadt
zum Mittagmahl stattlich tractiret/ dem Verlaut nach/ soll er innerhalb 8. oder
10. Tagen von hier aufbrechen wollen. Der Herr Bischoff von Straßburg
hat das dreytägige Fieber/ worvon er sich gestern ziemlich übelauf befunden.
Der Herr Guberneur Comte de Montery hat von den Spannischen Nieder-
landen einen Expressen an die Herren Staaden geschickt/ und versichert/ daß
sein König nunmehr die resolution gefasset und beschlossen habe/ mit Holland
eine nähere Bündniß off- und defensive zu machen/ und mit Franckreich zu
brechen/ derohalben sie sich mit selbigem König in keine Friedenstractaten ein-
zulassen/ sondern den Krieg mit allen Kräfften continuiren solten/ biß alles das
jenige beyderseits restituiret worden. Gestern/ als den 26. April/ seynd aber-
mal 1400. Frantzosen zu Fuß hier vorbey auf dem Wasser hinunter gefahren;
ein Schiff aber/ darinn eitel Zeug zu Wagen und Karchpferden gewesen/ ist an
Land gefahren/ und haben die Frantzösischen Commissarii solches alles in diese
Stadt bringen lassen/ vermuhtlich zu denen allhier verfertigten vielen Kärchen
oder denen Pferden daran zu gebrauchen.

Cleve/ vom 26. dito.

Aus Cleve kommt Bericht ein/ daß der Fried zwischen Franckreich und
Chur Brandenburg gantz richtig und geschlossen sey/ und daß die Frantzösischen
Völcker nechstens aus dem Clevischen und Churfürstl. Lande geführet/ und hin-

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Zitationshilfe: Kriegs-Staats Particulariteten. [s. l.], [27. 4. 1673], S. [1]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_particulariteten0000_1673/1>, abgerufen am 30.12.2024.