die Bemerkung gemacht, daß der Meeresspiegel an der west- lichen Küste sinke, da dieses aber ohne auch an andern Orten bemerkt zu werden, nicht möglich ist, so hat HerrL. von Buch mit vollem Rechte darauf hingedeutet, daß es nicht ein Sinken des Wassers, sondern ein Heben des Continents sei, das langsam aber gleichförmig etwa 3-4' in 100 Jahren geschehe. Bei mehrern Inseln der Südsee hat man dieselbe Bemerkung gemacht. Auch in andern Gegenden haben sich Granitschichten gehoben.
b. Die heißen Quellen.
Wenn man alle die Quellen Thermalquellen nennen wollte, deren Temperatur über die mittlere Temperatur der Gegenden wo sie sich finden ist, so würde ein großer Theil der nörd- lichen damit bezeichnet werden müssen. Die wärmste Quelle die ich kenne ist in Mexico bei Guanaxunto, wo ich 77° zur Seite fand, und die einige Fuß tiefer ge- wiß auf 80° steigt. In der Auvergne im südlichen Frank- reich ist gleichfalls eine Quelle die eine Temperatur von 70° + hat. Das Karlsbader und Achener Wasser hat eine Temperatur von +70°-90°, und das Wasser des Geysers auf Island, der in gewissen Zwischenzeiten eine Wassersäule
die Bemerkung gemacht, daß der Meereſſpiegel an der weſt- lichen Küſte ſinke, da dieſes aber ohne auch an andern Orten bemerkt zu werden, nicht möglich iſt, ſo hat HerrL. von Buch mit vollem Rechte darauf hingedeutet, daß es nicht ein Sinken des Waſſers, ſondern ein Heben des Continents ſei, das langſam aber gleichförmig etwa 3–4′ in 100 Jahren geſchehe. Bei mehrern Inſeln der Südſee hat man dieſelbe Bemerkung gemacht. Auch in andern Gegenden haben ſich Granitſchichten gehoben.
b. Die heißen Quellen.
Wenn man alle die Quellen Thermalquellen nennen wollte, deren Temperatur über die mittlere Temperatur der Gegenden wo ſie ſich finden iſt, ſo würde ein großer Theil der nörd- lichen damit bezeichnet werden müſſen. Die wärmſte Quelle die ich kenne iſt in Mexico bei Guanaxunto, wo ich 77° zur Seite fand, und die einige Fuß tiefer ge- wiß auf 80° ſteigt. In der Auvergne im ſüdlichen Frank- reich iſt gleichfalls eine Quelle die eine Temperatur von 70° + hat. Das Karlsbader und Achener Waſſer hat eine Temperatur von +70°–90°, und das Waſſer des Geyſers auf Island, der in gewiſſen Zwiſchenzeiten eine Waſſerſäule
<TEI><text><body><divtype="session"n="33"><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0233"n="227."/>
die Bemerkung gemacht, daß der Meereſſpiegel an der weſt-<lb/>
lichen Küſte ſinke, da dieſes aber ohne auch an andern<lb/>
Orten bemerkt zu werden, nicht möglich iſt, ſo hat <choice><abbr>H</abbr><expanresp="#BF">Herr</expan></choice><persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-116817569 http://d-nb.info/gnd/116817569">L.<lb/><hirendition="#aq">von Buch</hi></persName> mit vollem Rechte darauf hingedeutet, daß es<lb/>
nicht ein Sinken des Waſſers, ſondern ein Heben des<lb/>
Continents ſei, das langſam aber gleichförmig etwa 3–4′<lb/>
in 100 Jahren geſchehe. Bei mehrern Inſeln der Südſee<lb/>
hat man dieſelbe Bemerkung gemacht. Auch in andern<lb/>
Gegenden haben ſich Granitſchichten gehoben.</p><lb/></div><divn="4"><head><hirendition="#aq">b</hi>. <hirendition="#u">Die heißen Quellen</hi>.</head><lb/><p>Wenn man alle die Quellen Thermalquellen nennen<lb/>
wollte, deren Temperatur über die mittlere <choice><abbr>T.</abbr><expanresp="#BF">Temperatur</expan></choice> der Gegenden<lb/>
wo ſie ſich finden iſt, ſo würde ein großer Theil der nörd-<lb/>
lichen damit bezeichnet werden müſſen. Die wärmſte<lb/>
Quelle die ich kenne iſt in Mexico bei Guanaxunto, wo<lb/>
ich 77° zur Seite fand, und die einige Fuß tiefer ge-<lb/>
wiß auf 80° ſteigt. In der Auvergne im ſüdlichen Frank-<lb/>
reich iſt gleichfalls eine Quelle die eine <choice><abbr>T.</abbr><expanresp="#BF">Temperatur</expan></choice> von 70° + hat.<lb/>
Das Karlsbader und Achener Waſſer hat eine <choice><abbr>Temp.</abbr><expanresp="#BF">Temperatur</expan></choice><lb/>
von +70°–90°, und das Waſſer des Geyſers auf<lb/>
Island, der in gewiſſen Zwiſchenzeiten eine Waſſerſäule<lb/></p></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
[227./0233]
die Bemerkung gemacht, daß der Meereſſpiegel an der weſt-
lichen Küſte ſinke, da dieſes aber ohne auch an andern
Orten bemerkt zu werden, nicht möglich iſt, ſo hat H L.
von Buch mit vollem Rechte darauf hingedeutet, daß es
nicht ein Sinken des Waſſers, ſondern ein Heben des
Continents ſei, das langſam aber gleichförmig etwa 3–4′
in 100 Jahren geſchehe. Bei mehrern Inſeln der Südſee
hat man dieſelbe Bemerkung gemacht. Auch in andern
Gegenden haben ſich Granitſchichten gehoben.
b. Die heißen Quellen.
Wenn man alle die Quellen Thermalquellen nennen
wollte, deren Temperatur über die mittlere T. der Gegenden
wo ſie ſich finden iſt, ſo würde ein großer Theil der nörd-
lichen damit bezeichnet werden müſſen. Die wärmſte
Quelle die ich kenne iſt in Mexico bei Guanaxunto, wo
ich 77° zur Seite fand, und die einige Fuß tiefer ge-
wiß auf 80° ſteigt. In der Auvergne im ſüdlichen Frank-
reich iſt gleichfalls eine Quelle die eine T. von 70° + hat.
Das Karlsbader und Achener Waſſer hat eine Temp.
von +70°–90°, und das Waſſer des Geyſers auf
Island, der in gewiſſen Zwiſchenzeiten eine Waſſerſäule
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 227.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_oktavgfeo79_1828/233>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.