[N. N.]: Physikalische Geographie von Heinr. Alex. Freiherr v. Humboldt. [V]orgetragen im Wintersemester 1827/8. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]unglücklichen Fähigkeit der Amerikaner ist das gelbe Bei der bildlichen Darstellung der isothermen Linien hat Unterschied der Tem- In
unglücklichen Fähigkeit der Amerikaner iſt das gelbe Bei der bildlichen Darſtellung der iſothermen Linien hat Unterſchied der Tem- In
<TEI> <text> <body> <div type="session" n="50"> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0494"/> unglücklichen Fähigkeit der Amerikaner iſt das gelbe<lb/> Fieber zu bekommen, ſie ſind wenn man ſich ſo aus drücken<lb/> darf an ihr eignes Clima nicht gewohnt. Alle die Men-<lb/> ſchenracen die aus einer gleichmäßigen Zone kommen<lb/> werden jar nicht oder doch nur ſehr ſchwer vom gelben<lb/> Fieber befallen, dagegen diejenigen die mehr an Unter-<lb/> ſchiede gewöhnt ſind weit mehr – <metamark>|:</metamark> Die Climatologie hat<lb/> demnach auch ihren pathologiſchen Theil <metamark>:|</metamark></p><lb/> <p>Bei der bildlichen Darſtellung der iſothermen Linien hat<lb/><hi rendition="#aq">Doc</hi> die Sommer und Winter Temperatur durch Zahlen<lb/> in Form eines <hi rendition="#u" hand="#pencil">Bauchs</hi><add place="superlinear" hand="#pencil">Bruchs </add> angegeben; man wird finden<lb/> daß die<unclear reason="illegible" cert="low" resp="#CT">ſe</unclear> <choice><sic>ein</sic><corr resp="#CT">eine</corr></choice> weit geringere Verſchiedenheit haben<lb/> bei den convexen Scheiteln, als bei den concaven.</p> </div><lb/> <div n="5"> <p><note place="left"><hi rendition="#u">Unterſchied der Tem-<lb/> peratur in der nörd-<lb/> lichen und ſüdlichen<lb/> Hemisphäre</hi>.<lb/></note>Es hat früher ſehr viel Vorurtheile gegeben die auch<lb/> durch <hi rendition="#aq"><persName resp="#BF" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118522027 http://d-nb.info/gnd/118522027">Cook</persName>s</hi> Reiſen noch vermehrt wurde daß die ſüdl.<lb/> Polarzone viel kälter ſei als die nördliche. Im Allge-<lb/> meinen iſt dieß nicht wahr, es iſt nicht einmal ausgemacht,<lb/> ob das Eis früher im S anfängt, als im <subst><del rendition="#s">W</del><add place="superlinear" hand="#pencil">N</add></subst>. <hi rendition="#aq">Capt. <hi rendition="#u" hand="#pencil"><persName resp="#BF" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-172444462 http://d-nb.info/gnd/172444462">Wen</persName></hi></hi> iſt<lb/> dem Südpol weit näher gekommen als <hi rendition="#aq"><persName resp="#BF" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118522027 http://d-nb.info/gnd/118522027">Cook</persName></hi> ohne Eis zu fin-<lb/> den; er glaubte ſogar daß der Südpol weit zugänglicher ſei<lb/> als der Nordpol. – Aber vergleicht man noch die Zwiſchen-<lb/> punkte mit einander ſo findet ſich eine ziemlich gleiche Tempe-<lb/> ratur, ſo wenn man Spanien mit <hi rendition="#aq">Buenos Ayres</hi> vergleicht.<lb/> <fw type="catch" place="bottom"><hi rendition="#u">In</hi></fw><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0494]
unglücklichen Fähigkeit der Amerikaner iſt das gelbe
Fieber zu bekommen, ſie ſind wenn man ſich ſo aus drücken
darf an ihr eignes Clima nicht gewohnt. Alle die Men-
ſchenracen die aus einer gleichmäßigen Zone kommen
werden jar nicht oder doch nur ſehr ſchwer vom gelben
Fieber befallen, dagegen diejenigen die mehr an Unter-
ſchiede gewöhnt ſind weit mehr – |: Die Climatologie hat
demnach auch ihren pathologiſchen Theil :|
Bei der bildlichen Darſtellung der iſothermen Linien hat
Doc die Sommer und Winter Temperatur durch Zahlen
in Form eines BauchsBruchs angegeben; man wird finden
daß dieſe eine weit geringere Verſchiedenheit haben
bei den convexen Scheiteln, als bei den concaven.
Es hat früher ſehr viel Vorurtheile gegeben die auch
durch Cooks Reiſen noch vermehrt wurde daß die ſüdl.
Polarzone viel kälter ſei als die nördliche. Im Allge-
meinen iſt dieß nicht wahr, es iſt nicht einmal ausgemacht,
ob das Eis früher im S anfängt, als im N. Capt. Wen iſt
dem Südpol weit näher gekommen als Cook ohne Eis zu fin-
den; er glaubte ſogar daß der Südpol weit zugänglicher ſei
als der Nordpol. – Aber vergleicht man noch die Zwiſchen-
punkte mit einander ſo findet ſich eine ziemlich gleiche Tempe-
ratur, ſo wenn man Spanien mit Buenos Ayres vergleicht.
In
Unterſchied der Tem-
peratur in der nörd-
lichen und ſüdlichen
Hemisphäre.
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Sandra Balck, Benjamin Fiechter, Christian Thomas: Bearbeiter
Humboldt-Universität zu Berlin: Projektträger
Hidden Kosmos: Reconstructing A. v. Humboldt’s »Kosmos-Lectures« (Leitung Prof. Dr. Christian Kassung): Finanzierung der Bild- und Volltextdigitalisierung
Ibero-Amerikanisches Institut Berlin – Preußischer Kulturbesitz: Bereitstellen der Digitalisierungsvorlage; Bilddigitalisierung
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Edition: Im Manuskript fehlt ein Blatt (S. 359–360), aus technischen Gründen wurde auf die Einschaltung von zwei Leerseiten im Digitalisat verzichtet. Ein entsprechendes Tag weist an der betreffenden Stelle darauf hin. Zwei Blätter sind vom Schreiber falsch paginiert und falsch gebunden (S. 291–294). Die Reihenfolge der Bilder wurde korrigiert, die dementsprechend korrigierten Seitenzahlen wurden durch eckige Klammern gekennzeichnet. Vom Schreiber selbst berichtigte Seitenzahlen wurden ebenfalls durch eckige Klammern gekennzeichnet.
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