2. Eine sehr ungewisse Meinung ist, daß sie in ihrer Translation nach dem Lande des Herkules sich hinbewegen.
Man hat noch andere Flecken an der Sonne bemerkt was wahrscheinlich Aerolithen sind; ein Engländer glaubte zwar, daß es Vögel wären, die vor der Sonne vorüber flögen. - -
Diese theilt man, wie schon erwähnt ist, in die obern und untern. Zu den erstern wird der Mercur, die Venus und unsere Erde gerechnet.
Der Mercur ist sehr schwer mit blossen Augen zu sehen, da er nur 29° von der Sonne entfernt ist. Copernicus sah ihn nie, was er noch auf seinem Sterbe- bette bedauerte, und der große Cassini sah ihn nur einmal. Häufiger ist er unter 35° Breite zu sehen, da er in Babylon häufig beobachtet ist. Sein Licht ist heller als das des Jupiters. Sein Durchmesser ist 580 Meilen, und in 87 Tagen vollendet er seinen Umlauf, in einer sehr concentrischen Bahn. Sein Abstand von der Sonne ist 8000000 Meilen, da der der Erde 21,000,000 Meilen ist. Schon die Aegyptier haben ge- glaubt, daß Mercur und Venus sich um die Sonne bewegen
ſo würden wir es beſtimmt bemerken können.
2. Eine ſehr ungewiſſe Meinung iſt, daß ſie in ihrer Translation nach dem Lande des Herkules ſich hinbewegen.
Man hat noch andere Flecken an der Sonne bemerkt was wahrſcheinlich Aerolithen ſind; ein Engländer glaubte zwar, daß es Vögel wären, die vor der Sonne vorüber flögen. – –
Dieſe theilt man, wie ſchon erwähnt iſt, in die obern und untern. Zu den erſtern wird der Mercur, die Venus und unſere Erde gerechnet.
Der Mercur iſt ſehr ſchwer mit bloſſen Augen zu ſehen, da er nur 29° von der Sonne entfernt iſt. Copernicus ſah ihn nie, was er noch auf ſeinem Sterbe- bette bedauerte, und der große Casſini ſah ihn nur einmal. Häufiger iſt er unter 35° Breite zu ſehen, da er in Babylon häufig beobachtet iſt. Sein Licht iſt heller als das des Jupiters. Sein Durchmeſſer iſt 580 Meilen, und in 87 Tagen vollendet er ſeinen Umlauf, in einer ſehr concentriſchen Bahn. Sein Abſtand von der Sonne iſt 8000000 Meilen, da der der Erde 21,000,000 Meilen iſt. Schon die Aegyptier haben ge- glaubt, daß Mercur und Venus ſich um die Sonne bewegen
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[134./0140]
ſo würden wir es beſtimmt bemerken können.
2. Eine ſehr ungewiſſe Meinung iſt, daß ſie in ihrer
Translation nach dem Lande des Herkules ſich hinbewegen.
Man hat noch andere Flecken an der Sonne bemerkt
was wahrſcheinlich Aerolithen ſind; ein Engländer glaubte
zwar, daß es Vögel wären, die vor der Sonne
vorüber flögen. – –
21. Vorlesung, 16. Januar 1828
Bewegung der Planeten.
Dieſe theilt man, wie ſchon erwähnt iſt, in die
obern und untern. Zu den erſtern wird der
Mercur, die Venus und unſere Erde gerechnet.
Der Mercur iſt ſehr ſchwer mit bloſſen Augen zu
ſehen, da er nur 29° von der Sonne entfernt iſt.
Copernicus ſah ihn nie, was er noch auf ſeinem Sterbe-
bette bedauerte, und der große Casſini ſah ihn nur
einmal. Häufiger iſt er unter 35° Breite zu ſehen,
da er in Babylon häufig beobachtet iſt. Sein Licht
iſt heller als das des Jupiters. Sein Durchmeſſer
iſt 580 Meilen, und in 87 Tagen vollendet er ſeinen
Umlauf, in einer ſehr concentriſchen Bahn. Sein Abſtand
von der Sonne iſt 8000000 Meilen, da der der Erde
21,000,000 Meilen iſt. Schon die Aegyptier haben ge-
glaubt, daß Mercur und Venus ſich um die Sonne bewegen
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[N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 134.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_oktavgfeo79_1828/140>, abgerufen am 21.11.2024.
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