der Erde sich schon sehr dem nähert wo al- les gleich vertheilt wird.
Diese merkwürdige Beschaffenheit der Grenze in den Richtungen der Passat Winde ist schon am Ende des vorigen Jahrhunderts bemerkt worden. Dampierre machte schon 1766 dar- auf aufmerksam. Einige Jahre später er- schien die vortreffliche Abhandlung von Halley über die Passatwinde.
Leopold v. Buch hat die Bemerkung gemacht, daß man auf großen Höhen diese Ostwinde nicht mehr spüre, sondern die Westwinde dort wehen, vermuthlich eine Folge der Gegenströmung nach dem Pole hin.
Land und Seewinde.
Auf ähnliche Weise findet man an den Küsten regelmäßige Winde, die man Land und Seewinde nennt. Da die Temperatur bei Tage weit größer ist, auf dem Continent als auf dem Meere, so entsteht auf dem Festlande eine aufsteigende Luftsäule, und die Luft strömt von dem weniger erwärmten Meere dort hinein.
Seewinde.
Da
der Erde ſich ſchon ſehr dem nähert wo al- les gleich vertheilt wird.
Dieſe merkwürdige Beſchaffenheit der Grenze in den Richtungen der Paſsat Winde iſt ſchon am Ende des vorigen Jahrhunderts bemerkt worden. Dampierre machte ſchon 1766 dar- auf aufmerksam. Einige Jahre ſpäter er- ſchien die vortreffliche Abhandlung von Halley über die Paſsatwinde.
Leopold v. Buch hat die Bemerkung gemacht, daß man auf großen Höhen dieſe Oſtwinde nicht mehr ſpüre, ſondern die Weſtwinde dort wehen, vermuthlich eine Folge der Gegenſtrömung nach dem Pole hin.
Land und Seewinde.
Auf ähnliche Weiſe findet man an den Küſten regelmäßige Winde, die man Land und Seewinde nennt. Da die Temperatur bei Tage weit größer iſt, auf dem Continent als auf dem Meere, ſo entſteht auf dem Feſtlande eine aufſteigende Luftsäule, und die Luft ſtrömt von dem weniger erwärmten Meere dort hinein.
Seewinde.
Da
<TEI><text><body><divtype="session"n="44"><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><divn="5"><p><pbfacs="#f0425"n="419"/>
der Erde ſich ſchon ſehr dem nähert wo al-<lb/>
les gleich vertheilt wird.</p><lb/><p>Dieſe merkwürdige Beſchaffenheit der Grenze<lb/>
in den Richtungen der Paſsat Winde iſt ſchon<lb/>
am Ende des vorigen Jahrhunderts bemerkt<lb/>
worden. <hirendition="#aq"><persNameresp="#BF"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118670956 http://d-nb.info/gnd/118670956">Dampierre</persName></hi> machte ſchon 1766 dar-<lb/>
auf aufmerksam. Einige Jahre ſpäter er-<lb/>ſchien die vortreffliche Abhandlung von <persNameresp="#BF"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118720066 http://d-nb.info/gnd/118720066">Halley</persName><lb/>
über die Paſsatwinde.</p><lb/><p><persNameresp="#BF"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-116817569 http://d-nb.info/gnd/116817569">Leopold <hirendition="#aq">v. Buch</hi></persName> hat die Bemerkung gemacht,<lb/>
daß man auf großen Höhen dieſe Oſtwinde<lb/>
nicht mehr ſpüre, ſondern die Weſtwinde<lb/>
dort wehen, vermuthlich eine Folge der<lb/>
Gegenſtrömung nach dem Pole hin.</p></div><lb/><divn="5"><headrendition="#u">Land und Seewinde.</head><lb/><p>Auf ähnliche Weiſe findet man an den Küſten<lb/>
regelmäßige Winde, die man Land und<lb/>
Seewinde nennt. Da die Temperatur<lb/>
bei Tage weit größer iſt, auf dem<lb/>
Continent als auf dem Meere, ſo entſteht<lb/>
auf dem Feſtlande eine aufſteigende<lb/>
Luftsäule, und die Luft ſtrömt von dem<lb/>
weniger erwärmten Meere dort hinein.</p><lb/><p><hirendition="#u">Seewinde.</hi></p><lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#u">Da</hi></fw><lb/></div></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
[419/0425]
der Erde ſich ſchon ſehr dem nähert wo al-
les gleich vertheilt wird.
Dieſe merkwürdige Beſchaffenheit der Grenze
in den Richtungen der Paſsat Winde iſt ſchon
am Ende des vorigen Jahrhunderts bemerkt
worden. Dampierre machte ſchon 1766 dar-
auf aufmerksam. Einige Jahre ſpäter er-
ſchien die vortreffliche Abhandlung von Halley
über die Paſsatwinde.
Leopold v. Buch hat die Bemerkung gemacht,
daß man auf großen Höhen dieſe Oſtwinde
nicht mehr ſpüre, ſondern die Weſtwinde
dort wehen, vermuthlich eine Folge der
Gegenſtrömung nach dem Pole hin.
Land und Seewinde.
Auf ähnliche Weiſe findet man an den Küſten
regelmäßige Winde, die man Land und
Seewinde nennt. Da die Temperatur
bei Tage weit größer iſt, auf dem
Continent als auf dem Meere, ſo entſteht
auf dem Feſtlande eine aufſteigende
Luftsäule, und die Luft ſtrömt von dem
weniger erwärmten Meere dort hinein.
Seewinde.
Da
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Anmerkungen zur Edition:
Im Manuskript fehlt ein Blatt (S. 359–360), aus technischen Gründen wurde
auf die Einschaltung von zwei Leerseiten im Digitalisat verzichtet. Ein
entsprechendes Tag weist an der betreffenden Stelle darauf hin.
Zwei Blätter sind vom Schreiber falsch paginiert und falsch gebunden
(S. 291–294). Die Reihenfolge der Bilder wurde korrigiert, die
dementsprechend korrigierten Seitenzahlen wurden durch eckige Klammern
gekennzeichnet.
Vom Schreiber selbst berichtigte Seitenzahlen wurden ebenfalls durch eckige
Klammern gekennzeichnet.
[N. N.]: Physikalische Geographie von Heinr. Alex. Freiherr v. Humboldt. [V]orgetragen im Wintersemester 1827/8. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 419. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_n0171w1_1828/425>, abgerufen am 21.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.