[N. N.]: Physikalische Geographie von Heinr. Alex. Freiherr v. Humboldt. [V]orgetragen im Wintersemester 1827/8. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.][61. Vorlesung, 25. April 1828] Daß die Typen jetzt fest [...] sind, sieht man daran eben-
[61. Vorlesung, 25. April 1828] Daß die Typen jetzt feſt […] ſind, ſieht man daran eben-
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61. Vorlesung, 25. April 1828
Daß die Typen jetzt feſt ſind, ſieht man daran
daß die gefärbten Menſchenracen dieſelben Eigenheiten
behalten wenn ſie in andern Gegenden leben. Die Fabel
von Portugieſen die ſchwarz geworden wären hat
ſich nach ſpätern Unterſuchungen als durchaus ir-
rig erwieſen. – Es iſt eine Art pſÿchologiſcher Fabel
daß die gelbe Farbe die von Leberkrankheiten
kommt, wenn ſie ſich mit Sauerſtoff verbindet ſchwarz
werde; die Neger müßte man demnach annehmen
als in ſteter Leberkrankheit ſich befindend; man hat
aber auch ſelbſt neuerdings gefunden daß die
Gelbsucht nicht aus der Leber ſelbſt entſtehe.
Beſonders zeigt ſich Feſtigkeit der Typen wenn
verſchiedene Menſchenracen in einer Gegend zu-
ſammen befinden. Man hat Zweifel über die klei-
nen Menſchenrace in den Feuerlanden, über die
Picheres gehabt; aber H. Wedde hat ſie in neuern Zeiten
wieder aufgenommen. Dieſe kaum 4′ großen Men-
ſchen, den Patagonern, die meiſt eine Größe von
5′ 8″ haben. In demselben Verhältniß beinah finden
ſich im ſüdlichen Afrika die kleinen Hottentotten
gegen die großen Kaffern; und eben ſo fand Doc
ein ähnliches Verhältniß zwiſchen den Shihetta In-
diern und den Caraiben. In Schottland herrſcht
eben-
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