Wir kommen jetzt zum 3ten Hauptpunkt, die An-3. Zahl der Genera bei einer gewissen Anzahl von Species.
zahl der Genera betreffend nach der Zahl der Species in den verschiedenen Gegenden.
Eine gewisse Ähnlichkeit der Formen in den Pflan- zenspecies gibt die Eintheilung in Genera, meh- rere Species die dieselbe Ähnlichkeit nach Blüten oder Blätter haben bilden ein Genußs. Je mehr Genera auf eine Zahl von Species sich in einem Lande befinden, desto verschiedenere Pflanzen- formen enthält dasselbe, und desto manig- faltiger wird natürlich der Anblick der Natur. Je mehr man von den Tropen nach dem Norden hingeht, (desto schöner? und mannigfaltiger wirdWiderspruch zu früherer Behauptung
der Anblick der Natur.) In Lappland ist die Mannigfaltigkeit so groß, daß jedes Genus beinah nur eine Species hat, wo in den Tropen, ein Genus oft ein Paar Hundert Species unter sich begreift. - Die Mannigfaltigkeit wird größer je ärmer die Vegetation ist, so in den sandi- gen Gegenden. - In der Gegend von Berlin findet man schon unter 2 und 3 Species ein Genus;
Wir kommen jetzt zum 3ten Hauptpunkt, die An-3. Zahl der Genera bei einer gewiſsen Anzahl von Species.
zahl der Genera betreffend nach der Zahl der Species in den verſchiedenen Gegenden.
Eine gewiſse Ähnlichkeit der Formen in den Pflan- zenspecies gibt die Eintheilung in Genera, meh- rere Species die dieſelbe Ähnlichkeit nach Blüten oder Blätter haben bilden ein Genußs. Je mehr Genera auf eine Zahl von Species ſich in einem Lande befinden, deſto verſchiedenere Pflanzen- formen enthält daſselbe, und deſto manig- faltiger wird natürlich der Anblick der Natur. Je mehr man von den Tropen nach dem Norden hingeht, (deſto ſchöner? und mannigfaltiger wirdWiderspruch zu früherer Behauptung
der Anblick der Natur.) In Lappland iſt die Mannigfaltigkeit ſo groß, daß jedes Genus beinah nur eine Species hat, wo in den Tropen, ein Genus oft ein Paar Hundert Species unter ſich begreift. – Die Mannigfaltigkeit wird größer je ärmer die Vegetation iſt, ſo in den ſandi- gen Gegenden. – In der Gegend von Berlin findet man ſchon unter 2 und 3 Species ein Genus;
420
<TEI><text><body><pbfacs="#f0575"n="569"/><divtype="session"n="57"><head><suppliedresp="#BF">57. Vorlesung, <reftarget="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/gliederung"><datewhen="1828-04-21">21. April 1828</date></ref></supplied></head><lb/><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p>Wir kommen jetzt zum 3<hirendition="#sup #u">ten</hi> Hauptpunkt, die An-<noteplace="right">3. <hirendition="#u">Zahl der Genera<lb/>
bei einer gewiſsen<lb/>
Anzahl von Species</hi>.<lb/></note><lb/>
zahl der Genera betreffend nach der Zahl der Species<lb/>
in den verſchiedenen Gegenden.</p><lb/><p>Eine gewiſse Ähnlichkeit der Formen in den Pflan-<lb/>
zenspecies gibt die Eintheilung in Genera, meh-<lb/>
rere Species die dieſelbe Ähnlichkeit nach Blüten<lb/>
oder Blätter haben bilden ein <choice><orig>Genu<hirendition="#uu"hand="#pencil">ß</hi></orig><regresp="#CT">Genu<delrendition="#ow">ß</del><addplace="across"hand="#pencil">s</add></reg></choice>. Je mehr<lb/>
Genera auf eine Zahl von Species ſich in einem<lb/>
Lande befinden, deſto verſchiedenere Pflanzen-<lb/>
formen enthält daſselbe, und deſto manig-<lb/>
faltiger wird natürlich der Anblick der Natur.<lb/>
Je mehr man von den Tropen nach dem Norden<lb/>
hingeht, <addplace="intralinear"hand="#pencil">(</add>deſto ſchöner<addplace="superlinear"hand="#pencil"><metamark>?</metamark></add> und mannigfaltiger wird<noteplace="right"hand="#pencil">Widerspruch<lb/>
zu frühere<unclearreason="illegible"cert="high"resp="#CT">r</unclear><lb/>
Behauptung<lb/></note><lb/>
der Anblick der Natur.<addplace="intralinear"hand="#pencil">)</add> In Lappland iſt die<lb/>
Mannigfaltigkeit ſo groß, daß jedes Genus<lb/>
beinah nur eine Species hat, wo in den Tropen,<lb/>
ein Genus oft ein Paar Hundert Species unter<lb/>ſich begreift. – Die Mannigfaltigkeit wird größer<lb/>
je ärmer die Vegetation iſt, ſo in den ſandi-<lb/>
gen Gegenden. – In der Gegend von Berlin findet<lb/>
man ſchon unter 2 und 3 Species ein Genus;<lb/><fwtype="catch"place="bottom"><hirendition="#u">420</hi></fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[569/0575]
57. Vorlesung, 21. April 1828
Wir kommen jetzt zum 3ten Hauptpunkt, die An-
zahl der Genera betreffend nach der Zahl der Species
in den verſchiedenen Gegenden.
3. Zahl der Genera
bei einer gewiſsen
Anzahl von Species.
Eine gewiſse Ähnlichkeit der Formen in den Pflan-
zenspecies gibt die Eintheilung in Genera, meh-
rere Species die dieſelbe Ähnlichkeit nach Blüten
oder Blätter haben bilden ein Genuß. Je mehr
Genera auf eine Zahl von Species ſich in einem
Lande befinden, deſto verſchiedenere Pflanzen-
formen enthält daſselbe, und deſto manig-
faltiger wird natürlich der Anblick der Natur.
Je mehr man von den Tropen nach dem Norden
hingeht, (deſto ſchöner? und mannigfaltiger wird
der Anblick der Natur.) In Lappland iſt die
Mannigfaltigkeit ſo groß, daß jedes Genus
beinah nur eine Species hat, wo in den Tropen,
ein Genus oft ein Paar Hundert Species unter
ſich begreift. – Die Mannigfaltigkeit wird größer
je ärmer die Vegetation iſt, ſo in den ſandi-
gen Gegenden. – In der Gegend von Berlin findet
man ſchon unter 2 und 3 Species ein Genus;
420
Widerspruch
zu früherer
Behauptung
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Anmerkungen zur Edition:
Im Manuskript fehlt ein Blatt (S. 359–360), aus technischen Gründen wurde
auf die Einschaltung von zwei Leerseiten im Digitalisat verzichtet. Ein
entsprechendes Tag weist an der betreffenden Stelle darauf hin.
Zwei Blätter sind vom Schreiber falsch paginiert und falsch gebunden
(S. 291–294). Die Reihenfolge der Bilder wurde korrigiert, die
dementsprechend korrigierten Seitenzahlen wurden durch eckige Klammern
gekennzeichnet.
Vom Schreiber selbst berichtigte Seitenzahlen wurden ebenfalls durch eckige
Klammern gekennzeichnet.
[N. N.]: Physikalische Geographie von Heinr. Alex. Freiherr v. Humboldt. [V]orgetragen im Wintersemester 1827/8. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 569. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_n0171w1_1828/575>, abgerufen am 21.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.