zugekommen. Zur Beurtheilung derselben ist die Erör- terung der Frage wichtig, von welchem Umfange und von welcher Höhe die Gegenstände auf dem Monde sein müssen, um sie wirklich erkennen zu können. London enthält bei einer Länge von etwa 5, und einer Breite von 3 englischen Meilen, noch keine geograph. Quadratmeile Flächeninhalt. Gäbe es Städte im Monde von 1/8 der Grösse, so müßten wir sie unterscheiden können. Nach der Höhe kann man 6-700' hohe Gegenstände messen, außerdem lassen sie sich noch bis zum 1/4 Theil dieser Höhe wohl erkennen. Wäre der Flächenraum von einem vulkanischen Ausbruch auf dem Monde 600 #' groß, so würde er sich unterscheiden lassen. Ein solches Kunstwerk könnte man vom Natur- werk nur durch die Regelmäßigkeit unterscheiden. Die fabelhaften Mondstädte haben 30-40 Quadratmeilen.
Merkwürdige Erscheinungen über die Atmosphäre des M[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]ondes.
Ihre Refraction ist 100 mal geringer als bei uns, und etwa der gleich, die wir unter der Luftpumpe für 0 annehmen. D[er]as Barometer würde nur einige Linien hoch stehen. Sie kann höchstens nur 800' hoch sein, die man bei Sonnenfinsternissen besonders hat bemerken wollen. Auch hat man geglaubt daß der Mond durchlöchert sei. Dies wurde zuerst bei einer Sonnenfinster-
zugekommen. Zur Beurtheilung derſelben iſt die Erör- terung der Frage wichtig, von welchem Umfange und von welcher Höhe die Gegenſtände auf dem Monde ſein müſſen, um ſie wirklich erkennen zu können. London enthält bei einer Länge von etwa 5, und einer Breite von 3 engliſchen Meilen, noch keine geograph. Quadratmeile Flächeninhalt. Gäbe es Städte im Monde von ⅛ der Gröſſe, ſo müßten wir ſie unterſcheiden können. Nach der Höhe kann man 6–700′ hohe Gegenſtände meſſen, außerdem laſſen ſie ſich noch bis zum ¼ Theil dieſer Höhe wohl erkennen. Wäre der Flächenraum von einem vulkaniſchen Ausbruch auf dem Monde 600 □′ groß, ſo würde er ſich unterſcheiden laſſen. Ein ſolches Kunſtwerk könnte man vom Natur- werk nur durch die Regelmäßigkeit unterſcheiden. Die fabelhaften Mondſtädte haben 30–40 Quadratmeilen.
Merkwürdige Erſcheinungen über die Atmosphäre des M[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]ondes.
Ihre Refraction iſt 100 mal geringer als bei uns, und etwa der gleich, die wir unter der Luftpumpe für 0 annehmen. D[er]as Barometer würde nur einige Linien hoch ſtehen. Sie kann höchſtens nur 800′ hoch ſein, die man bei Sonnenfinſterniſſen beſonders hat bemerken wollen. Auch hat man geglaubt daß der Mond durchlöchert ſei. Dies wurde zuerſt bei einer Sonnenfinſter-
<TEI><text><body><divtype="session"n="23"><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0154"n="148."/>
zugekommen. Zur Beurtheilung derſelben iſt die Erör-<lb/>
terung der Frage wichtig, von welchem Umfange und von<lb/>
welcher Höhe die Gegenſtände auf dem Monde ſein müſſen,<lb/>
um ſie wirklich erkennen zu können. London enthält bei<lb/>
einer Länge von etwa 5, und einer Breite von 3 engliſchen<lb/>
Meilen, noch keine geograph. Quadratmeile Flächeninhalt.<lb/>
Gäbe es Städte im Monde von ⅛ der Gröſſe, ſo müßten<lb/>
wir ſie unterſcheiden können. Nach der Höhe kann man<lb/>
6–700′ hohe Gegenſtände meſſen, außerdem laſſen ſie ſich<lb/>
noch bis zum ¼ Theil dieſer Höhe wohl erkennen. Wäre<lb/>
der Flächenraum von einem vulkaniſchen Ausbruch auf<lb/>
dem Monde 600 □′ groß, ſo würde er ſich unterſcheiden<lb/>
laſſen. Ein ſolches Kunſtwerk könnte man vom Natur-<lb/>
werk nur durch die Regelmäßigkeit unterſcheiden. Die<lb/>
fabelhaften Mondſtädte haben 30–40 Quadratmeilen.</p><lb/><divn="3"><head>Merkwürdige Erſcheinungen über die Atmosphäre<lb/>
des M<subst><delrendition="#ow"><gapreason="illegible"unit="chars"quantity="1"/></del><addplace="across">o</add></subst>ndes.</head><lb/><p>Ihre Refraction iſt 100 mal geringer als bei uns,<lb/>
und etwa der gleich, die wir unter der Luftpumpe<lb/>
für 0 annehmen. D<subst><delrendition="#ow"><suppliedreason="covered"resp="#BF">er</supplied></del><addplace="across">as</add></subst> Barometer würde nur einige<lb/>
Linien hoch ſtehen. Sie kann höchſtens nur 800′ hoch<lb/>ſein, die man bei Sonnenfinſterniſſen beſonders hat<lb/>
bemerken wollen. Auch hat man geglaubt daß der Mond<lb/>
durchlöchert ſei. Dies wurde zuerſt bei einer Sonnenfinſter-<lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[148./0154]
zugekommen. Zur Beurtheilung derſelben iſt die Erör-
terung der Frage wichtig, von welchem Umfange und von
welcher Höhe die Gegenſtände auf dem Monde ſein müſſen,
um ſie wirklich erkennen zu können. London enthält bei
einer Länge von etwa 5, und einer Breite von 3 engliſchen
Meilen, noch keine geograph. Quadratmeile Flächeninhalt.
Gäbe es Städte im Monde von ⅛ der Gröſſe, ſo müßten
wir ſie unterſcheiden können. Nach der Höhe kann man
6–700′ hohe Gegenſtände meſſen, außerdem laſſen ſie ſich
noch bis zum ¼ Theil dieſer Höhe wohl erkennen. Wäre
der Flächenraum von einem vulkaniſchen Ausbruch auf
dem Monde 600 □′ groß, ſo würde er ſich unterſcheiden
laſſen. Ein ſolches Kunſtwerk könnte man vom Natur-
werk nur durch die Regelmäßigkeit unterſcheiden. Die
fabelhaften Mondſtädte haben 30–40 Quadratmeilen.
Merkwürdige Erſcheinungen über die Atmosphäre
des Mondes.
Ihre Refraction iſt 100 mal geringer als bei uns,
und etwa der gleich, die wir unter der Luftpumpe
für 0 annehmen. Das Barometer würde nur einige
Linien hoch ſtehen. Sie kann höchſtens nur 800′ hoch
ſein, die man bei Sonnenfinſterniſſen beſonders hat
bemerken wollen. Auch hat man geglaubt daß der Mond
durchlöchert ſei. Dies wurde zuerſt bei einer Sonnenfinſter-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 148.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_oktavgfeo79_1828/154>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.